Der Bulgare Shaban Mustafa und die Französin Aline Camboulives gewinnen bei strahlendem Sonnenschein den 23. Jungfrau-Marathon. Als bester Schweizer verpasste der Thurgauer Marathonspezialist Patrick Wieser das Podest als Vierter nur knapp. Dafür gelang der Spiezerin Conny Berchtold der Sprung auf das Podest. Sie wurde Dritte.
Bei seiner dritten Teilnahme siegte der Bulgare Shaban Mustafa beim prestigeträchtigen und anspruchsvollen 23. Jungfrau-Marathon mit Start in Interlaken und Ziel auf der Kleinen Scheidegg. „Die Bedingungen waren heute unglaublich. Die Kulisse, die Stimmung – das hat mich zu meinem Sieg getragen“, erklärte der Tagessieger, der dieses Jahr bei der Berglauf-WM in Zermatt mit dem vierten Platz das Podest nur knapp verpasst hatte.
Der 37-Jährige lief von Anfang an ein sehr kontrolliertes Rennen und hängte seine härtesten Konkurrenten beim Aufstieg Wixi (Km 38) ab und triumphierte vor Birhanu Mekonnen (Äthiopien) und Tommaso Vaccina (Italien), dem frischgebackenen Berglauf-Weltmeister von diesem Jahr.
Der Thurgauer Marathonspezialist Patrick Wieser verfehlte das Podium nur knapp. „Diesen Sommer konnte ich wegen der Hitze nicht trainieren wie gewünscht. Ich war selber überrascht, dass es mir heute so gut lief. Allerdings war es dann schon hart, als bei Kilometer 39 der Berglauf-Weltmeister an mir vorbei zog und ich nicht mehr beschleunigen konnte“, so der Polizist. „Ich gebe mir noch zwei Jahre. Da muss ein Rang unter den ersten drei beim Jungfrau-Marathon einfach noch drin liegen“, lachte Wieser, der im vergangenen Jahr aus den Leichtathletik-Europameisterschaften im eigenen Land eine enorme Motivation schöpfte und seine Karriere weiterführte.
Die Französin Aline Camboulives, Vizeweltmeisterin und die beste Bergläuferin in ihrem Land, hatte das Rennen jederzeit unter Kontrolle: „Bei Wixi überholte ich die Äthiopierin Deme Meseret und hatte keine Probleme, den Schlussspurt schön anzuziehen.“ Auf das Podest schaffte es die Spiezerin Conny Bertchold als Dritte mit rund fünf Minuten Rückstand auf die Siegerin. „Ich habe das ganze Jahr sehr hart auf diesen Marathon trainiert und bin nun extrem erschöpft, aber auch sehr glücklich.“
Nach 15 Jahren als OK-Präsident übergibt Christoph Seiler nun das Amt seinem Nachfolger Toni Alpinice. Seiler, der seit diesem Frühling neuer Präsident von Swiss Athletics ist, lud zu seinem letzten Anlass Mujinga Kambundji, Schweizer Rekordhalterin über 100 m und 200 m, sowie den schnellsten Schweizer Marathonläufer Tadesse Abraham ein. Die beiden übergaben symbolisch den Staffelstab an Seiler, der wiederum seinen Nachfolger Alpinice lancierte.
„Der Jungfrau-Marathon hat sich weltweit etabliert, Läufer aus über 60 Nationen nehmen daran teil, und auch dieses Jahr lief alles reibungslos. Es ist ein schönes Gefühl, diesen Job nun in guten Händen zu wissen“, sagte Seiler nach seiner 15. Austragung.
Männer
1. Mustafa Shaban, BUL-Sungurlare 3:02.36,8
2. Mekonnen Birhanu, ETH-Adis Ababa 3:03.51,8
3. Vaccina Tommaso, I-Pavia (PV) 3:04.08,8
Frauen
1. Camboulives Aline, F-St Jorioz 3:28.43,2
2. Deme Eshetu Meseret, Plan-les-Ouates 3:32.00,9
3. Berchtold Conny, Spiez 3:33.29,9
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