Der Swissalpine steht vor dem grössten Relaunch in seiner 32-jährigen Erfolgsgeschichte. Anstelle der bisherigen Königsdisziplin über 78 Kilometer (K78) wird am 28. Juli 2018 erstmals ein Irontrail-Wettbewerb über 88 Kilometer (T88) mit Start in St. Moritz und Ziel in Davos ausgetragen.
Der K78, bei der Lancierung des Swiss Alpine 1986 erstmals und seither stets als Königsdisziplin 32 Mal ausgetragen, ist Geschichte. Der Zahn der Zeit hat am Klassiker genagt, die Zahlen sprechen eine deutliche Sprache: Nahmen 2010 noch 1661 Läuferinnen und Läufer die 78 Kilometer unter ihre Füsse, waren es in diesem Sommer nur noch 537. Das entspricht einem Rückgang um 68 Prozent.
«Den Hauptgrund sehen wir im Trend hin zum Trail Running», sagt Swissalpine-Chef Andrea Tuffli. «Der K78 widerspricht diesem Trend, weil er auf dem ersten Abschnitt zwischen Davos und Bergün grösstenteils über Strassen statt Trails führt. Die Trailszene hingegen gewinnt an Bedeutung; die Läufergemeinschaft findet Begeisterung für den anspruchsvollen Traillauf und die Suche nach Naturerlebnissen abseits asphaltierter Strassen.»
Das OK durchlief nach der 32. Auflage des Swissalpine einen umfassenden Analyse-, Entwicklungs- und Meinungsbildungsprozess. Nach dem Grundsatz, dass Stillstand gleich Rückschritt bedeutet, entschied es sich für einen einschneidenden Relaunch: Der K78, die bisherige Königsdisziplin, wird aus dem Programm gestrichen und durch einen neuen Irontrail, der über 88,1 Kilometer führt und als T88 bezeichnet wird, ersetzt.
Während sich beim K78 Start und Ziel am selben Ort in Davos befanden, wird der T88 in St. Moritz gestartet. Von dort führt er auf einer abenteuerlichen Strecke über St. Moritz Bad, Stazerwald, Pontresina, Chamanna Segantini, Muottas Muragl, Samedan, Val Bever, Fuorcla Crap Alv, Bergün, Darlux, Alp digl Chant, Keschhütte und den Sertigpass nach Davos. Die Gesamthöhendifferenz beträgt 3980 Meter Steigung und 4270 Meter Abstieg.
Ab Bergün ist die Strecke fast identisch mit dem bisherigen K78. Wegen zunehmender Rüfengefahr im Val Tuors führt sie ab Bergün zunächst neu über Darlux und danach über bewährte Pfade via Keschhütte und den Sertigpass nach Davos.
Obwohl der Start der neuen Königsdisziplin in St. Moritz erfolgt, bleibt Davos Zentrum des Swissalpine. Am Samstagmorgen bringt ein Extrazug der Rhätischen Bahn (RhB) die Teilnehmer des T88 von Davos nach St. Moritz. Die Zugfahrt ist im Startgeld inbegriffen. Der Startschuss wird am 28. Juli 2018 um 8.30 Uhr vor dem Rathaus im Zentrum von St. Moritz ertönen. Die maximale Laufzeit beträgt 23:30 Stunden.
Generell wurde das Programm des Swissalpine überarbeitet und gestrafft. Im neuen Angebot figurieren noch neun verschiedene Wettbewerbe am Hauptwochenende (27. bis 29. Juli 2018) sowie drei beim Prolog im Oberengadin am 21. Juli 2018. Als Alternative zum T88 figuriert der Bergmarathon K43 im Programm. Die Strecke führt wie bisher von Davos durchs Dischmatal auf den Scalettapass, dann auf vielseitigen Wunsch über den Panoramatrail und weiter über den Sertigpass und das malerische Walsertal Sertig zurück zum Ausgangspunkt. Mit seinen 42,9 Kilometern erreicht der K43 praktisch die Marathondistanz.
Änderungen gibt es auch auf den Ultra-Trail-Distanzen. Der T214 konnte sich auch in diesem Jahr nicht etablieren. Er wird durch den T127 ersetzt. Dieser führt von Samedan durch ein landschaftlich äusserst attraktives Gebiet unter anderem mit Piz Nair, Fuorcla Surlej, Muottas Muragl, Fuorcla Crap Alv, Keschhütte und Sertigpass über insgesamt 127 Kilometer nach Davos. roksa.ch Der Startschuss erfolgt am 27. Juli 2018 um 24.00 Uhr – wenn das Wetter passt bei Vollmond. Nachtschwärmer haben auch die Möglichkeit, den T39 auf dem zweiten Teil des T88 von Bergün nach Davos zu bestreiten; Start zu diesem Wettbewerb ist am 28. Juli 2018 um 20.15 Uhr in Bergün.
Die Strecken aller zwölf Wettbewerbe am Swissalpine 2018 sind einsehbar auf der Homepage unter www.swissalpine.ch