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GutsMuths-Rennsteiglauf

Geschichten zum Rennsteig-Jubiläum (2)

16.09.11
Quelle: Dr. H. Kremer

 

Umweltpreis für den Rennsteiglauf entwickelt

 

Die politische Wende bedeutete für viele Sportveranstaltungen der ehemaligen DDR viel Engagement und Zeitaufwand, um die Organisationsstrukturen zu erhalten bzw. weiter zu entwickeln. Vor allem die finanzielle Absicherung erforderte ein völliges Umdenken.

Die Bindung von ehrenamtlichen Helfern und vor allem die Gewinnung von Teilnehmern bedingte neue Wege der Öffentlichkeitsarbeit. Von den Gründern des Rennsteiglaufs aus Jena, die sich in der neuen Rennsteiglauforganisation besonders um die Öffentlichkeitsarbeit und um die wissenschaftliche Absicherung kümmerten, wurden zahlreiche Ideen entwickelt. Mit den wichtigsten ehrenamtlichen Helfern sollten als Dank und Anerkennung und gleichzeitig als Anregung Kontakte zu anderen Laufveranstaltungen bzw. Organisatoren aufgenommen werden.

Die erste „Helferfahrt“ fand im Vorfeld des Rennsteiglaufs 1991 statt. Ein Bus voll Organisatoren fuhr nach Fischen im Allgäu, um an einem verlängerten Wochenende in Ruhe die Organisationsfragen des nächsten Laufs zu beraten, in den Bergen zu wandern und bei dieser Gelegenheit ein erstes Treffen mit der Organisationsleitung des legendären 100km-Laufs von Biel in der Schweiz durchzuführen. Bei diesem Treffen wurde eine enge Zusammenarbeit vereinbart, aus der der Europa-Cup der Supermarathone entstand.

Im Herbst 1992 war dann ein Organisatorenteam vom Rennsteiglauf beim neu gegründeten Schwäbisch-Alb-Marathons in Schwäbisch-Gmünd, wo die weiteren Schritte bei der Entwicklung des Europapokals der Supermarathone zwischen Erich Wenzel als Vertreter des Schwäbisch-Alb-Marathons, Franz Reist als Vertreter der 100km-Biel und Dr. Hans-Georg Kremer vom Rennsteiglaufverein beraten und beschlossen wurden.

 
 
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Als Sieger der ersten Testserie, die in Schwäbisch-Gmünd beendet worden war, konnte Norbert Wein aus Karlsruhe ausgezeichnet werden. Der Europacup ist inzwischen seit 18 Jahren fester Bestandteil des Rennsteiglaufs und hat dazu beigetragen, den Lauf durch den Thüringer Wald international bekannter zu machen.

Das Jubiläum 20. GutsMuths-Rennsteiglauf 1992 brachte weitere Möglichkeiten gegen den starken Teilnehmerrückgang anzukämpfen, hatte  1991 der Rennsteiglauf doch nur noch 1442 Teilnehmer im Ziel. Zum Vergleich: 1988  waren es  2174 auf der Königsstrecke über 75km-Strecke. Schlimmer noch war es beim heutigen Rennsteigmarathon, wo 1988 im Ziel 5511 gezählt wurden und 1991 nur noch 3097.

Bei einer Fahrt von Rennsteiglauforganisatoren zum Stauffer-Marathon in Göppingen war es Gunda Kremer auf Grund familiärer Kontakte gelungen, die Firma „Walter Weiss Göppingen“ zur Stiftung eines Umweltpreises in Höhe von 1000,- DM zu überreden. Dieser wurde dann 1991 erstmals an den Verein vergeben, der mit den meisten Teilnehmern mit Bus oder Bahn zum Rennsteiglauf kommt. Ausgezeichnet wurde der TSV Erfurt, der mit 62 Läufern und Walkern per Bus anreiste.

Um bei der Öffentlichkeitsarbeit Sponsoren besser herausheben zu können, wurde mit Günter Stein von Erdgas die Vergabe der Strecken an sogenannte Streckensponsoren beschlossen. Da es aber nicht genügend Strecken gab, erhielten kleinere Sponsoren andere Möglichkeiten zu medienwirksamen Auftritten. Ein Getränkesponsor stiftete z. B. den Gatorade-Preis, den Peter Hinrich aus Wilhelmshaven gewann. Diesen Preis erhielt der Läufer, der als 974. an Pläckners Aussicht (Höhe 974 m über Normalnull) ankam. Plänkners Aussicht ist der höchste Punkt, den die Rennsteigläufer am Großen Beerberg überwinden müssen. Damit sollte die volkssportliche Idee – Teilnahme ist wichtiger als Sieg – des Rennsteiglaufs hervorgehoben werden. Dieser Preis war daher der wertvollste des Rennsteiglaufs.

Da aber die Organisatoren prinzipiell, auch heute noch, keine Preisgelder ausgeben, wurde als Gegenwert vom bekannten Zella-Mehliser Medailleur, Helmut König, eine Medaille mit dem Portrait von Julius v. Plänckner, dem Begründer des Rennsteigwanderns geschnitten und davon eine einzige Medaille in echtem Gold ausgeprägt. Deren reiner Goldwert, den damals der Sponsor auf 974,- DM festlegte, hat sich seitdem auf Grund der gestiegenen Goldpreise mehr als verdreifacht, mal abgesehen vom numismatischen Wert.

 

Informationen: GutsMuths-Rennsteiglauf
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