Modifizierte Strecke, neues Datum (9. bis 11. August) und neuer Zielort (Davos): Das Organisationsteam des Swiss Irontrail hat Lehren aus der missglückten Premiere gezogen und mehrere Massnahmen getroffen.
Bekanntermassen vermieste Anfang Juli das nasskalte Wetter die Premiere des Swiss Irontrail. Erst erforderte ein angekündigtes und letztlich auch eingetroffenes Gewitter eine Startverschiebung. Letztlich musste der T201, welcher als längster, härtester und höchst gelegener Ein-Etappen-Traillauf der Alpen gilt, wegen Regen, Wind, dichtem Nebel und Temperaturen um die Nullgradgrenze sowie einer Verkettung verschiedener Umstände abgebrochen werden. Selbiges betraf den T141. Der T71 und der T21 wurden gar nicht erst gestartet. Ein organisatorischer Mangel stellte sich insofern heraus, als die Streckenmarkierung ungenügend war.
Nach einer umfassenden Auswertung der Ereignisse zogen die Verantwortlichen nun die entsprechenden Schlüsse und Lehren und überarbeiteten das Konzept. Dies mit dem Ziel, „dass der Swiss Irontrail neben einer einzigartigen Landschaft und perfekten Organisation über eine alpin gesicherte und flexible Streckenführung mit einer hohen Durchführungssicherheit verfügt“, wie OK-Präsident Andrea Tuffli erklärt.
Unter Vorbehalt der Bewilligungen durch Gemeinden und Kanton wurden neben der Vorbereitung einer Ersatzvariante mehrere Streckenanpassungen vorgenommen. So wird beispielsweise die Laufrichtung auf der „Startschlaufe“ in der Umgebung von Pontresina gekehrt. Dadurch können die Gletscher am Nachmittag passiert werden, „was die Durchführbarkeit erhöht“. Aus Sicherheitsgründen – „weil sie bei schwierigen Wetterbedingungen ein verstärktes Unfallrisiko darstellen“ – werden der Piz Nair und das Rothorn aus der Strecke eliminiert. Zudem führt der Abschnitt von Bergün nach Savognin zur Umgehung eines für Sportanlässe während dieser Jahreszeit gesperrten Wildschutzgebietes über Filisur/Val Spadlatscha zur Elahütte. Aus demselben Grund geht der Parcours von Savognin neu über Tigignas nach Ziteil.
Durch die verschiedenen Modifikationen wird der Asphaltanteil auf acht Prozent reduziert (Singletrails 60 und Naturwege 32 Prozent) und ganz allgemein „die Attraktivität und Einzigartigkeit der Strecke weiter erhöht“. Beibehalten wird die ungefähre Länge der Königsdistanz, die sich aktuell auf 201 Kilometer beläuft und mit 10 950 Steigungs- und 11 200 Gefällemetern gespickt ist. Immer noch gilt es fünf Berge (davon ein 3000er) und acht Pässe zu bewältigen. Die durchschnittliche Meereshöhe beträgt ungefähr 2050 Meter – ganz nach dem Slogan „Beyond the limit“ (jenseits der Grenze).
Neben der Hauptdistanz umfasst das Wettkampfangebot weiterhin drei kürzere Bewerbe: T141 (136 Kilometer, +7480/- 7760), T81 (80 Kilometer, +4880/-4500) und T41 (46 Kilometer, +2770/-2690). Neu befindet sich das Ziel bei allen vier Distanzen in Davos. „Durch diese Verlegung sind der Start- und Zielort näher beisammen“, erklärt Tuffli. Und: „Der Steilabstieg vom Joch nach Chur entfällt.“
Eine Neuerung betrifft ebenfalls das Austragungsdatum. Nächstes Jahr findet der Swiss Irontrail vom 9. bis 11. August statt. „Es zeigte sich, dass das diesjährige Julidatum zu früh war“, erklärt Tuffli. Im Vordergrund stand das bereits angekündigte Datum 23. bis 25. August. „Wegen der Nähe zur Jagd konnte uns die Wildhut für dieses Wochenende jedoch keine Bewilligung erteilen.“
Die Organisatoren kamen nun auf das ursprünglich bereits für heuer vorgesehene Datum zurück, womit der Swiss Irontrail zwei Wochen nach dem Swissalpine beziehungsweise drei Wochen vor dem Ultra-Trail du Mont-Blanc liegt. Wie der Swiss Irontrail und der Trail Ticino – dessen Premiere Anfang August ebenfalls abgebrochen werden musste – war auch das 10-Jahr-Jubiläum des Laufes um den Mont-Blanc vom verrückten Wetter betroffen. Die Strecke wurde verkürzt und auf einer Ersatzvariante durchgeführt.
Entgegen der Absicht wird die Startberechtigung am T201 und am T141 nun doch nicht an ein Qualifikationssystem wie beispielsweise jenes am Ultra-Trail du Mont-Blanc gebunden. „Dies auf Grund einer eingehenden Analyse der Erfahrungen und Praxis anderer Trailveranstaltungen“, sagt Tuffli. „Eine gezielte Information über die extrem hohen Anforderungen an die Teilnehmer, eine strenge Kontrolle von Ausrüstung und Gesundheit an verschiedenen Posten sowie eine konsequente Umsetzung der Streckenschlusszeiten sollen dazu beitragen, dass nur sehr gut vorbereitete und ausgerüstete Läufer an den Start gehen“, führt der Organisationschef weiter aus.
Rund neun Monate vor der Neuauflage des Swiss Irontrails fasst Tuffli zusammen: „Wir scheuen keinen Aufwand, um dem Anlass zu einer erfolgreichen Wiederholung der Premiere und somit zum Durchbruch zu verhelfen.“ (af)