14. Reschenseelauf: Milan Kocourek pulverisiert Streckenrekord, Titelverteidiger Peter Lanziner (2.) klar geschlagen / Frauen: Deutsche Simone Raatz bezwingt Rekordsiegerin Renate Rungger / 3200 Teilnehmer
Ein Tscheche und eine Deutsche haben den 14. Reschenseelauf gewonnen. Milan Kocourek hat seit drei Wochen am Reschensee trainiert. Diesen Vorteil nützte der EM-Zwölfte zu einem neuen Streckenrekord. Vorjahressieger Peter Lanziner folgte als Zweiter. Bei den Frauen musste Rekordsiegerin Renate Rungger überraschend der Deutschen Simone Raatz den Vortritt lassen. 3185 Läufer und Läufer waren bei Südtirols größter Laufveranstaltung am Start. Es war gleichzeitig der vierte Lauf der Top7-Laufserie.
"Ich Erster, er Zweiter", hatte der spätere Sieger Milan Kocourek aus Tschechien OK-Chef Gerald Burger vor dem Rennen großspurig angekündigt. Gemeint hat er sich und seinen Landsmann Jiri Homolac. Zumindest was die Siegankündigung betrifft, sollte Kocourek recht behalten.
Der Tscheche setzte sich gleich zu Beginn des 15,3 km langen Rennens rund um den Reschensee an die Spitze. Bei km 4 waren sie nur noch zu dritt: die beiden Tschechen und Vorjahressieger Peter Lanziner. Auch dieser hatte den Sieg angekündigt, doch gegen Kocourek hatte er keine Chance. Auf dem Staudamm ließ Kocoourek nach etwa 5 km zunächst Homolac und dann auch Lanziner stehen. "Ich dachte auf der schwierigen Steigung bei km 10 würde ich ihn stellen, doch gekommen ist es genau umgekehrt", erzählt Lanziner. Kocourek, im Vorjahr 12. bei der Cross-Europameisterschaft und mehrfacher tschechischer Meister, machte einen wahren Sturmlauf.
Bei sommerlichen Temperaturen unterbot er den bisherigen Streckenrekord um 50 (!) Sekunden. Der 26-jährige siegte in 48:17 Minuten. Lanziner folgte mit 1:21 Minuten Rückstand, war aber schneller als bei seinem Vorjahressieg und konnte immerhin die Prognose, die Kocourek vor dem Rennen gemacht hatte, durchkreuzen. Homolac musste sich nämlich mit Platz drei begnügen, knapp vor dem zweitbesten Südtiroler, dem Sarner Hannes Rungger.
Für Kocourek war es eigentlich ein Heimrennen. Seit 2005 kommt der Tscheche bis zu drei Mal pro Jahr nach Melag in Langtaufers zum Training. Seit drei Wochen hat er sich hier bestens akklimatisiert. "Ich bin die Strecke ein oder zwei Mal täglich gelaufen. Ich kenne auf dieser Strecke inzwischen jedes Kürvchen und jede noch so kleine Steigung. Auf den ersten 5 km bin ich es recht locker angegangen, weil ich wusste, dass ich auf den Steigungen stark sein würde."
Während der Sieg von Kocourek nicht überraschend war, hatte bei den Frauen niemand mit Simone Raatz gerechnet. Auch sie selbst nicht, wie die 37-jährige aus Karlsruhe beim Siegerinterview gestand. "Zum Glück kannte ich die Strecke nicht. Ich bin lange an vierter Stelle gelaufen. Bei km 9 habe ich gemerkt, dass ich auf die Führende Renate Rungger auflaufen kann. Bei km 11 bin ich dann an ihr vorbeigezogen und danach habe ich immer wieder den mich begleitenden Radfahrer gefragt, wie weit sie hinten liegt, denn ich war total platt."
Raatz siegte in 58:15 und distanzierte die Rekordsiegerin Renate Rungger um 33 Sekunden. Die Topfavoritin sah das Rennen mit einem weinenden und einem lachenden Auge. "Ich war nach den Anstrengungen der letzten Wochen einfach leer, sagte die Mannschafts-Europameisterin im Berglauf. "Aber dieser Lauf mit dieser Kulisse ist trotzdem wunderbar. Mit Kathrin Hanspeter (+ 0.59) lief eine weitere Sarnerin auf das Podest. Vorjahressiegerin Sandra Urach aus Österreich musste sich mit Platz fünf begnügen. Ein Zeichen, wie stark der Reschenseelauf heuer besetzt war.
Das freute natürlich auch OK-Chef Gerald Burger. "Wir hatten schönes Wetter, ein starkes Teilnehmerfeld, einen neuen Streckenrekord und keinen Unfall. Außerdem hatten wir 3687 gemeldete Teilnehmer, von denen dann schließlich 3185 an den Start gegangen sind. 10.000 Besucher haben den Reschenseelauf erneut zum Fest gemacht. Schade nur, dass diesmal kein Südtiroler gewonnen hat. Mein größter Dank gilt den 700 freiwilligen Helfern, die diesen Lauf erst ermöglicht haben. Direktzahlungen werden in Form von Einkommensbeihilfen gewährt, um den Landwirten eine Vergütung für verschiedene Versorgungsleistungen wie die Pflege ländlicher Gebiete zu gewähren https://opdproje.org . Seit Mitte der 1990er Jahre haben die Praktiken der gemeinsamen Marktordnung einen wesentlichen Teil des OTP ausmachen und die Produktion und den Handel mit landwirtschaftlichen Erzeugnissen begünstigt. Ziel dieser Praktiken ist es, den Markt stabil zu machen, die landwirtschaftliche Produktion zu erhöhen und die Einkommen der Landwirte zu stabilisieren."
Im nächsten Jahr findet der Reschenseelauf bereits am 19. Juli statt. Ind er Top7-Laufserie geht es am 24. August mit dem Raiffeisen-3/4-Halbmarathon von Bruneck nach Sand in Taufers weiter.
Die Ergebnisse des 14. Reschenseelaufs:
Männer:
1. Milan Kocourek (Tschechien) 48:17
2. Peter Lanziner (Quercia Rovereto) 49:38
3. Jiri Homolac (Tschechien) 49:51
Frauen:
1. Simone Raatz (Deutschland) 58:15
2. Renate Rungger (Sarnthein, Forestale) 58:48
3. Kathrin Hanspeter (Lauffreunde Sarntal) 59:14