Die sechsfache Berglauf‐Weltmeisterin und zweifache Olympia‐Teilnehmerin Dr. Andrea Mayr (38, SVS Schwechat) holte sich beim 18. Schafberglauf in St. Wolfgang ihren dritten Sieg in Folge.
Für die 5,83 km kurze, aber mit 1.190 Höhenmetern gespickte Strecke, benötigte die weltweit beste Bergläuferin aller Zeiten 49:30,1 Minuten. Nach einem Zwischenfall im Radtraining war Mayr noch angeschlagen und konnte so ihr volles Potenzial nicht entfalten. Ihr „Fabelrekord“ von 44:40 Minuten (2015) bleibt deshalb bestehen. Am Ende hatte Mayr trotzdem acht Minuten Vorsprung auf die Kärntnerin Dr. Marlies Penker (44, RS MTB Möllbrücke, 57:29,6 Minuten). Den dritten Gesamtrang belegte die mehrfache Masters‐Welt‐ und Europameisterin Irmi Kubicka (57, LG AU Pregarten, 59:03,6 Minuten).
Wesentlich knapper als bei den Frauen war die Entscheidung bei den Männern: Der 27‐jährige Daniel Rohringer (DeBettin Sparkasse Salzkammergut), seit Jahren eine nationale Größe im Skibergsteigen und amtierender Berglauf‐Landesmeister Oberösterreichs im Einzel und der Mannschaft, holte sich in 45:51,4 Minuten nach 2014 seinen zweiten Gesamtsieg. Nur 7,7 Sekunden dahinter finishte der 32‐jährige Raimund Reindl (RC Trumerseen) in 45:59,1 Minuten auf Gesamtrang 2. Der 25‐jährige Alexander Brandner (SC Bischofshofen) komplettierte das Siegerpodest nach 46:30,5 Minuten.
Neben den Assen gab es auch von vielen Volks‐ und Mastersläufern beeindruckende Leistungen: Neben Irmi Kubicka/57 (59:03,6, LG AU Pregarten) waren dies vor allem die Sieger der M60/M70/M80: Hans Quehenberger/63 (54:08,7, Abtenau), Johann Weber/79 (1:10:59,2, LCAV Jodl Packaging) und Ambros Unterkirchner/82 (1:17:11,4, WSV Heiligenblut). Diese vier Leistungen stellen internationales Format dar. Vier Frauen und 65 Männer schafften die „1‐Stunden‐Schallmauer“ – die nur bei einer immens guten körperlichen Verfassung möglich ist. Ebenfalls beachtlich: Der Schenkenfeldner Hermann Eder war mit 84 Jahren (Jahrgang 1933) der älteste Teilnehmer! ??????
Die äußeren Bedingungen (+12 °C im Tal, +3 °C am Berg, kein Wind) waren zum Laufen ideal – einzig die Wolken hüllten den Gipfel des Schafbergs ein und vereitelten direkt nach dem Rennen den Rundblick vom Gipfel. Wer jedoch beim Feiern nach der Siegerehrung im Gipfelrestaurant dieselbe „Ausdauer“ wie beim Laufen bewies, wurde noch am frühen Nachmittag mit einem herrlichen Panoramablick vom Schafberggipfel belohnt.
Mit 229 Meldungen und 212 Finishern gab es beim ersten Lauf zum 3. Salzkammergut‐Berglaufcup neuerlich ein großes Teilnehmerfeld. Der Cup wird bereits am 11. Juni mit dem 21. Katrinberglauf in Bad Ischl fortgesetzt. Das dortige Organisationsteam rund um Sigi Lemmerer wird dabei auch die Oberösterreichischen Berglauf‐Landesmeisterschaften 2017 ausrichten. Die weiteren Cupstationen: Dachstein‐Krippenstein‐Berglauf (24. Juni), Losergipfel‐Berglauf (29. Juli), Zwölferhorn‐König (20. August) und Postalm‐Berglauf (2. September). Eine Extra‐Cupanmeldung ist nicht nötig – einfach bei den einzelnen Läufen mitmachen und los geht´s. Einmal mehr stehen die Hobbyläufer im Mittelpunkt des Cups. Es gibt deshalb keine Ränge‐ oder Klassenwertung, da jeder Cup‐Teilnehmer höchsten Respekt verdient. Jeder, der zumindest vier von sechs Cupläufe finisht, erhält beim großen Finale beim 3. Postalm‐Berglauf in Strobl ein exklusives Geschenk.
