Von wegen verflixtes siebentes Jahr, der PfalzTrail bricht am Samstag mit der vermeintlichen Unglückszahl – und darüber hinaus reihenweise Rekorde. So viel Teilnehmer wie nie, dazu etliche Bestzeiten auf den verschiedenen Strecken und Sonne satt bei läuferfreundlichen Temperaturen – „wenn man von einem perfekten PfalzTrail spricht, ist das nicht übertrieben“, sagt Günter Frietsch von der Laufszene Events GmbH, die den anspruchsvollen Trail im Leiningerland seit 2012 organisiert.
Der Rennleiter ist von Anfang an dabei. Er hat die Entwicklung des PfalzTrails vom Geheimtipp zur Szenegröße miterlebt und natürlich erneut allen Finishern gratuliert, insbesondere den Siegern. Marko Gränitz vom SV Würzburg 05 Triathlon heißt diesmal der Gewinner des UltraRuns. 7:29:55 Stunden hat er für die knapp 86 Kilometer samt 2.440 Höhenmetern benötigt. Bei den Frauen ist Daniela Kenty in 9:03:53 Stunden die Schnellste. Die Weinheimerin stellt damit einen Streckenrekord auf und verbessert die alte Bestzeit gleich um rund 16 Minuten.
Für weitere Streckenrekorde sorgen Benjamin Wehbring (Leonberg, 2:13:30) und Nadine Richter (TEA/SC Ostheim Rhön, 2:37:33) im HalfTrail über 32,7 Kilometer mit 770 Höhenmetern sowie David Mahnke (ABC Ludwigshafen, 32:28 Minuten) beim 8,8 km langen FunTrail. Bei den Frauen gewinnt Katharina Grabinger (TV Edingen) diese Kurzdistanz in 38:39 Minuten. Schließlich die Besten des Quartertrails über 16,8 Kilometer, mit 423 Läufer zudem die teilnehmerstärkste Strecke: Andreas Lübbers (Lübbers mpt, 1:12:37) und Karin Eymael (LC Bad Dürkheim, 1:22:13).
Insgesamt 1.385 Läufer haben sich diesmal am Bürgerhaus in Carlsberg auf den Weg gemacht, die 179 UltraRunner im Dunkeln um 6.30 Uhr. Ihr Ziel: ein herrliches Stück Natur erleben, die Pfalz genießen, Spaß haben, Grenzen überwinden – und früher oder später wieder zurück sein in Carlsberg, wo am PfalzTrail-Wochenende das ganze Dorf auf den Beinen ist. Längst ist die Veranstaltung ein großer Integrationsfaktor für eine ganze Region. Jung und Alt arbeiten zusammen. Auch Menschen, die mit dem Laufsport ansonsten gar nichts zu tun haben. „Dieser Zusammenhalt ist wirklich begeisternd und überträgt sich offensichtlich auch auf die Läufer, von denen immer mehr immer wieder zu uns kommen“, sagt Günter Frietsch.
Eine Erklärung für die inzwischen jährlich steigenden Teilnehmerzahlen ist neben dem Trend zum Trail die Pfalz an sich. Die Abwechslung macht den besonderen Reiz aus. „Dunkle Täler, lichte Wälder, enge Schluchten, Kiefern, Buchen, eine Burgruine, Weinberge – das alles ist der PfalzTrail. Auch das kulinarische Angebot an den Verpflegungsstellen wissen die Sportler zu schätzen und im wahrsten Sinne des Wortes auszukosten“, sagt Streckenchef Peter Dück. Abgerundet hat den perfekten PfalzTrail-Tag, und auch das gehört zur Tradition, die zünftige After-Trail-Party mit der Rock-Coverband Dirty Doc und den großen Hymnen der 1980er Jahre.