Nach dem Startverzicht von Seriensieger Jonas Buud gibt es am Swissalpine vom 25. Juli in Davos mit Sicherheit einen neuen Gewinner. Die Gangart im Frauenrennen beim 30-Jahr-Jubiläum dürfte die einheimische Jasmin Nunige bestimmen.
Acht Mal in Folge hiess der Triumphator am Swissalpine Jonas Buud. Eine im vergangenen Winter erlittene Stressfraktur und ein daraus resultierender beträchtlicher Trainingsrückstand des Schweden ebnet nun einem anderen Läufer den Weg zum Sieg. Dass dieser ebenfalls aus dem Ausland stammen könnte, ist nicht auszuschliessen. Jedenfalls figurieren im Favoritenkreis mehrere – vorwiegend europäische – Athleten mit einem eindrücklichen Palmarès. Wie die Vergangenheit zeigte, ist ein imposanter Leistungsausweis indes kein Garant für ein erfolgreiches Abschneiden auf der bergigen Swissalpine-Strecke. Denn diese verfügt über einen ganz eigenen, nicht für jedermann geeigneten Charakter.
Erstmals stellt sich der reizvollen Herausforderung, die von Davos über Filisur, Bergün, die Keschhütte, den Sertigpass und Sertig Dörfli zurück zum Ausgangspunkt führt, der Spanier Tòfol Castanyer. Im Gegensatz zum Drittplatzierten des Ultra Trail du Mont Blanc 2014 verfügen dessen grössten Herausforderer über wertvolle Erfahrung am Berglauf-Klassiker. Insbesondere der Deutsche Mirco Berner und der Finne Tomi Halme dürften nach den Rängen 3 und 4 vor zwölf Monaten zumindest wieder mit einem Podestplatz liebäugeln. Nicht zuletzt, weil mit Beat Ritter auch der Vorjahres-Zweite fehlt. Der Engadiner steht diesmal als Mitglied der Jubiläumsstaffel im Einsatz.
Ihren zweiten Triumph am Swissalpine zu realisieren versucht Denise Zimmermann. Die Melserin holte heuer bereits den Schweizer Meistertitel über 100 Kilometer und zusätzlich den Schweizer Rekord im 24-Stunden-Lauf (221,4 Kilometer). Die Rolle der Kronfavoritin hat indes Jasmin Nunige inne. Dass sich die Davoserin in einer bestechenden Form befindet, unterstrich sie am ersten Juli-Samstag mit dem sechsten Einzelrang und dem Gewinn von Mannschafts-Gold am Zermatt Marathon, welcher als Langdistanz-WM ausgeschrieben war. Am Swissalpine triumphierte sie bislang fünf Mal: 2005, 2008, 2010, 2012 und 2013. Letztes Jahr verunmöglichte der Gesundheitszustand eine Teilnahme.
Noch keine der bisherigen 29 Austragungen ausgelassen und auch wieder am letzten Juli-Samstag steht ein Quintett am Start. Unter ihm befindet sich mit Ernesto Sicurelli ein Einheimischer. Neben den speziell treuen Teilnehmern sind auch drei Kandidierende für die Nationalratswahlen aktiv dabei: Michael Pfäffli trägt auf den 76,1 Kilometern, die mit je 2560 Steigungs- und Gefällemetern gespickt sind, die ehrenvolle Startnummer 100. Raphaela Holliger und Christian Kasper erhielten für ihre Staffel die Startnummer 1810 zugeteilt. Diese steht symbolisch für den Wahlsonntag, 18. Oktober.
Ob bekannter Starter oder «Nobody»: Der Swissalpine bietet allen erwarteten rund 5000 Laufbegeisterten aus etwa 60 Nationen ein unvergessliches Erlebnis in einer unvergleichlichen Gegend.