Er kam, sah und siegte: Daniel Jung hat am frühen Samstagnachmittag die vierte Ausgabe des Südtirol Ultra Skyrace gewonnen. Der 33-jährige Naturnser bewältigte den 121 Kilometer langen Extremberglauf mit 7554 Höhenmetern entlang der Hufeisentour in den Sarntaler Alpen in neuer Rekordzeit von 17:34.37 Stunden.
Daniel Jungs Premiere beim extremsten Lauf Südtirols hätte nicht besser verlaufen können. Der ehemalige MTB-Spezialist verbesserte die Rekordmarke von Dreifachsieger Alexander Rabensteiner (Klausen), der heuer auf einen Start verzichtet hatte, um fast 18 Minuten. Der Vorsprung des Athleten vom Gore-Running-Wear-Team hätte möglicherweise noch höher ausfallen können, wenn er sich am frühen Samstagmorgen kurz vor dem Penser Joch nicht kurzzeitig verlaufen hätte. Bei dichtem Nebel nutzte auch die sehr gute Markierung von Seiten des Veranstalters nichts – die Sichtweite lag zeitweise nur mehr bei wenigen Metern.
Doch auch so freute sich Jung, der sich bereits kurz nach dem Start am Freitagabend um 20 Uhr am Waltherplatz in Bozen abgesetzt hatte, über seine eigene Leistung, als er um 13.34 Uhr bei brütender Hitze das Ziel auf den Bozner Talferwiesen erreichte. Wie groß Jungs Dominanz bei der vierten Ausgabe des Südtirol Ultra Skyrace war, unterstreicht die Tatsache, dass der Zweitplatzierte Peter Kienzl (Hafling/Mountain Spirit) 1:41 Stunden langsamer war, als der Tagessieger. Das Podium auf der Originaldistanz komplettierten Marco De Salvador (Bozen/Montanaia Racing) und Lorenz Illmer (Partschins), die zeitgleich nach 20:50.45 Stunden ankamen.
Kurz vor 20 Uhr erreichte am Samstagabend beim Südtirol Ultra Skyrace (121 km/7554 Höhenmeter) auch die Siegerin des Frauenrennens das Ziel.
Irene Senfter (Lana/ASD Jenesien Soltnflitzer) tritt die Nachfolge von Dreifachsiegerin Annemarie Gross an. Die 45-Jährige setzte sich beim Südtirol Ultra Skyrace in 23:56.10 Stunden durch. Damit benötigte Senfter für die Hufeisentour in den Sarntaler Alpen weniger als einen Tag.
In den nächsten Stunden werden noch einige Finisher des Südtirol Ultra Skyrace, bzw. des Südtirol Skyrace auf den Talferwiesen in Bozen ankommen, wo am Sonntag, 31. Juli ab 11 Uhr auch die Preisverteilung stattfinden wird.
Den Sieger des Südtirol Skyrace (69 Kilometer/3930 Höhenmeter) hatten wohl nur die Allerwenigsten auf dem Zettel: Anton Eisenstecken aus Neustift (SG Eisacktal) überquerte die Ziellinie nach 8:27.40 Stunden als Erster. Für den 44-jährigen Eisacktaler war es insofern ein besonderer Sieg, als dass er zum ersten Mal ein Rennen bestritt, das länger als die Marathondistanz war. Eisenstecken gab zwei Boznern das Nachsehen, nämlich Domenico Nicolazzo (Sportler Team) und Hans Röll, der das Skyrace zum dritten Mal bestritt und in 8:58.05 Stunden zum ersten Mal die 9-Stunden-Marke knackte.
Eine Sarner Lokalmatadorin hatte hingegen bei den Damen die Nase vorn. Es handelt sich um Maria Kemenater (Lauffreunde Sarntal), die sich vor ihrer Landsfrau und Teamkameradin Regina Spiess durchsetzte. Kemenater kam nach 9:56.59 Stunden an, Spiess war 10:01.54 unterwegs. Rang drei belegte Monica Copello Rössler aus Bozen in 10:36.15.
Eine ganz starke Vorstellung lieferte Andreas Reiterer auf der Marathon-Distanz, die heuer beim Südtirol Ultra Skyrace zum ersten Mal angeboten wurde. Der 24-jährige Haflinger bewältige die 42,2 Kilometer lange Strecke mit 2863 Höhenmetern in 4:01.41 Stunden. Beeindruckend war sein fulminanter Aufstieg auf das Rittner Horn, wo er nach rekordverdächtigen 2:12.10 Stunden eintraf. Aber kein Wunder, hat Reiterer heuer ja schon die Premiere der Horn Attacke gewonnen. Dabei handelt es sich um einen Duathlon, die Strecke muss also zuerst laufend, anschließend mit den Tourenskiern bewältigt werden.
Ivan Paulmichl aus Laatsch konnte das Tempo von Reiterer beim Südtirol Sky Marathon etwa bis Oberbozen mitgehen. Dann musste der 38-jährige Vinschger etwas abreißen lassen und kam schließlich nach 4:27.19 Stunden in Sarnthein an. Platz drei belegte Josef Blasbichler. Der 47-jährige Klausner ist ein Urgestein beim Südtirol Ultra Skyrace, denn er hat mit Helmuth Mair einmal die Staffel gewonnen (die nur im ersten Jahr ausgetragen wurde), setzte sich 2014 beim Südtirol Skyrace durch und belegte auf der mittleren Distanz im Vorjahr den zweiten Platz.
Die Siegerin der Marathon-Premiere heißt hingegen Birgit Klammer (Gherdeina Runners). Die 45-Jährige aus St. Christina behielt im Duell mit Annemarie Gross (Meran/ASV Telmekom Team) die Oberhand. Klammer gewann in 5:16.04 Minuten, Gross, die die ersten drei Ausgaben des Südtirol Ultra Skyrace auf der Langstrecke gewonnen hatte, war 11.10 Minuten langsamer. Über den dritten Platz durfte sich Lorenza Bortoluzzi freuen. Die Trentinerin, die für das Team vom Maddalene Sky Marathon läuft, hatte im Vorjahr das Südtirol Skyrace für sich entschieden.
Insgesamt waren für die diesjährige Ausgabe des Südtirol Ultra Skyrace 519 Athletinnen und Athleten aus 19 verschiedenen Nationen gemeldet.