Am Samstag, dem 24.10.2012 findet der 23. Sparkassen Alb Marathon Schwäbisch Gmünd statt. Der Hauptlauf führt auf 50km landschaftlich herausragend schöner Strecke über die drei Kaiserberge Hohenstaufen, Rechberg und Stuifen. Der Sparkassen Alb Marathon wird von der DJK Schwäbisch Gmünd organisiert, von der Gmünder Tagespost präsentiert und ist die größte Ultramarathonveranstaltung Süddeutschlands.
Der Albmarathon 2012 wurde von einem frühen Wintereinbruch mit Schneefall geprägt, der die Läufer dazu zwang, sich mit einer 5cm hohen Neuschneedecke zu arrangieren. Dieses Jahr ist damit derzeit zwar nicht zu rechnen. Die ausrichtende DJK sieht sich aber vor neue Herausforderungen gestellt, denn durch den laufenden Umbau des Predigers (u.a. Sperrung des Haupteingangs) ist die bisherige Nutzung als Wettkampfzentrum stark erschwert. Die DJK begegnet den Erschwernissen (mit Unterstützung der Stadt Gmünd) folgendermaßen:
- Symposium und Anmeldung finden im Prediger statt.
- Der Ein- und Ausgang in den Prediger wird beschränkt und gesteuert.
- Für Umkleide, Gepäckaufbewahrung, Aufenthalt bis zum Start sowie nach dem Zieleinlauf und schließlich die Siegerehrung wurden (teils beheizbare!) Zelte angemietet. Hier findet nach dem Ende der Anmeldung alles Wichtige statt.
- Die Duschen sind wie bisher in der Großsporthalle. Auch dieses Jahr gibt es einen Pendelbus dorthin.
1 Woche vor dem 23. Sparkassen Alb Marathon Schwäbisch ist ein Überblick über Meldestand und Favoriten möglich, auch wenn beides sich durch Nachmeldungen am Freitag und Samstag noch deutlich verändern kann.
Mit Stand zum Ende der Nachmeldungen (12.10.) haben sich 710 Einzelteilnehmer vorangemeldet. Davon nehmen 353 am Sparkassenlauf über 50km teil, etwas weniger als in den Vorjahren. Beim Gmünder Tagespost Rechberglauf über 25km sind 200 Teilnehmer vorangemeldet, was auf dem Niveau der Vorjahre liegt. Beim Umicore 10km-Lauf sind es 132, beim Jugendlauf 26, was beides ebenfalls in der Größenordnung des Vorjahres liegt. Hier ist zu hoffen, dass das für die nächsten Tage vorhergesagte angenehme und sonnige Spätherbstwetter noch den ein oder anderen unschlüssigen Läufer zum Mitlaufen verlockt.
Zwar halten erfahrungsgemäß mehrere gute Läufer sich einen Start offen und melden je nach Tagesform nach. Dennoch beginnt sich ein Tableau der Favoriten heraus zu bilden, das auf einen Zweikampf hindeutet.
Wohl an erster Stelle ist Christian Seiler zu nennen. Er gewann 2012 und 2013 den mit über 2.000 Teilnehmern wohl bedeutendsten Ultralauf Deutschlands, den Thüringer Gutsmuths Rennsteiglauf über 72km, 2012 sogar mit Streckenrekord. Weiter hat er eine Marathonbestzeit von 2:18,11h stehen (Berlin, 2009). Die Marathonbestzeit liegt für den zweiten Favoriten, Kay- Uwe Müller mit 2:28h zwar deutlich darüber, wurde aber auf einer hügeligen Strecke erzielt. Auch kennt er als Zweitplazierter des Vorjahres die Strecke und das kann beim Alb Marathon schon einige Minuten wert sein. Zum Dritten sind die Lorbeeren von Kay-Uwe Müller etwas frischer, denn er gewann erst vor 7 Tagen den Schwarzwald Marathon in einer Zeit von 2:33h gegen starke Konkurrenz.
Nur wenig schwächer ist Carsten Stegner, der Favorit auf den Sieg beim Europacup Ultramarathon einzustufen. Er will sich noch nachmelden. Er lag zwar beim Rennsteiglauf im Mai als Zweitplatzierter sehr deutlich hinter Christian Seiler, hat jedoch bei seinem überlegenen Sieg beim 75 km Wertungslauf des Europacups in Celje (Slowenien) eine sehr gute Form gezeigt.
Aus der Schweiz will sich noch Rolf Thallinger nachmelden. Er war Zweiter bei den 100 km von Biel und zuletzt Dritter beim Napf-Bergmarathon. Weitere, bereits gemeldete Aspiranten auf einen Podestplatz sind Marcus Baldauf (Sieger des Röntgenlaufs 2012 und Zweitplazierter im Europacup der Ultramarathons) und Jürgen Kebler (Platz 4 Alb Marathon 2012; eher ein Spezialist auf 100km und dort Sieger zweier kleinerer Läufe und Platz 5 bei der deutschen Meisterschaft 2013).
