6. Glacier 3000 Run mit starkem Teilnehmerfeld und bei tollen Bedingungen -Gassmann überrascht sich selbst mit neuem Rekord
Daniela Gassmann Bahr und Joseph Gray sind die Sieger des 6. Glacier 3000 Run. Seriensiegerin Gassmann überraschte sich selbst mit dem neuen Streckenrekord wohl am meisten. Die Läuferin war in 2:39.29 knapp drei Minuten schneller als im Vorjahr. Bei den Herren verpasste Joseph Gray den Streckenrekord von Martin Cox aus dem Jahr 2008 von 2:20.02 nur um 49 Sekunden.
Auf Daniela Gassmann Bahr, Galgenen/SZ, können sich die Organisatoren des Glacier 3000 Run verlassen, wenn es darum geht, neue Streckenrekorde aufzustellen. Im vergangenen Jahr verbesserte die Zweite des diesjährigen Zermatt Marathons den eigenen Streckenrekord um fast drei Minuten. In diesem Jahr war sie noch mal schneller und benötigte nur 2:39.29 für die 26 Kilometer lange Strecke, bei der über 2000 Steigungsmeter zu überwinden sind. Dabei hatte Gassmann Bahr das Gefühl gehabt, lange nicht in so guter Form zu sein wie 2012. Im Winter plagten sie muskuläre Probleme, später stellte sich heraus, dass sie auch noch Eisenmangel hatte.
Bei nahezu perfekten Bedingungen, Sonnenschein und angenehmen Temperaturen in Gstaad konnte Gassmann Bahr sich dann selbst davon überzeugen, dass sie dennoch in Top-Form ist. Es war ihr vierter Sieg beim Glacier 3000 Run. „Nun muss ich also zum Jungfrau-Marathon“, lachte sie. Sie hatte sich vorgenommen, dort nur zu starten, wenn sie das Rennen am Glacier 3000 erfolgreich absolvieren würde. Zweite wurde die Vize-Weltmeisterin im Berglaufen Langdistanz aus dem Jahr 2012, Sabine Reiner. Die Österreicherin benötigte 2:43.53.
Für den Amerikaner Joseph Gray war die erste Teilnahme am Glacier 3000 Run nicht gerade einfach. „Ich war sehr fokussiert darauf, den richtigen Weg zu finden, da ich zum ersten Mal hier war.“ Gray hatte sich ziemlich früh von seinen Verfolgern abgesetzt und musste sich so zwischen Gsteig und dem Ziel an der Bergstation Scex Rouge des Glacier 3000 alleine zurecht finden. Dennoch verpasste der mehrfache US-Meister im Mountain Running den Streckenrekord des Briten Martin Cox nur um 49 Sekunden. Gray siegte in 2:20.51. Zweiter wurde David Senn aus Ostermundigen, der in 2:23.10 ins Ziel kam. Es war auch seine erste Teilnahme am Glacier 3000 Run. Dass er den Vorsprung zwischen ihm und Joseph Gray ausgerechnet am steilsten Stück zwischen Cabane und Scex Rouge von 5:28.6 auf 2:18.6 Minuten hatte verringern können, überraschte ihn. „Auf diesem Stück habe ich wirklich gelitten“, meinte Senn. Dritter wurde Ralf Birchmeier, Buchs/SG in 2:25.00. Seriensieger Martin Cox steckte noch der 78-Kilometer-Lauf vom Swissalpine in Davos in den Beinen. Bereits in Gsteig signalisierte er muskuläre Probleme. Doch Cox gab nicht auf. Am Ende kam er in 2:53.13 ins Ziel und damit auf Platz 21.
Die Teilnehmer konnten sich über ideale Bedingungen freuen. Knapp 600 Läufer/innen waren gemeldet. Bei Sonnenschein und 14 Grad wurde um 10 Uhr am Morgen in Gstaad gestartet. „Wir haben zwar keinen neuen Teilnehmerrekord zu verzeichnen, aber die Qualität des Starterfeldes war in diesem Jahr sehr hoch“, freute sich Race Director Richard Müller. „Joseph Grey ist schnell gestartet und vor allem beim unteren Teil der Strecke ein sensationelles Rennen gelaufen. Oben war er dann wirklich ausgepowert.“
Dank idealer Bedingungen gab es keine grösseren Zwischenfälle auf der Laufstrecke. Die Sonne hatte in den vergangenen Wochen den Schnee auf dem Gletscher zum Schmelzen gebracht, allerdings mussten in der Vorwoche noch rund 60 Meter Schnee von der Strecke geräumt werden. OK-Präsident Bernhard Tschannen war äusserst zufrieden mit der 6. Ausgabe des Glacier 3000 Run. „Alle sind zufrieden und das haben wir nicht nur dem Wetter sondern auch der Organisation und dem Einsatz von 220 Helfern zu verdanken.“
In diesem Jahr gingen zum zweiten Mal auch Nordic Walker auf die Strecke. Am Nachmittag starteten, wie es bereits Tradition ist, die Kinder beim Gstaad Kids Run in der Gstaader Promenade.
Der OK-Präsident freute sich vor allem auch über den 10. Platz des ehemaligen Race Directors Helmut Perreten. Nach fünf Jahren Einsatz als Race Director wollte Perreten, der im Saanenland aufgewachsen ist und heute in Unterseen lebt, auch einmal selbst auf die Strecke gehen. „Ich weiss nicht, was anstrengender ist; als Race Director zu fungieren oder selbst mitzulaufen“, meinte Perreten gut gelaunt nach dem Rennen. „Aber mitzulaufen war auf jeden Fall noch schöner, als ich es mir immer vorgestellt habe. Der Glacier 3000 Run ist und bleibt mein Lieblingslauf.“ In 2:40.12 war Perreten als Zehnter ins Ziel gekommen. Im September wird er auch beim Jungfrau-Marathon starten.