Die adidas INFINITE TRAILS World Championships im Gasteiner Tal sind mit den Vertical Open am Freitag, den 22. Juni, gestartet. Aufgrund des schlechten Wetters absolvierten die Athleten statt der geplanten 19,2 km „nur“ 15,5 km.
Schnellster Läufer war der Italiener Martin Dematteis, der nach 1:20:06 Stunden ins Ziel lief. Schnellster Starter aus den 74 Dreier-Teams, die an der WM teilnehmen, war der Amerikaner Joshua Eberly, der nach 1:21:58 Stunden ebenfalls jubeln durfte. Schnellste Frau war Michelle Maier aus Rosenheim nach 1:32:42 Stunden. Die Teamwertung der Herren entschied das adidas INFINITE TRAILS-Team um Trailrun-Weltmeister Luis Alberto Hernando (ESP) für sich. In der Damenwertung hat sich das Team adidas INFINITE TRAILS Global mit dem Siegerinnen-Duo Maier und Hauser sowie Ekaterina Mityaeva (RUS) durchgesetzt.
Hinter Dematteis und Eberly sicherte sich der Schweizer Werner Mati nach 1:22:22 Stunden den dritten Rang und verwies den Weltmeister auf Rang vier. Hernandos Zielzeit lautete 1:23:09 Stunden. Bester deutscher WM-Starter war Christoph Lauterbach (Ulm) in 1:28:15 Stunden. Maier verwies die Österreicherin Alexandra Hauser (1:37:24 Stunden) und Chinas Lu Yang Chan (1:37:53 Stunden) auf die Plätze.
„Das war ein interessantes Rennen, auf das ich gespannt war“, erklärte Lauterbach im Ziel. „Ich bin ein sehr guter Bergabläufer, aber der Prolog war zunächst flach und dann bergauf. Aber meine Beine waren sehr gut und ich bin wirklich zufrieden mit dem Wettkampf, auch weil ich bergauf noch einige Plätze gutmachen konnte.“ Auch Michelle Maier sprach von einem „interessanten Rennen“. „Ich mag es, wenn man erst flach einläuft, dann habe ich mehr Speed im Bergauflauf. Die Strecke war sehr anspruchsvoll, mit vielen Wurzeln, aber insgesamt sehr schön.“ Beide hoffen nun, mit ihren Team auch am Sonntag bei den Staffelrennen überzeugen zu können.
In der für diese Staffelrennen relevanten Teamwertung ließ das Trio Hernando, Dmitry Mityaev (RUS) und Timothy Olson (USA) der Konkurrenz keine Chance. Hinter diesen Dreien landete Werner Mati mit seinen Teamkollegen Cordis Hall und Gavin Coombs (beide USA) vom Team adidas INFINITE TRAILS Multi Mix. Dritter wurde das adidas INFINITE TRAILS Germany-Team mit Lauterbach, Benjamin Bublak (Kufstein) und Johannes Klein (Oberstdorf). Der Tageszweite Eberly folgte zusammen mit dem Japaner Shunsuke Okunomiya und dem US-Amerikaner Brian Tinder (Team adidas INFINITE TRAILS Global East&West).
Im Damenfeld folgen auf das siegreiche Trio Abby Mitchell, Abby Levene (beide USA) und die Schweizerin Lena Kropf (adidas INFINITE TRAILS Gails Gone Wild) vor dem rein norwegischen Team North mit Hilde Aders, Hanna Saeveras Breivold und Ina Isabella Hoiland.
Der Prolog sollte eigentlich nach 19,2 km auf dem 2.246 Meter hohen Stubnerkogel in Bad Gastein enden. Wegen des schlechten Wetters entschieden sich die Organisatoren für eine Verkürzung des Wettkampfs bis zur so genannten „Mittelstation“ des Aufstiegs, so dass die Athleten nach 15,5 km in die Gondeln der Bergbahn AG steigen konnten. Das Rennen wurde als Vertical Open ausgetragen, so dass neben den Mitgliedern der 74 WM-Teams auch Einzelstarter an dem Lauf teilgenommen haben, darunter Martin Dematteis aus Italien, der am Ende in 1:20:06 Stunden Tagesschnellster war.
Der Streckenverlauf vom Startort Bad Hofgastein sah zunächst gut elf Kilometer auf flachem Terrain vor, bevor es für die Athleten in den Aufstieg Richtung Stubnerkogel ging. Dematteis drückte vom Start weg am stärksten auf das Gaspedal. Kurz nach dem Einstieg in den Berg hatte er sich einen Vorsprung von 45 Sekunden auf Eberly und knapp zwei Minuten auf Trailrun-Weltmeister Luis Alberto Hernando erarbeitet. Dahinter hatte sich das Spitzenfeld bereits ein wenig auseinandergezogen. Es folgten der Chinese Lou Tao, Werner Mati, Thomas Wick (Zella-Mehlis), der Brite Gavin Hill und Dmitry Mityaeva aus Russland. Bester deutscher WM-Läufer war zu diesem Zeitpunkt Christoph Lauterbach als 20..
Bei den Damen hatte sich Michelle Maier schon auf dem flachen Prologbeginn von den Konkurrentinnen abgesetzt. Es folgte ihre Teamkollegin Alexandra Hauser. Dahinter lieferten sich Lu Yang Chan und Veronika Mayerhofer (AUT) einen Kampf um Rang drei.
Auf den letzten steileren Kilometern zur Mittelstation konnte sich etwas überraschend Werner Mati noch am Weltmeister vorbeiarbeiten. Der Spanier behauptete aber Rang vier vor Mityaev, der auch noch Zeit gutmachen konnte. Christoph Lauterbach schob sich von Rang 20 auf Platz neun vor. Zweitbester Deutscher wurde Markus Mingo (Bad Kötzing) als 21., knapp vor Adrian Niski aus Bamberg auf Rang 23.
Nichts mehr anbrennen ließ Michelle Maier beim Bergauflauf und siegte souverän. Auch Alexandra Hauser kam sicher als Zweite ins Ziel vor der Chinesin Chan. Aus deutscher Sicht folgten Eva Sperger (München) auf Rang zwölf und Anke Friedl (Herzogenaurach), die Platz 17 belegte.
Nach einem Tag Pause geht es für die Starter der adidas INFINITE TRAILS World Championships am Sonntag in die entscheidenden Strecken für den Titelgewinn. Jeder Läufer muss eine von drei Runden absolvieren, die sich in Distanz und Streckenprofil unterscheiden. Gelaufen werden müssen 25,4km/1900hm, 58,1km/3400hm und 40,5km/2100hm. Der Start erfolgt gemäß der Reihenfolge der kumulierten Platzziffern und mit den Zeitabständen aus dem Prolog. Dmitry Mityaev geht mit einem Vorsprung von 1:39 Minuten auf Cordis Hall und 2:56 Minuten auf Joshua Eberly ins Rennen. Benjamin Bublak folgt weitere 1:07 Minuten später.
09.09.23 | Trailrunning Party im Gasteiner Tal |
Klaus Sobirey |