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Graubünden Marathon

Zielsprint nach 42,195 km und 2‘751 Steigungsmetern

28.06.14
Quelle: Pressemitteilung/Jörg Greb

19 Sekunden entschieden den 12. Graubünden Marathon von Chur aufs Parpaner Rothorn zugunsten des Wallisers Lucien Epiney und gegen Ralf Birchmeier. Als überlegene Frauensiegerin liess sich die Melserin Denise Zimmermann feiern.

Er führte und er wusste: «Es wird nicht reichen.» Ralf Birchmeier, der 32-jährige Berglauf-Spezialist aus Buchs im Rheintal, hatte nach 4 des 12 km langen Schlussaufstiegs zur 2‘865 m ü.M. gelegenen Bergstation die Führung übernommen. Abschütteln aber konnte er den Walliser Lucien Epiney nie. Dieser blieb ihm auf den Fersen und je näher das Ziel in Reichweite kam, desto sicherer war sich Birchmeier: «Die Kraft für einen überzeugenden Endspurt fehlt mir.»

So kam es wie aus Birchmeiers Sicht befürchtet. Epiney lief nach 3:45:52 Stunden mit einem Vorsprung von 19 Sekunden über die Ziellinie. Doch sich des Sieges gewiss, war sich der Walliser aus Vercorin im Val d’Anniviers bis ganz am Schluss nicht. Auch er hatte zu kämpfen, zu leiden: «Ich musste achtgeben, Krampferscheinungen machten sich bemerkbar und ich war lange überzeugt: Das reicht nie.» Am Schluss aber war es sein Siegeswille, der ihn bei seinem ersten Ultra-Berglauf zum grossen Triumphator machte. Birchmeier konnte dies verkraften: «Das Rennen war recht taktisch und das machte es besonders spannend und attraktiv.» Und beide hoben hervor: «Ein Sprint nach einem solchen Rennen, das ist nicht das, womit du gerechnet hast.»

 

Zimmermanns Genusslauf


Bei den Frauen bald nicht mehr ernsthaft gefordert wurde Denise Zimmermann. Das kam der Siegerin von 2012 entgegen: «Ich bewegte mich nicht am Anschlag und konnte geniessen», beteuerte die 39-Jährige. Sie erlebte ihr Lieblingsrennen von seiner besten Seite: «Perfektes Laufwetter, phantastische Landschaft und die gewohnte Herzlichkeit der Organisatoren.» Und sie beschrieb, wie es «mir einmal mehr kalt den Rücken hinunterlief, als ich nach 30 Kilometern in Lenzerheide hochschaute und innerlich zu jubeln begann: Da darfst du hinauf.» Gemeint war der Blick auf den gut 1‘400 m höher thronenden Rothorngipfel. Denise Zimmermann siegte in 4:30:54 Stunden, was der 17. Overall-Zeit entsprach. Ihr Vorsprung auf die zweitplatzierte Nadja Kessler (Rapperswil) betrug gut neun Minuten. Auf die dritte Jeanette Dalcolmo 29:36 Minuten.

 

Rothorn Run an Aemisegger und Boner


Topleistungen wurden auch auf den drei Teildistanzen erbracht und Topläufer zierten die Ranglistenspitze: Timo Zeiler (D) als Sieger des 20 Miles, Britta Müller (D) als Siegerin desselben Rennens, Jakob Oswald (Glis) und Andrea Hofer (Männedorf) als Halbmarathon-Gewinner und Arnold Aemisegger (Triesenberg FL) in starken 1:13:12 Stunden sowie die Langdistanz-Weltklasse-Langläuferin Seraina Boner (Davos) mit 1:24:00 beim Rothorn Run, mit 11,5 km und 1‘414 Höhenmetern.

Letztere Prüfung war einmal mehr begleitet von besonderer Prägnanz. «Mein erster Sieg in diesem Jahr», freute sich der 38-Jährige, der erst vor vier Jahren nach einem Oberschenkelbruch von den Flachdistanzen zu den Bergläufen gefunden hat. Und schnell vertrieben hatte der Bankangestellte die eigenen Zweifel. Nach seinem starken dritten Schlussrang am LGT-Marathon zwei Wochen zuvor, widmete er sich in der Zwischenzeit der Regeneration. Wie sich diese Massnahme auf die Form auswirken würde, war eine Frage, die er mit seiner eindrücklichen Leistung beantwortete. Die Führung übernahm Aemisegger nach 4 km und diese gab er nicht mehr preis. 2:04 Minuten betrug im Ziel die Differenz auf den Zweitplatzierten Micha Steiner, 3:14 auf den dritten Philipp Feuz, und bereits 6:18 büsste der frühere Rothorn Run-Sieger und Spitzenlangläufer Toni Livers ein. «Läuferisch bin ich noch nicht in bester Verfassung», analysierte der Routinier aus Davos.

Livers nicht wirklich gefährlich werden konnte dessen Lebenspartnerin Seraina Boner, obwohl sie in 1:24:00 die Frauenkonkurrenz klar zu ihren Gunsten entschied. Statt mit Toni Livers lieferte sie sich ein Duell mit dem Langlauf-Nationalteam-Kollegen Eligius Tambornino. Dieses verlor sie knapp. Der sechste Overall-Rang war dennoch der Beweis ihres Leistungsvermögens – und dies, obwohl sie früh, beim Wasserfall und km 3,5, falsch gelaufen war und etliches an Zeit hatte liegen lassen.
16:53 28.06.2014

 

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