Der Swissalpine vom 30. Juli in Davos wartet mit zahlreichen Änderungen auf. Das Spitzenfeld auf der 78 Kilometer langen Königsdistanz führt der Schwede Jonas Buud an.
„Back to the roots“ (zurück zu den Wurzeln) – diese Redewendung haben sich die Organisatoren des Swissalpine für die bevorstehende 26. Austragung auf die Fahne geschrieben. So führen der in Davos beginnende und endende K78 sowie der K42 (Bergün–Davos) einmalig über die Keschhütte (2632 m ü. M.) und den Sertigpass (2739 m ü. M.), der bis vor 13 Jahren den Kulminationspunkt der Königsdistanz bildete. „Wir sind überzeugt, dass auch diese Variante den Teilnehmern ein einzigartiges Erlebnis bietet“, so OK-Präsident und Gründungsvater Andrea Tuffli.
Eine Modifikation erfährt auch das erste Teilstück der mit je 2370 Steigungs- und Gefällemetern gespickten Strecke. Wie früher führt es über die Lengmatte statt über den Junkerboden, wo wiederholt Engpässe und Staus das Rennen behinderten. Von dieser Korrektur betroffen sind auch die C42- und K30-Läufer, die zusammen mit den K78-Teilnehmern bereits um 7 Uhr auf die Strecke geschickt werden. Dies, weil das letztes Jahr eingeführte erweiterte Zeitfenster bei den langsameren Läufern auf grosses Echo stiess, womit ihnen für die Hauptdistanz wiederum 14 Stunden zur Verfügung stehen. Ebenfalls zur Folge hat dies, dass der Zielschluss auf 21 Uhr verschoben wird.
Eine Änderung in der Startzeit ergibt sich auch beim K42; wegen des stetigen Zuwachses wird dessen Feld auf zwei Blöcke (10.30 und 11.30 Uhr) aufgeteilt.
Eine weitere Modifikation betrifft den K21 (Klosters–Davos), bei dem es auf Grund der aktuellen Teilnehmerzahlen und weil mit der neuen Streckenführung ein Nadelöhr behoben werden konnte, nur ein Startfeld (14.30 Uhr) gibt. Der klassische Halbmarathon wie auch der WALK beginnen zwar wie gewohnt auf der spektakulären Sunnibergbrücke, führen neu aber durch Klosters Platz.
Speziell angefeuert wird dabei zweifelsohne die einheimische Top-Langläuferin Seraina Boner. Beim Swissalpine stand sie schon mehrmals auf dem Podest – ebenso ihr Freund Toni Livers, der beim K21 ebenfalls zum Favoritenkreis zählt.
Sehen lassen darf sich auch das Spitzenfeld beim K78, welches vom viermaligen Gewinner Jonas Buud aus Schweden angeführt wird. Als seine stärksten Konkurrenten sind zum jetzigen Zeitpunkt der Südafrikaner Johan Oosthuizen (2010 Vierter) sowie die Schweizer Christophe Jaquerod (2005 Dritter) und Bruno Heuberger (2010 Fünfter) einzustufen. Offen präsentiert sich die Ausgangslage bei den Frauen. Vorjahressiegerin Jasmin Nunige, die am Swissalpine auch in den Jahren 2005 und 2008 triumphiert hatte, entscheidet sich kurzfristig für oder gegen eine Teilnahme. Die Davoserin bekundete im Frühling gesundheitliche Probleme (Diagnose Multiple Sklerose) und nimmt seither „Tag für Tag“. Mit Sicherheit zugegen sein wird Elizabeth „Lizzy“ Hawker, deren Streckenrekord von 6:30:12 Stunden aus dem Jahre 2006 immer noch Gültigkeit hat.
Den Topläufern wie auch allen anderen der erwarteten 5000 Athleten aus 50 Nationen garantiert der Swissalpine ein ganz besonderes Erlebnis – egal auf welcher der acht Distanzen. Einiges los ist aber schon in der Vorwoche. Dies dank Highseven, wie sich das abwechslungsreiche und mehrheitlich kostenlose Rahmenprogramm nennt. Das Angebot umfasst unter anderen Streckenbesichtigungen, einen Postauto-Ausflug in die Viamala-Schlucht, ein Seminar zum Thema „Basics for the Swissalpine“, eine Führung durchs Kirchner-Museum und die Swissalpine-Expo mit einem Medical Parc. Im Zusammenhang mit dem Swissalpine kommen also nicht nur sportlich, sondern auch kulturell und gesundheitlich Interessierte auf ihre Kosten.
Die Distanzen im Überblick
K78 (Davos–Davos): 79,1 Kilometer; +/-2370 Meter; Start 7.00 Uhr.
K42 (Bergün–Davos): 42,2; +1810/-1630; 10.30 und 11.30.
C42 (Davos–Tiefencastel): 42,2; +450/-1070; 7.00.
K30 (Davos–Filisur): 30,0; +320/-820; 7.00
K21 (Klosters–Davos): 21,1; +750/-260; 14.30.
K10 (Davos Laret–Davos): 10,5; +150/-130; 15.30.
WALK (Klosters–Davos): 21,1; +750/-260; 15.10.
MINI (Sportzentrum Davos): 0,5 bis 1,4; 16.00 (Freitag).