Am Wochenende werden die Bergläufer am Swissalpine das Bild in Davos prägen - Steiniger Weg zum achten Sieg für Jasmin Nunige
Davos erwartet am Wochenende am Swissalpine und am Swiss Irontrail rund 4000 Teilnehmer. Am Klassiker über 78 Kilometer gehört erstmals ein Chinese zum Favoritenkreis. Bei den Frauen erhält die Einheimische Jasmin Nunige im Kampf um ihren achten Tagessieg harte ausländische Konkurrenz. Am Swiss Irontrail führt der Weg zum Sieg über Weltrekordhalter Jimmy Pellegrini (Italien).
Bereits zum 32. Mal wird am Samstag der Swissalpine in Davos ausgetragen, erstmals gemeinsam mit dem Swiss Irontrail unter dem gleichen Organisationsdach. Rund 4000 Läuferinnen und Läufer aus 44 Nationen messen sich in der hochalpinen Bergwelt in verschiedenen Kategorien und über unterschiedliche Distanzen. Etwa 2300 kommen aus der ganzen Schweiz nach Davos, gut 500 aus Deutschland. Auf den nächsten Plätzen folgen auf der Teilnehmerliste Grossbritannien und Schweden. Unter den Schweizern stellen die Zürcher mit etwas mehr als 600 Startern das grösste Kontingent, gefolgt von den Bündnern (gut 300).
Der Klassiker ist seit der ersten Austragung im Jahr 1976 der K78. Er hat sich zum weltweit grössten Berg-Ultramarathon entwickelt. Seit 2011 führt der 77,5 Kilometer lange Parcours mit einer Höhendifferenz von 2800 Metern von Davos über Filisiur, Bergün, die Keschhütte und den Sertigpass zurück ins Ziel auf die Davoser Sportanlage. Bei den Frauen startet die Einheimische Jasmin Nunige als Titelverteidigerin. Die 43-jährige Davoserin kennt praktisch jeden Stein. Schon sieben Mal liess sie sich als Siegerin feiern. Der Weg zu ihrem achten Triumph wird allerdings steinig – nicht nur im wörtlichen, sondern auch im übertragenen Sinn. Denn Swissalpine-Sponsor Salomon hat mit der Schwedin Ida Nilson, der US-Amerikanerin Stevie Kermer und der Deutschen Melanie Albrecht erfahrene und erfolgreiche Langstrecken-Bergläuferinnen aus dem Ausland eingeladen.
Bei den Männern wird im K78 ein neuer Sieger gesucht. Titelverteidiger Vajin Armstrong hat sich für eine härtere Variante am Swiss Irontrail entschieden. Der Neuseeländer wagt sich erstmals an den T133, der über 133,2 Kilometer von St.Moritz via 6960 Metern Steigung und 7250 Metern Gefälle nach Davos führt. Am K78 gilt der Spanier Tofol Castanyer aufgrund seines Palmarès gleich bei seinem Debüt am Swissalpine als Favorit. Der Brite Justin Maxwell weist als Referenz eine persönliche Marathon-Bestzeit im Flachen von 2:30 Stunden auf. Er hat sich zum Ziel gesetzt, den K78 in sechseinhalb Stunden zu bewältigten. Setzt Maxwell dieses Vorhaben um, wird er an der Spitze ein ernsthaftes Wort mitreden. Das beabsichtigt als erster Chinese auch Yan Longfei. Der 29-Jährige weist zahlreiche Siege und Spitzenklassierungen in Asien und Australien auf. Er gewann unter anderem schon einen Langstreckenwettkampf in Hongkong über 100 Kilometer. Als aussichtsreichster Schweizer startet Bernhard Eggenschwiler. Vor einem Jahr beendete der Solothurner den K78 auf Platz 3.
Am Swiss Irontrail wird Jimmy Pellegrini, der im letzten Jahr in der Königsdisziplin den Sieg bei den Männern ausmachte, um den Sieg am T133 kämpfen. Im letzten Herbst hatte der Italiener den Monte di Mezzocorona innert 24 Stunden 32 Mal bestiegen und so den Weltrekord für diese Zeitspanne auf 20'320 Aufstiegs-Höhenmeter geschraubt. Für die Talfahrt hatte Pellegrini jeweils die Luftseilbahn benutzt.
Bei den Frauen nimmt Denise Zimmermann in Abwesenheit von Titelverteidigerin Andrea Huser am T214 den langen und beschwerlichen Weg als Favoritin unter die Füsse. Vor zwölf Monaten war die Melserin Zweite geworden. Ein Spitzenergebnis ist auch der Klosterserin Jeanette Dalcolmo zuzutrauen.