Grosse Laufmomente und bildschönes Wetter: Auch in diesem Jahr stand die Sonne wieder hoch am Himmel – und ebenso brillierte die internationale Läuferschar bei der dritten Auflage des Matterhorn Ultraks Trail in Zermatt (VS). Knapp 1'800 Teilnehmerinnen und Teilnehmer nahmen am Rennen teil und absolvierten die « 16K », « 30K », « 46K » oder « VZR ». Der Schweizer Martin Anthamatten setzte sich auf der längsten Strecke durch und holte sich den Sieg der 2. Etappe der Skyrunner® World Series. Bei den Frauen siegte die Italienerin Elisa Desco.
Er liess der spanischen Armada keine Chance: Martin Anthamatten, einheimischer Läufer und Botschafter des Matterhorn Ultraks, gab auf den letzten 20 Kilometern des « 46K »-Rennens noch einmal richtig Gas und setzte sich in 4:45'11'' gegen Manu Merillas Moledo (4:54'32'') und Egea Aritz (4:56'13'') durch. „Ein solch wichtiges Rennen zu gewinnen bedeutet mir sehr viel. Und das in meinem Heimatort Zermatt! Das ist zweifelsohne der schönste Sieg in meiner Karriere“, lässt der Walliser kurz nach dem Rennen verlauten.
Bei den Frauen gleicht das Podium jenem aus dem Jahr 2014 – bis auf eine Ausnahme: Die Italienerin Elisa Desco, die letztes Jahr auf den zweiten Platz lief, nimmt Stevie Kremer (USA) den Titel ab. Mit einer Zeit von 5:23'46’’ läuft sie rund 59 Sekunden vor ihrer Rivalin ins Ziel ein, kann deren Rekordzeit damit jedoch nicht überbieten. Der dritte Platz geht auch dieses Jahr an die Spanierin Maite Maiora (5:31'30’’). Megan Kimmel (USA), die das Rennen bis zum letzten Viertel anführte, musste einige Kilometer vor Zermatt aufgeben.
Die Strecke « VZR », die von Zermatt bis zum Rothorn führt, konnte das französische Vertikal-Laufphänomen François Gonon für sich entscheiden. Nachdem er erst kürzlich den von Kilian Jornet aufgestellten Rekord des Vertical Kilometer in Chamonix brach, bereitete ihm das heutige Rennen nur wenig Schwierigkeiten. Bei den Frauen lief die Schweizerin Viktoria Kreuzer auf den ersten Rang.
Auf der « 16K », die zum Walliser Bergcup gehört, siegte der Franzose Paul Mathou (1:27'57''). Bei den Frauen trifft die Schwedin Katrine Villumsen (1:47'38'') als Erste im Ziel ein. In der Junior-Kategorie des Rennens glänzten hingegen zwei junge Walliser: Maximilien Drion und Sabine Caloz konnten sich gegenüber der Konkurrenz durchsetzen; Maximilien endet seinerseits sogar als zweiter in der Scratch-Wertung.
Der Nachwuchs des Trailrunning konnte seine Fähigkeiten am Kids Race unter Beweis stellen. Insgesamt 101 Kinder gingen an den Start und absolvierten ihrem Alter entsprechende Strecken. „Das erklärte Ziel dieser Aktion ist es, unseren « Ultraks-Spirit » an die Jugend zu vermitteln“, erklärt Michel Hodara, Mitorganisator des Matterhorn Ultraks und freut sich über die rege Teilnahme.
Fasst man die Teilnehmer der dritten Auflage des Matterhorn Ultraks zusammen, ergibt sich folgende Statistik: 1'797 Erwachsene, 101 Kinder, 58 Nationalitäten, 46 Länder. Jeder einzelne Läufer beendete sein Rennen mit einem Lächeln im Gesicht und um eine einmalige Trail-Erfahrung in den Bergen von Zermatt reicher. „Es war unglaublich! Die Passage am Riffelalp, bei der man auf das Matterhorn blickt und die Alphörner im Hintergrund spielen hört – das war für mich einer der emotionalsten Augenblicke in meinem Leben. Ich hatte Tränen in den Augen“, sagt Antoine, der zum ersten Mal an der « 16K » teilnahm.
Und während sich die Athleten in den Bergen befanden, konnten die Zuschauer das Geschehen von einem Grossbildschirm aus live mitverfolgen. Im « Espace Ultraks » herrschte eine festliche Stimmung; hunderte von Leuten strömten auf den Kirchplatz, um ihre Favoriten von dort aus anzufeuern.
Die Daten für die nächsten Auflagen des Matterhorn Ultraks stehen bereits fest: das dritte Skitourenrennen ist auf den 2. April 2016 angesetzt; das vierte Trailrennen findet am 27. August 2016 statt. „Innovation wird bei uns gross geschrieben. Nach Analyse der diesjährigen Auflage haben wir uns dazu entschieden, das vertikale Rennen vom Samstag zu streichen. Dafür eröffnen wir unseren Trail bereits am Freitag Nachmittag und bieten ein Rennen an, das vom Hotel Cervo bis nach Sunnega (+500m) führt, bevor es am Samstag wie gehabt mit unseren klassischen Strecken weitergeht“, schliesst Hodara ab.