Am Samstag, dem 25.10.2014 findet der 24. Sparkassen Alb Marathon Schwäbisch Gmünd statt. Der Hauptlauf führt auf 50km landschaftlich herausragend schöner Strecke über die drei Kaiserberge Hohenstaufen, Rechberg und Stuifen mit 1100 Höhenmetern. Der Sparkassen Alb Marathon wird von der DJK Schwäbisch Gmünd organisiert, von der Gmünder Tagespost präsentiert und ist seit vielen Jahren die größte Ultramarathonveranstaltung Süddeutschlands.
Beinahe einzigartig ist der Alb Marathon inzwischen auch, weil hier tatsächlich noch ein Marathon die höchsten Teilnehmerzahlen aufweist und als Hauptlauf im Mittelpunkt steht. Dies ist in Zeiten, in denen es einen starken Trend zu Kurzstrecken gibt, lange nicht mehr selbstverständlich. So nahmen dieses Jahr an den größten baden-württembergischen Marathonveranstaltungen wie z.B. denjenigen in Ulm, Karlsruhe und Freiburg 4- 7mal so viel Halbmarathonläufer als Marathonläufer teil, zu denen dann vielfach noch kürzere Strecken kommen. Auch beim Alb Marathon ist der Trend zu kürzeren Strecken an den Anmeldezahlen ablesbar, denn auch auf diesen Disziplinen finden hochkarätige Wettbewerbe statt. Und 25km mit 780 Höhenmetern wollen auch erst einmal gelaufen sein. Sportlich liegt der Reiz der Veranstaltung vor allem in der charakteristischen Strecke, die es sowohl Straßen-, als auch Berg- und Ultraläufern erlaubt, ihre jeweiligen Stärken auszuspielen - und alle gegeneinander eine ehrliche Siegchance zu haben.
2014 wird es im Beutental, an der Reiterles Kapelle und durch die Wiederaufnahme der Hummelshalde Verbesserungen in der Streckenführung geben. Allerdings wird nun diese neue Strecke voraussichtlich längere Zeit unverändert erhalten bleiben, nachdem es infolge der Hohenstaufendebatte sowie Umbauten zur Landesgartenschau seit 2010 öfters Änderungen ab. Sie wurde in diesem Sommer deshalb bereits mit dem Jones Counter vorschriftsmäßig frisch vermessen. Auch die Herausforderungen durch den Umbau des Predigers in 2012 und 2013 entfallen dieses Jahr. Mit Unterstützung der Stadt Gmünd steht das Foyer nach Abschluss der Abbauten des Zen-Gartens wieder ganz zur Verfügung.
Wenn dann noch das Wetter mitspielt, sind also dieses Mal alle Voraussetzungen für einen begeisternden Lauf-und Wettkampftag gegeben.
Nach Abschluss der Voranmeldungen ist nun auch ein Überblick über Meldestand und Favoriten möglich, auch wenn beides sich durch Nachmeldungen am Freitag und Samstag noch deutlich verändern kann.
Mit Stand zum Ende der Nachmeldungen (12.10.) haben sich 761 Einzelteilnehmer vorangemeldet. Davon nehmen 379 am Sparkassenlauf über 50km teil; ein kleines Plus gegenüber 2013 und etwa auf dem Niveau der Vorjahre. Beim Rechberglauf über 25km sind 219 Teilnehmer vorangemeldet, beim 10km-Lauf sind es 141, was ebenfalls jeweils ein kleines Plus gegenüber 2013 darstellt, aber keine Teilnehmerrekorde erwarten lässt. Etwas schwächer ist die Anmeldesituation beim Jugendlauf mit 22 Teilnehmern, wo aber erfahrungsgemäß viele Nachmeldungen möglich sind.
Zu den Einzelteilnehmern kommen noch 25 angemeldete Stafetten beim Stafettenlauf hinzu. Einen neuen Rekord stellt hier die ZFLS auf, denn 8 Mannschaften einer einzigen Gmünder Firma durften die Veranstalter auch noch nicht begrüßen –wenn man in schwäbischer Großzügigkeit die Bietigheimer ZF-Delegation einmal als Gmünder akzeptiert. Auch der Namenssponsor, die Firma Julius Schüle Druckguss ist wieder mit 2 Teams dabei. Auch sonst sind vorwiegend „alte Bekannten“ wie Teams der VGW, 2 Teams der TRW, der Stadt Gmünd, der Sippe „Großkopf and friends“, der Feuerwehr Innenstadt, die Uhlandschule, des TV Lindach, der Stauferklinik und den „Suelas Volantes“ auch neue Stafetten am Start. Die Veranstalter erwarten hier noch Nachmeldungen.
