Die Favoritinnen und Favoriten sind bei der vierten Austragung des Rheinquelle-Trails ihrer Rolle gerecht geworden.
Auf der 42,2 Kilometer langen Strecke von Sedrun über den Tgom, den Piz Cavradi und vorbei am Tomasee zum Pazolastock, war Nina Zoller erneut nicht zu schlagen. Die 36-Jährige aus Disentis/Mustér setzte sich vom Start weg an die Spitze und baute ihren Vorsprung danach stetig aus. «In den Abstiegen muss ich extrem vorsichtig laufen, ich habe noch etwas die Folgen des WM-Rennens gespürt und runter zur Maighelshütte war es richtig hart, aber danach ging‘s mir zum Glück wieder besser», so die Seriensiegerin, die bisher alle Austragungen des Rheinquelle-Trails gewinnen konnte. In 5:50:01 war Zoller vier Wochen nach Team-Silber bei der WM nur 5:11 Minuten langsamer als im Vorjahr. Zweite wurde am Samstag in Sedrun die Ukrainerin Iryna Raichuk mit 38:20 Minuten Rückstand, Rang drei teilten sich mit 44:34 Minuten Rückstand nach einem gemeinsamen Wettkampf die Teamkolleginnen Lea Tauern und Martina Augsburger.
Im Rennen der Männer musste Manuele Polli bis zum Oberalppass kämpfen, um eine Entscheidung zu erzwingen. Der Strassenläufer, der im April beim Zürich-Marathon mit starken 2:25:36 Stunden geglänzt hatte, war zwar im ersten Anstieg zum Garvers dil Tgom bereits in Führung gegangen, musste die Spitzenposition aber im Abstieg nach Denter Auas Stephan Zimmermann überlassen. Nachdem Polli dann auf dem Piz Cavradi erneut vorne lag, zog Zimmermann zur Maighelshütte wieder an ihm vorbei. Bis zum Oberalppass konnte Polli, vier Tage vor dem Rennen erst 25 Jahre alt geworden, dann seine Spitzenposition verteidigen.
Während Zimmermann mit Krämpfen immer weiter an Boden verlor und schliesslich erst als Zehnter am Leuchtturm ankam und aufgeben musste, lag nach einem perfekt eingeteilten Rennen und der besten Abschnittszeit auf den Pazolastock dafür Eligius Tambornino nun nur noch 38 Sekunden hinter Polli. Der zweifache lympiateilnehmer und ehemalige Spitzenlangläufer und Biathlet lieferte damit eine gelungene Marathon-Premiere, hatte aber auf dem Rückweg zum Oberalp nach Sedrun gegen Polli keine Chance. Der Nachwuchsmann aus Luzern gewann in 5:17:47 Stunden schliesslich mit 7:25 Minuten Vorsprung auf den 36-Jährigen aus Trun. Dritter wurde wie 2021 bereits Manuel Sprenger, der mit 14:25 Minuten Rückstand auf den Sieger ins Ziel kam.
Auf der Kurzstrecke des Rheinquelle-Trails über 18 Kilometer gewann wie im Marathon eine Lokalmatadorin. Sabrina Degonda aus Rabius setzte sich in 2:09:15 Stunden mit 93 Sekunden Vorsprung vor Selina Bebi aus Davos und Saskia Kobelt aus Flims druch, die 1:46 Minuten nach der Siegerin ins Ziel kam. Im Rennen der Männer wurde Stephan Wenk, der in Sedrun 2021 die Langstrecke und 2022 die Kurzstrecke gewonnen hatte, seine Favoritenrolle voll gerecht und gewann nach 1:36:13 Stunden mit 2:06 Minuten Vorsprung auf Raphael Sprenger, der schon im Vorjahr Zweiter war. Dritter wurde der Davoser Nico Dalcolmo mit 3:42 Minuten Rückstand auf den WM-Elften Wenk.
Mit gut 270 Teilnehmerinnen und Teilnehmern zogen die Organisatoren des Rheinquelle-Trails zufrieden Bilanz. Komplettiert wurde das Programm der Veranstaltung durch einen Kids-Trail mit einem Hindernis-Parcours im Start- und Zielgelände an der Halle Dulezi in Sedrun.
Alle Ergebnisse
09.07.22 | Ad fontes |
Daniel Steiner |