Nächster Paukenschlag im Vorfeld der 24. Ausgabe des beliebten Berglaufs in Sexten: Mit Kaisa Mäkäräinen will es eine der erfolgreichsten Biathletinnen aller Zeiten auf der 15,2 Kilometer langen Strecke mit 1333 Höhenmetern wissen. Die Veranstalter sind gerüstet für ein internationales Lauf-Fest, das knapp 750 Bergläuferinnen und -läufer aus 20 verschiedenen Nationen nicht verpassen möchten.
Dreimalige Gesamtweltcup-Siegerin, Weltmeisterin in der Verfolgung und insgesamt sechsfache WM-Medaillengewinnerin, Siegerin von 27 Weltcup-Rennen – das ist Kaisa Mäkäräinens imposante Bilanz nach ihrer langen und erfolgreichen Karriere als Biathletin. Am Ende der Saison 2019/20 und somit auch nach der phantastischen WM in Antholz beendete die heute 38-jährige Finnin ihre aktive Laufbahn.
Trotzdem sucht Mäkäräinen nach wie vor die sportliche Herausforderung. Und wohl auch deshalb hat sich die vor allem in Skandinavien sehr populäre Skijägerin für einen Start beim Südtirol Drei Zinnen Alpine Run entschieden. „Es ehrt uns natürlich ungemein, dass wir mit Kaisa Mäkäräinen einen Ex-Star der Biathlon-Szene bei uns begrüßen dürfen. Sie hat die letzten Tage in Antholz verbracht und sich am Mittwoch für unser Event eingeschrieben. Während ihrer Karriere gehörte sie zu den stärksten Langläuferinnen im gesamten Weltcupzirkus, deshalb sind wir gespannt, wie sie sich im steilen Gelände ohne Skier aber mit den Laufschuhen an den Füßen schlagen wird“, sagt OK-Chef Gottfried Hofer vom ausrichtenden ALV Sextner Dolomiten.
Das Feld der Frauen ist mit Mäkäräinen um die nächste Spitzenathletin reicher. Top-Favoritin ist allerdings die Britin Philippa Williams, die mit der Empfehlung zweier WM-Bronzemedaillen (2019 in Patagonien im Einzel und mit der Mannschaft) in Sexten anreist. Victoria Kreuzer weiß hingegen, wie es sich anfühlt, an den Drei Zinnen als Erste über die Ziellinie zu laufen. Die Schweizerin hat den Südtirol Drei Zinnen Alpine Run 2014 gewonnen. Die schwedischen Zwillinge Sanna und Lina El Kott Helander nehmen hingegen zum ersten Mal am Berglauf-Event im Dolomiten UNESCO Welterbe teil. Sie haben vor zweieinhalb Monaten beim Monte Rosa Sky Marathon den Sieg davongetragen. Im vergangenen Jahr setzten sie sich unter anderem beim Pitz Alpine Glacier Trail 2020 durch.
„Mit Barbara Bani nimmt auch die Italienmeisterin im Trail an unserem Event teil. Und natürlich sind wir auch auf das Abschneiden unserer Lokalmatadorin Agnes Tschurtschenthaler sehr gespannt, die 2015 nur nicht gewonnen hat, weil sie kurz vor dem Ziel zu Sturz kam. Am Ende belegte sie Rang zwei“, erinnert sich Hofer.
Bei den Männern sind mit Petro Mamu (Eritrea), Manuel Innerhofer (Österreich) und Martin Anthamatten (Schweiz) drei Favoriten am Start. Mamu, der Ex-Weltmeister im Berglauf, hat den Südtirol Drei Zinnen Alpine Run schon drei Mal gewonnen (2013, 2016 und 2019) und bei seinem letzten Triumph vor zwei Jahren auf der Originaldistanz auch einen neuen Streckenrekord aufgestellt (1:22.37 Stunden). Mit einem vierten Triumph möchte Mamu weiter zu Rekordsieger Jonathan Wyatt aufschließen. Die neuseeländische Berglauf-Legende hat beim Südtirol Drei Zinnen Alpine Run sechs Mal triumphiert. Manuel Innerhofer war hingegen im vergangenen Jahr erfolgreich, als Martin Anthamatten den dritten Rang einnahm.
Heuer wird der renommierte Berglauf nicht auf der Originalstrecke durchgeführt. Die Trasse ist an die zwei Kilometer kürzer. Coronabedingt wird die Schleife durch den Ortskern von Sexten wie im September 2020 gestrichen und somit geht es nach dem Start direkt in Richtung Moos und von dort weiter ins Fischleintal. Doch diese Streckenänderung macht das Traditionsevent, das 1998 zum ersten Mal ausgetragen wurde und damals mit den Siegen von Marco Gaiardo und Nathalie Santer endete, nicht weniger anspruchsvoll.
Was die Vorbereitungen für das Groß-Event angeht, so sind diese fast zur Gänze abgeschlossen. „In den letzten Tagen vor so einer Veranstaltung sind natürlich noch einige kleinere Details zu klären. Aber im Großen und Ganzen sind wir bereit und das Rennen könnte eigentlich sofort losgehen. Wir freuen uns auf die vielen Starter und appellieren, die gültigen Corona-Regeln einzuhalten. Dazu zählt etwa das Tragen einer Maske, wenn man die Mindestabstände nicht einhalten kann oder wenn man sich im Innenbereich eines Gebäudes aufhält. Den Start werden wir in 100er-Blöcken mit Intervallen von zwei Minuten abwickeln. Auch das Wetter dürfte wieder mitspielen. Wir wünschen allen Teilnehmern viel Erfolg, in erster Linie aber einen verletzungsfreien Lauf“, sagt Hofer abschließend.