Für die 240 Bergläuferinnen und Bergläufer aus 12 Nationen ist die Wartezeit zu Ende. Ab morgen Freitag, 4. Juli wird sich herausstellen, wer sich mehr oder weniger gewissenhaft auf das Südtirol Ultra Skyrace entlang der Hufeisentour in den Sarntaler Alpen vorbereitet hat. Um 22 Uhr fällt am Bozner Waltherplatz der Startschuss zum extremsten Berglauf Südtirols. 121 Kilometer (7069 Höhenmeter) ist die Strecke lang, die die Athleten innerhalb von maximal 40 Stunden zurücklegen müssen. Nicht minder anstrengend ist die kurze Version, das Südtirol Ultra Skyrace „short“ mit einer Streckenlänge von 66 Kilometern (4260 Höhenmeter).
Bei der zweiten Ausgabe des Südtirol Ultra Skyrace sind einige Hochkaräter am Start. Neben Vorjahressieger Alexander Rabensteiner, der sich im Juli 2013 in 18:42.20 Stunden durchsetzte, ist bei den Männern mit dem Ungarn Csaba Németh, einem äußerst erfahrenen und vor allem erfolgsverwöhnten Trail-Läufer, zu rechnen. Starke Konkurrenz bekommt Nemeth aus Spanien, nämlich durch Lucas Boix, der schon im vergangenen Jahr dabei war. Damals hatte er sich verlaufen und dabei viel Zeit verloren, ehe er den Extremberglauf aufgrund eines Gewitters bei der Meraner Hütte mit mehr als 50 anderen Teilnehmern abbrechen musste. Außerdem haben sich vier weitere Bergläufer eingeschrieben, die im vergangenen Jahr ein Top-Ten-Ergebnis beim Südtirol Ultra Skyrace einfahren hatten können, nämlich Oswald Wenin (4.), Peter Kienzl (6.), Matteo Bolis (7.) und Alfred Psenner (8.).
Bei den Damen ist die Meranerin Annemarie Gross die Topfavoritin. Ihre ärgste Widersacherin wird die Vorjahresvierte Cristiana Follador sein. Mit Anna Figura ist ein Mitglied der polnischen Nationalmannschaft im Skibergsteigen am Start. Sie hat sich aber für die kurze Variante eingeschrieben.
Die Helden des Südtirol Ultra Skyrace sind aber nicht nur die Topathleten, die um den Sieg, bzw. die Spitzenergebnisse kämpfen. Helden sind vor allem die unzähligen Hobbyläufer, die die Strapazen dieses Extremberglaufs auf sich nehmen. Der Großteil der Starter kommt mit 187 Teilnehmern aus Südtirol (127), bzw. den restlichen Regionen Italiens. 30 Deutsche, zehn Österreicher, vier Slowenen, zwei Schweizer und jeweils ein Extremsportler aus Tschechien, Spanien, Großbritannien, Ungarn, Portugal, der Slowakei und den USA ergeben insgesamt 240 Bergläufer aus 12 Nationen. Der älteste unter ihnen ist in der heimischen Laufszene kein Unbekannter. Sepp Rungaldier, der OK-Chef des Soltn-Berghalbmarathons, hat am 18. März seinen 68. Geburtstag gefeiert. Er nimmt die kurze Distanz in Angriff. Der Brunecker Hermann Schaiter, der am 27. September 68 Jahre alt wird, will hingegen die gesamten 121 Kilometer zurücklegen. Die älteste Teilnehmerin kommt hingegen aus Innsbruck: Gertraud Mair feiert im kommenden Jänner ihren 60. Geburtstag.
Das 20-köpfige Organisationskomitee um Josef Günther Mair hat in den vergangenen Wochen fieberhaft gearbeitet, damit an diesem Wochenende alles reibungslos klappt. Heute und morgen werden Start- und Zielbereich aufgebaut, die Strecke wird von den Freiwilligen noch einmal abgegangen und ausreichend markiert. „Die finale Phase der Vorbereitungsarbeiten hat damit begonnen. Langsam aber sicher steigt die Spannung auch bei uns. Wir freuen uns, dass es endlich losgeht. Das Südtirol Ultra Skyrace ist ein tolles Event, das von den vielen Freiwilligen lebt. Ich möchte ihnen jetzt schon von Herzen für ihre Bemühungen danken. Und den Athleten wünsche ich vor allem eines: Dass sie gesund und glücklich im Ziel in Bozen ankommen“, so Mair, der gleichzeitig Obmann der GRW Sarntal ist, die gemeinsam mit den Partnern Athesia, Dynafit, Sportler und der Stadt Bozen Träger dieses Extremberglaufs sind.
OK-Chef Mair hoffe zudem dass sich viele Zuschauer beim Start am Waltherplatz in Bozen, entlang der Strecke und auch im Zielbereich auf den Talferwiesen einfinden werden. „Der Start am Freitag ist extrem spektakulär. Aber auch am Samstag und Sonntag lohnt sich ein Ausflug auf die Hufeisentour, wo man sicherlich den einen oder anderen Athleten antrifft und anfeuern kann. Strategisch günstige Punkte sind am Samstagvormittag das Penser Joch, wo die Hälfte der Strecke geschafft ist. Oder ab Samstagmittag die Westflanke der Sarntaler Alpen, sprich das Gebiet um Hirzer, Mittager oder die Stoanernen Mandlen. Am Salten werden die Athleten besonders viel Unterstützung und Ansporn brauchen, denn dort ist das Ziel noch immer mehr als 15 Kilometer entfernt“, so Mair abschließend.
Freitag, 4. Juli
ab 18 Uhr: Duo Banana Rabbit (Konzert im Palais Campofranco)
19 Uhr: Briefing (für die Teilnehmer)
ab 20.30 Uhr: Elisa Venturin mit Band (direkt am Waltherplatz)
22 Uhr: Start 2. Ausgabe Südtirol Ultra Skyrace am Waltherplatz in Bozen
Samstag, 5. Juli
gegen 2 Uhr: Ankunft Spitzengruppe Südtirol Ultra Skyrace „short“ in Sarnthein
gegen 5 Uhr: Ankunft Sieger Südtirol Ultra Skyrace „short“ auf den Talferwiesen Bozen
gegen 6 Uhr: Ankunft Spitzengruppe Südtirol Ultra Skyrace am Penser Joch
gegen 15 Uhr: Ankunft Sieger Südtirol Ultra Skyrace
ab 16 Uhr: Konzert Band Moscaburro im Zielbereich Talferwiesen Bozen
gegen 19 Uhr: Ankunft Siegerin Südtirol Ultra Skyrace
Sonntag, 6. Juli
ab 10 Uhr: Konzert Band Moscaburro im Zielbereich Talferwiesen
14 Uhr: Siegerehrung 2. Ausgabe Südtirol Ultra Skyrace