Punkten konnten die Organisatoren der Laufgemeinschaft St. Wolfgang auch bei der Siegerehrung im Hotel Schafbergspitze, dem ersten Berghotel Österreichs (erbaut 1862). Für die Tagessieger Andrea Mayr und Daniel Rohringer gab es wieder eine besonders edle Schafberglauf‐Siegertrophäe aus Glas. Die St. Wolfganger Bäckerei Gandl spendete „süße“ Preise für die Top‐3 jeder Klasse. Das Kuchenbüffet kam bei den Läufern genauso gut an, wie unzählige Warenpreise, „Hochprozentiges“ der Schnapsbrennerei Primushäusl und die Finisher‐Medaillen mit dem markanten Logo des Schafberglaufes. Am Ende konnten die Veranstalter rund um LG‐Obmann Hannes Hillebrand, Maria Eisl und Josef Wimmer zusammen mit ihrem engagierten Team eine sehr gute Bilanz des 18. Schafberglaufes legen. Verbunden damit sind beste Aussichten für den 27. Mai 2018 – da steigt die bereits 19. Auflage des Schafberglaufes.
Termin: 21. Mai 2017
Länge: 5.830 m (1.190 Hm)
Frauen‐Gesamtwertung:
1. Dr. Andrea Mayr (SVS Schwechat) 49:31
2. Dr. Marlies Penker (TS MTB Möllbrücke) 57:30
3. Irmi Kubicka (LG AU Pregarten) 59:04
Männer‐Gesamtwertung:
1. Daniel Rohringer (DeBettin Sparkasse Salzkammergut) 45:52
2. Raimund Reindl (RC Trumerseen) 46:00
3. Alexander Brandner (SC Bischofshofen) 46:31
Ausblick 19. Schafberglauf: Sonntag, 27. Mai 2018
Streckenbeschreibung
Kurz (5.830 m) aber steil (1.190 Höhenmeter) geht es vom Start von der Talstation der Zahnradbahn in St. Wolfgang ins Ziel beim Bahnhof Schafbergspitze (1.730 m Seehöhe). Entlang der Bahntrasse geht es über die Dorner‐ (1.011 m SH) und Schafbergalm (1.366 m SH), immer dem Ziel beim Bahnhof Schafbergspitze entgegen. Die Strecke bietet alles – von saftig grünen Almwiesen über Geröllhalden mit zahllosen Serpentinen, steilen Pfaden bis zu senkrecht abfallenden Felsen. Mindestens 4,4 % beträgt die Steigung – rund 4 km weisen eine Steigung von mehr als 24 % auf. Alle, die es gerne „knackig“ haben, kommen deshalb beim Schafberglauf auf ihre Kosten – Seil und Haken können trotzdem im Tal gelassen werden … Wer es geschafft hat, kann sich aber über seine Leistung freuen. Die Draufgabe: Bei schönem Wetter wird man mit einem wunderbaren Rundblick belohnt.
1893 wurde die SchafbergBahn in Betrieb genommen. Damit beendete sie auch den Beruf der „Sesselträger“ in St. Wolfgang. „Hohe“ Herrschaften ließen sich damals auf den Gipfel des Schafbergs tragen. Bereits 155 Jahre alt ist das Hotel Schafbergspitze, das erste Berghotel Österreichs. Wolfgang Grömmer erbaute es im Jahre 1862. Im Gegensatz zur Talstation (Oberösterreich) liegt der Gipfel des Schafbergs zur Gänze im Bundesland Salzburg.
26.05.19 | Mensch gegen Dampflok |
Wolfgang Bernath |