Am Samstag, 28. Juni 2014 erfolgt in Chur der Startschuss zum 12. Graubünden Marathon. Denise Zimmermann, die Siegerin der Austragung im 2012 aus Mels, kehrt zu ihrem Lieblingsrennen zurück – mit einer zusätzlichen Motivation.
Sie läuft und läuft und läuft und läuft. Jeden Tag, «weil ich das Rennen mag, es liebe, was sich dabei im Körper wie im Kopf abspielt, weil Laufen einfach dazu gehört.» Und weil für sie gilt «je länger, desto schöner», geht sie morgens um 6.00 Uhr aus dem Haus, läuft von Mels zur Arbeit ins liechtensteinische Balzers und legt denselben Arbeitsweg abends wieder laufend zurück – «nicht selten mit einem Bogen in die nahen Berge», wie sie schmunzelnd anfügt. Solche Umwege sucht Denise Zimmermann geradezu.
Die Leidenschaft zum körperlichen Aktivsein, zum Laufsport insbesondere, bringt es mit sich, dass die 39-Jährige sich ein unglaubliches Ausdauervermögen angeeignet hat. Dieses setzt sie an Langstrecken-Läufen erfolgreich um. An diesem Samstag, 28. Juni 2014 nimmt sie den Graubünden Marathon von Chur aufs Parpaner Rothorn, die 42,195 km garniert mit 2‘682 m Steigung und 402 m Gefälle, in Angriff. «Mich trägt die Freude jeweils den Berg hinauf», sagt sie. Die Freude «am Grün, den wunderbaren Blumen und am Schluss dem Fels», wie sie beschreibt. Der Graubünden Marathon gefällt ihr besonders gut.
Die Strecke hebt sie hervor, aber auch das Engagement der Organisatoren. «Da ist man willkommen», findet sie. Entwickelt hat sich daraus eine enge Beziehung. Zehn Mal in Serie ist Denise Zimmermann den Klassiker gelaufen. Und stets mit beachtlichen Klassierungen: Viermal stand sie gar auf dem Podest, 2008 (3.), 2010 und 2011 (je 2.) und 2012 als Siegerin. Letztes Jahr aber fehlte sie. Schweren Herzens musste sie wegen eines Ermüdungsbruches im Oberschenkel absagen. «Das hat enorm weh getan», erinnert sie sich.
Nun ist sie zurück. Nach Aufsehen erregenden Leistungen im Flachland (Zürich Marathon in 3:01 Stunden, Sieg und Schweizer Rekord am 24-Stunden-Rennen in Basel, Sieg am 100 km Lauf in Biel), wendet sie sich nun den Bergen zu. Am Graubünden Marathon ist Denise Zimmermann die Favoritin. «Ich fühle mich gut, freue mich, werde aber bestimmt nicht auf Teufel komm raus losrennen.» Die Anforderungen schrecken sie nicht zurück. Dazu trägt nicht zuletzt auch die Erfahrung vom vergangen Samstag bei: Da war Denise Zimmermann während acht Stunden am Stück für sich unterwegs, rennend und schnell wandernd, suchte «die schönsten Wege» und bewältigte dabei 3‘500 Höhenmeter.
Für Denise Zimmermann bildet das Rothorn mit seinen 2‘865 m Höhe erneut ein besonders reizvolles Ziel. «Wenn du in Lenzerheide mit 30 km in den Beinen hochschaust, fragst du dich schon: Was kommt da noch?» Von einer Knacknuss, spricht sie, davon «wie’s hart wird». Dieses aussergewöhnliche mag sie, stachelt sie an, fordert sie heraus. Spannend wird sein, wie lange sie die stärksten Widersacherinnen fordern können. Jeanette Dalcolmo, die routinierte Ultra-Bergläuferin aus Dürnten ist da zu nennen oder Nadja Kessler aus Rapperswil oder die junge Bernerin Simone Hegner.
Internationaler präsentiert sich das Elitefeld bei den Männern. Timothy Short, der Graubünden-Marathon-Sieger von 2010 und 2011, heisst der Favorit. Niklas Kröhn (AT), Bram Van Rjiswijk (NL) sowie der Rheintaler Ralf Birchmeier dürften ihn am ehesten am Sieg hindern. Und bis Lenzerheide für einen hohen Rhythmus sorgen müsste Timo Zeiler (DE). Der erfahrene Siegläufer bestreitet die 20 Miles von Chur nach Lenzerheide.
Beim Rothorn Run von Lenzerheide aufs Rothorn messen sich gar Olympia-Teilnehmer: die Spitzenlangläufer Toni Livers und Seraina Boner aus Davos. Zu tun bekommt er es u.a. mit Christian Puricelli, sie mit der Skitouren-Nationalmannschaftsläuferin Victoria Kreuzer. Der Start zum Graubünden Marathon und 20 Miles erfolgt am Samstag, 28. Juni 2014 um 9.15 Uhr in Chur, zum Halbmarathon in Churwalden um 9.30 Uhr und zum Rothorn Run in Lenzerheide um 10.00 Uhr. Nachmeldungen sind für alle Bewerbe bis kurz vor dem Start möglich.