Aufgrund eines im Nachgang an den 39. GutsMuths-Rennsteiglauf durch die Supermarathonläuferin Marion Braun eingelegten Protestes sah sich der Wettkampfausschuss des ausrichtenden Vereins in der Pflicht, eine Entscheidung zur endgültigen Podestplatzierung zu treffen.
Der Protest der Läuferin vom Germania Eicherscheid bezog sich auf die Endplatzierung beim Supermarathon der Frauen. Unstrittig und vom Protest ausgeschlossen war und ist die Platzierung der Siegerin Carola Bendl-Tschiedel sowie der Zweitplatzierten Judith Iseler. Laut aktueller Wettkampfordnung, die vom Präsidium des GutsMuths-Rennsteiglaufvereins im März 2010 beschlossen wurde und sich an den Internationalen Wettkampfbestimmungen (IWB) und der Wettkampfordnung des DLV orientiert, bestimmt „die Einlauffolge auf Platz 1 bis 3 bei den Hauptläufen / SM (Supermarathon), M (Marathon), HM (Halbmarathon) die Rangfolge“. Demnach hat Marion Braun den dritten Platz erreicht, obwohl sie auf der 72,7 Kilometer langen Strecke, bezogen auf die Netto-Laufzeit, insgesamt fünf Sekunden langsamer als Doreen Ullrich von der Uni Jena unterwegs war.
Da Doreen Ullrich aber bereits während der offiziellen Siegerehrung der dritte Platz zuerkannt wurde und zudem die Wettkampfordnung des GutsMuths-Rennsteiglaufes nach der Aktualisierung im März 2010 nicht ausreichend öffentlich dargestellt wurde, hat das Präsidium des GutsMuths-Rennsteiglaufvereins in seiner Sitzung am 24. Juni 2011 mehrheitlich beschlossen, erstmalig in der Geschichte des Rennsteiglaufes zwei dritte Plätze zu vergeben. Somit haben sowohl Marion Braun, als auch Doreen Ullrich einen Bronzeplatz beim 39. GutsMuths-Rennsteiglauf erreicht. Ein vierter Platz wird nicht vergeben. Die nachfolgenden Platzierungen bleiben von dieser Entscheidung unberührt.
Jürgen Lange, Präsident des ausrichtenden Vereins, bezeichnet diese Entscheidung als „eine gerechte Lösung im Sinne beider Sportlerinnen. Schließlich haben sowohl Marion Braun, als auch Doreen Ullrich auf der Supermarathonstrecke eine starke Laufleistung vollbracht. Mit der Entscheidung“, so Lange weiter, „zeigen wir zudem einmal mehr, dass der Rennsteiglauf ein Breitensportereignis ist, bei dem die Freude am Laufen den leistungssportlichen Wettkampfaspekt übersteigt“.