Es ist jedes Jahr ist es eine Herausforderung zu prognostizieren, wer für den Sieg infrage kommt, denn erfahrungsgemäß halten sich gerade Spitzenläufer einen Start offen und melden je nach Tagesform und Konkurrenz nach.
Während es allerdings im letzten Jahr durch Voranmeldungen und Nachrichten beim 50km- Herrenwettbewerb von vornherein klar war, dass mit Stegner, Schumacher, Seiler, Müller, Thallinger, Dippacher und Baldauf sozusagen die glorreichen Sieben am Start sind, ist das Tableau der Favoriten dieses Jahr sehr übersichtlich.
Es ist Tatsache, dass man ohne Leistungseinbußen einfach nur eine begrenzte Zahl an Ultramarathons und Marathons pro Jahr absolvieren kann. Dies, sowie mehrere Verletzungen (z.B. Stegner) und Fremdstarts (z.B. Müller in Lausanne) führten dazu, dass von den genannten Sieben dieses Jahr nur einer seinen Hut in den Ring geworfen hat. Das ist Richard Schumacher aus Donzdorf, mehrfach Zweitplazierter beim Alb Marathon (2007,2010, 2013) und fünffacher Sieger des Einstein Marathons Ulm. Er ist bei den Herren im 50km- Lauf nun Favorit, wenngleich nicht uneingeschränkt. Einerseits hat Schumacher nun beim Remstalmarathon im September zum ersten Mal in Schwäbisch Gmünd gewonnen. Das macht ihm vielleicht Lust auf eine Wiederholung und zeigt, dass er grundsätzlich in Form ist. Andererseits ist er noch in der Rekonvaleszenz nach einem Fahrradsturz, daher evtl. nicht in seiner stärksten Verfassung und die 50km über drei Kaiserberge sind länger und härter als das Remstal.
Nachmeldende „Überraschungsgäste“ wie z.B. die Sieger von 2011 und 12, Charles- Mangeon Benoit und Marcus Biehl, von denen aber nichts Genaues bekannt ist könnten das Rennen noch spannend machen.
Vielleicht ist unter diesen Verhältnissen ja aber auch die Chance für einen guten Läufer aus der zweiten Reihe gekommen. Hier wären zum Beispiel Christian Buchebner (derzeit Zweitplazierter im Europacup Ultramarathon), Jürgen Kiebler (Mehrfach Sieger kleiner Läufe wie lange Laufnacht Ulm 100km und 50km Lahntallauf Marburg und beim Albmarathon mehrfach in den Top Ten), der Europacupläufer Paul Schiele und Bernhard Munz zu nennen. Als „local hero“ könnte evtl. auch Dr. Mike Gold von der DJK Schwäbisch Gmünd in den Bereich eines Podestplatzes kommen.
Bei den Damen über 50km ist die Vorjahreszweite und Siegerin des Remstalmarathons, Karin Kern wohl am stärksten einzuschätzen. Sie hat in diesem Jahr die Europacupläufe in Celje, auf dem Rennsteig und in Mnisek pod Brdy allesamt gewonnen und steht mit ihrer Zeit aus Mnisek (3:50,01h) derzeit auf Platz 22 der Weltjahresbestenliste (in der Altersklasse W45 sogar auf Platz 1) und auf Platz 5 der deutschen Jahresbestenliste. Am nächsten dürfte ihr unter den gemeldeten Teilnehmerinnen Nicole Benning (mehrfache Siegerin des Stromberg Extremlaufs) kommen, deren 50km- Bestzeit von 3:52,19h allerdings schon 5 Jahre alt ist. Sie ist also etwas schwächer einzuschätzen.
In Bezug auf Nachmelderinnen kursieren allerdings Namen wie die Vorjahressiegerin Anja Maurer, die in Celje Zweitplazierte Slowenin Natasa Robnik, die Alb Marathonsiegerin von 2009 Branca Hajek und die Europacupläuferin Basilia Förster. Für die 3 letztgenannten würde eine Teilnahme in Bezug auf die Plätze 1-3 im Europacup Sinn machen. Branca Hajek steht allerdings im Kader für die 100km Weltmeisterschaft in Katar am 21.11., was einen Start erschweren könnte.
Beim Gmünder Tagespost Rechberglauf über 25km- Lauf ist unter den Voranmeldern keine Topläuferin oder Topläufer auszumachen. Das hat verschiedenste Gründe, wie z.B. den, dass Alessandro Collerone vom Sparda Team Rechberghausen (Zweitplazierter 2013) dieses Jahr verletzungsbedingt nicht starten kann.