Man darf also ein spannendes Rennen erwarten, das vielleicht auch noch von einem Überraschungsgast angereichert wird. Die „üblichen Verdächtigen“ dazu könnten Richard Schumacher (Platz3 2012, Platz 2 2010, Sieger Ulm), der Vorjahressieger 2012, Marcus Biehl oder der Vorjahressieger 2011, Benoit Charles- Mangeon sein, von denen aber nichts Genaues bekannt ist.
Bei den Damen fehlen derzeit die ganz großen Namen auf der Meldeliste. Am stärksten dürfte im Moment die in Rechberghausen wohnende Karin Kern einzuschätzen sein. Sie belegte dieses Jahr beim Rennsteiglauf Platz 3 und gewann 2011 schon einmal den Rechberglauf. Auch Silke Ahrendts-Konold wäre mit Platz 6 beim diesjährigen Rennsteiglauf zu nennen.
Allerdings ist eine Nachmeldung mehrerer im Europacup aussichtsreich platzierter, hochkarätiger Damen wahrscheinlich. So fehlt Branka Hajek noch ein Lauf um in der Serie gewertet zu werden. Sie ist Siegerin des Alb Marathons 2009 und des Rennsteiglaufs 2013 (auch sie mit 14 Minuten Vorsprung) und erfolgreiches Mitglied der deutschen Ultramarathon- Nationalmannschaft. Falls sie antritt und in Form ist, wäre sie wohl Favoritin. Auch für Ildiko Wermescher, Ulrike Striednik und Brigitte Schiebel wäre ein Antreten für ein gutes Abschneiden im ECU wichtig, und alle 3 sind ähnlich stark wie Karin Kern einzuschätzen. Ildiko Wermescher belegte 2013 übrigens Platz 4 und Gitti Schiebel Platz 2 beim Rennsteiglauf. Auch die Österreicherin Karin Russ, Siegerin des Vorjahres hatte ursprünglich angekündigt, ihren Sieg zu verteidigen und dürfte nach ihrer persönlichen Bestleistung vom September über 50km (Stadtgut Steyr; 3:58h) auch die Form dazu haben. Russ und Hajek sind –soweit in Form- als ähnlich starke Konkurrentinnen anzusehen. Es könnte also auch hier bei den Damen ein Duell geben.
Beim Gmünder Tagespost Rechberglauf über 25km- Lauf ist von den „natürlichen Favoriten“, Fabian Schnekenburger, Sieger 2012 und Bruno Schumi, Sieger der Jahre 2010/2011 und Zweitplazierter 2012 noch nichts bekannt. Beide melden in der Regel kurzfristig.
Als möglicher Favorit ist deshalb nur Dr. Marco Höpfner - in der Vergangenheit mehrfach beim Rechberglauf auf dem Podest. Felix Scheuerle, Joachim Stegmaier sowie Gerlinde Herr von der ausrichtenden DJK Schwäbisch Gmünd streben in den Altersklassen vordere Platzierungen an.
Bei den Damen sind als aussichtsreiche Kandidatinnen Jutta Bidermann, Zweitplazierte von 2009 und 2010 sowie Anja Carlsohn, die 2007 bei der Berglauf- WM knapp an Bronze vorbeigeschrammt ist zu nennen. Allerdings startet Jutta Bidermann inzwischen in W 45 und Anja Carlssohn ist einige Zeit keine längeren Rennen gelaufen, sodass beide sicherlich nicht unschlagbar sind.
Sportsgeist und Kontrollen
Für den Veranstalter ist wichtig, dass der Alb Marathon ein sportlicher Wettkampf ist und nicht nur ein „Event“. Deshalb wird auf sportliche Fairness untereinander und der Einhaltung von DLV- Regeln Wert gelegt. Es wird im Interesse der ehrlichen Teilnehmer wieder flexible Zwischenzeitnahmen geben, um dies zu gewährleisten. Auch anderswo geduldete Praktiken (Fahrradbegleitung) werden, wo nötig moniert.
25km Läufer erhalten keine Medaille, können eine solche aber bestellen und nach dem Lauf am Infostand im Prediger abholen. 50km- Läufer erhalten automatisch eine Medaille. Die Medaillen bilden den Prediger ab, der ja durch seinen Umbau dieses Jahr besonders stilprägend wirkt. 50km in Gold, 25km in Silber
Wie in den Vorjahren wird der Filmautoren Club Gamundia e.V. Schwäbisch Gmünd – ein Gmünder Amateur Filmclub, der professionellen Ansprüchen genügt- eine etwa 45-minütige DVD des Alb Marathons erstellen. Sie kann mit (17€) oder ohne persönlichen Zieleinlauf (12€) bestellt werden. Ob es in diese Jahr klappt, auch Luftaufnahmen vom Segelflugzeug dazu zu schneiden, bleibt abzuwarten. 2012 waren dazu 8 Filmer im Einsatz und ihr Produkt wird bei Werbeauftritten des Alb Marathons sehr gelobt.