Die 8. Auflage des Laufklassikers Tour de Tirol in Söll am Wilden Kaiser war wohl an Spannung und Dramaturgie heuer kaum zu überbieten. Trotz eines wetterbedingten Rennabbruchs am Samstag ziehen die Veranstalter Martin Kaindl und Dieter Aufinger eine äußerst positive Bilanz.
Bei allen Bewerben gab es Teilnehmer-Rekord und trotz der teilweise schwierigen Wetter-Verhältnisse gab es keinerlei Vorkommnisse und die Organisation funktionierte top. Das führt Aufinger vor Allem auf ein gut eingespieltes OK-Team und das Engagement der vielen freiwilligen Helfer zurück. Im nächsten Jahr geht die Tour de Tirol am Sonntag neue Wege. Ein 23 km-Trail steht am Programm. Für Martin Kaindl steht fest, die Zukunft des Laufsports in Tirol liegt vor allem am Berg und auf Trails.
Am Freitag startete die Tour de Tirol traditionell zuerst mit dem Raiffeisen Kinder- und Jugendlauf. 222 kleine Nachwuchsläufer stürmten Söll und ließen den Regen dabei Alt aussehen. Im Ziel wurden sie für die Strapazen mit 20 Meter Apfelstrudel der Söller Wirte belohnt.
Danach gingen beim Söller Zehner mehr als 500 Läufer ins Rennen, über 300 von ihnen mit dem Ziel alle drei Tage zu Laufen. An der Spitze machten die Favoriten sofort Tempo. Am Ende siegt der Kenianer Henry Kemboi in einer Fabelzeit von 31:33. Simona Staicu läuft bei den Damen ein souveränes Rennen und wird ihrer Favoritenrolle als Gesamtsiegerin von Anfang an gerecht.
Am Samstag sieht es zunächst nach trockenen Bedingungen aus, doch leider bewahrheiten sich die Schlechtwetterprognosen. Regen, Kälte und Nebel machen es den Läuferinnen und Läufern beim Kaisermarathon Söll alles andere als leicht. Nachdem die Hälfte des Feldes noch zum Gipfel laufen kann, wird der Rest bei km 38 gestoppt und muss aus Sicherheitsgründen auf die Gipfelankunft verzichten. Zum Kaiser krönt sich an diesem Nachmittag der Südtiroler Gerd Frick, vor Adam Kovacs aus Ungarn und Ralf Birchmeier aus der Schweiz. Bei den Damen laufen Simona Staicu und Kathrin Götz um die Krone. Am ende siegt die Schweizerin Götz vor ihrer Konkurrentin aus Ungarn. Gefolgt von Nadin Hailer aus Deutschland auf Platz drei.
Sieger sind am Samstag aber alle, die sich der Herausforderung Kaisermarathon Söll gestellt haben. Auch den zahlreichen Nordic Walkern gebührt große Anerkennung. Auch sie trotzen dem Wetter und stürmen die Hohe Salve!
Mit 6 Minuten Vorsprung in der Gesamtwertung startet Adam Kovacs am Sonntag in den Halbmarathon. Sein Verfolger, Henry Kemboi musste am Vortag seinem sehr hohen Anfangstempo Tribut zollen. Am Ende lässt sich der sympathische Ungar, Adam Kovacs, den Gesamtsieg aber nicht mehr nehmen. Henry Kemboi aus Kenia lässt nichts unversucht, gewinnt nach dem 10 km-Lauf auch noch den Halbmarathon und wird in der Gesamtwertung schließlich ausgezeichneter Zweiter.
Auch bei den Damen gibt es ein spannendes Duell zwischen Simona Staicu und Kathrin Götz. Aus dem schließlich Simona Staicu aus Ungarn als strahlende Siegerin hervor geht.