Am Pfingstwochenende fand in Göttelborn die erste Austragung des Halden Mohikaners statt. Bei diesem Volkslauf handelt sich um ein neues Format im Laufsport: dem „Last man standing“. Es wird innerhalb einer vollen Stunde eine festgelegte Strecke (6,25 Kilometer auf der Halde) zurückgelegt. Wer länger als die vorgegebene Stunde braucht, scheidet aus. Jede volle Stunde wird neu gestartet, bis nur noch ein Teilnehmer oder eine Teilnehmerin übrig ist. Das ist dann der letzte Mohikaner oder eben die letzte Mohikanerin.
87 Läuferinnen und Läufer stellten sich der Herausforderung auf der anspruchsvollen Strecke über die Halde in Göttelborn, die mit 174 Höhenmetern pro Runde den Teilnehmerinnen und Teilnehmern einiges abverlangte. Dabei wurde die Strecke so gewählt, dass auch langsamere Läuferinnen und Läufer die Möglichkeit hatten, möglichst viele Runden zu absolvieren. Es kam nicht auf die Tempohärte an, es zählten alleine die Ausdauer und der Wille, sich immer wieder für eine weitere Runde zu motivieren. An der üppig bestückten Verpflegungsstation konnten die Speicher dann wieder aufgefüllt werden.
So gab es auch verschiedene Taktiken: Schnell laufen und möglichst lange vor dem nächsten Start ausruhen. Oder langsam laufen und Kräfte sparen. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer hatten dabei anfangs noch mit heftigen Windböen zu kämpfen und mussten sich in den Pausen vor Auskühlung schützen. In der Nacht flaute der Wind dann ab und stetig wurden im Schein der Stirnlampen die Runden gedreht.
Die beste Taktik hatte Paul Moog von der Landau Running Company, der nach 24 Stunden und 150 Kilometern die Trophäe am Fuße der Fördertürme des ehemaligen Bergwerks Göttelborn in Empfang nehmen konnte. Insgesamt schafften acht Läufer Distanzen von 100 Kilometer und mehr. 45 Teilnehmerinnen und Teilnehmer liefen weiter als die Marathondistanz. Darunter auch viele Neulinge, die ihren ersten Ultra absolvierten.
Der HartfüßlerTrail e.V. hat mit diesem neuen Konzept eine Veranstaltung aus der Taufe gehoben, die sowohl schnellen, leistungsorientierten Läuferinnen und Läufern, als auch erlebnis- und spaßorientierten Sportlerinnen und Sportlern eine gemeinsame Plattform bietet. Jeder kann dabei seine Grenzen ausloten und darüber hinaus wachsen. Dabei stehen immer die Freude am Laufen, der gegenseitige Respekt und das gemeinsame Erlebnis im Vordergrund. Beim Halden Mohikaner ist das Konzept aufgegangen und die Teilnehmerinnen und Teilnehmer waren ausnahmslos mit Ihrer Leistung und der Veranstaltung zufrieden. Somit wird es auch im nächsten Jahr wieder an Pfingsten einen Halden Mohikaner in Quierschied geben. SEXPROMO