Bei den Nachmeldern werden aber mit einiger Wahrscheinlichkeit noch Topleute dabei sein. Das könnten frühere Sieger des Rechberglaufs sein, wie Fabian Schnekenburger (2012) und Bruno Schumi (2010/2011) sein, von denen allerdings nichts Genaues bekannt ist. Außerdem gibt es Hinweise, dass der Top- Bergläufer Robbie Simpson aus Schottland einen Start erwägt. Er war bei der EM 2014 in Frankreich als Zweiter über die Ziellinie gelaufen. Im Fall seiner Teilnahme dürfte der Streckenrekord wackeln. Sonst ist aber auch hier eine Chance für Starter aus der zweiten Reihe gegeben. Z.B. Lokalmatador Felix Scheurle von der DJK Schwäbisch Gmünd hätte dadurch eine Chance, sich unter den besten drei zu platzieren.
Bei den Damen sind beim Gmünder Tagespost Rechberglauf als aussichtsreiche Kandidatinnen Jutta Bidermann, Zweitplazierte von 2009 und 2010 zu nennen, sowie Nicola Wittner, die Siegerin von 2012 über 10km.
Natürlich kann auch hier –wie bei den Herren 2013 tatsächlich geschehen- der 25km- Lauf auch dadurch entschieden werden, dass ein schneller 50km- Läufer den Lauf auf dem Rechberg beendet. Zum Beispiel wenn er sieht, dass er für die zweite Hälfte nicht mehr die Reserven hat.
Im 10km- Lauf sind bisher keine Favoriten auszumachen. Dies ist allerdings der Lauf mit dem höchsten Anteil an Nachmeldern. Vorjahressieger Johannes Großkopf will kurzfristig über einen Start entscheiden. Auch Stephan Stockinger, Sieger 2012 hat bisher nicht gemeldet.
Bei den Voranmelderinnen über 10 km ist von den Bestplazierten des Vorjahres nur Renate Bay gemeldet. Nur wenig langsamer dürfte Monika Schneider (Kreissparkasse Ostalb) sein. Allerdings überlegt hier auch Annika Seefeld von der LG Staufen, die frischgebackene deutsche Meisterin im Berglauf der Juniorinnen ob sie antritt und den Wettbewerb etwas aufmischt. Das Talent dazu hat sie. Ihre Entscheidung fällt kurzfristig.
Es ist uns wichtig, dass der Alb Marathon ein sportlicher Wettkampf ist und nicht nur ein „Event“. Deshalb bestehen wir auf sportlicher Fairness untereinander und der Einhaltung von DLV- Regeln. Es wird im Interesse der ehrlichen Teilnehmer wieder flexible Zwischenzeitnahmen geben, um dies zu gewährleisten. Auch anderswo geduldete Praktiken (Fahrradbegleitung) werden, wo nötig moniert.
50km- Läufer erhalten automatisch eine Medaille. 25km Läufer erhalten keine Medaille. Die Medaillen bildet in diesem Jahr die Reiterles Kapelle ab, an der die Strecke ja direkt vorbeiführt. Die Reiterleskapelle feiert dieses Jahr ja auch ihr 300-jähriges Bestehen.
Wie in den Vorjahren wird der Filmautoren Club Gamundia e.V. Schwäbisch Gmünd – ein Gmünder Amateur Filmclub, der professionellen Ansprüchen genügt- eine etwa 45-minütige DVD des Alb Marathons erstellen. Sie kann mit (17€) oder ohne persönlichen Zieleinlauf (12€) am Infostand bestellt werden. (Link zum Trailer
http://www.youtube.com/watch?v=lrcD65vFKdc )
Der 50m Sparkassenlauf ist auch dieses Jahr letzter und entscheidender Wertungslauf im aus 7 Läufen bestehenden Europacup im Ultramarathon. www.europacup-ultramarathon.eu/
Dort ist auch die vor allem bei den Herren spannende Ausgangslage vor dem letzten Rennen zu ersehen.
Die Strecken über 10, 25 und 50km sind Teil des Ostalb Laufcups. Wer auf den genannten Strecken, sowie mindestens 3 anderen Läufen des Ostalblaufcups erfolgreich im Ziel ankam, wird mit einem Preis belohnt und zur Abschlussparty des Ostalb- Laufcups eingeladen.
Näheres unter www.schwaebische-post.de/ostalb-laufcup