1.672 Läufer starteten wertungsübergreifend beim GELITA Trail Marathon Heidelberg. Beim Hauptlauf über 42 Kilometer, 1.500 Höhenmeter und drei Berge gewannen Aoife Quigly und Pierre-Emmanuel Alexandre. Top-Favorit Florian Neuschwander stürzte und kam nicht ins Ziel.
Bei kühlem aber trockenem Wetter starteten 1.672 Läufer bei den Wertungen des GELITA Trail Marathon Heidelberg: Am beliebtesten war weiterhin der herrlich-harte Hauptlauf mit 42 Kilometern, 1.500 Höhenmetern und drei Bergen, bei dem über 400 Läufer starteten. „Wir sind sehr zufrieden, freuen uns über die steigenden Teilnehmerzahlen und auch, dass so viele Zuschauer das Rennen vom Karlsplatz aus verfolgt haben“, erklärte Dr. Christian Herbert, Geschäftsführer der Sporteventagentur M3, die unter anderem auch den SRH Dämmer Marathon durch Mannheim und Ludwigshafen veranstaltet.
„Man kann nicht immer gewinnen“, sagte Florian Neuschwander nur wenige Meter entfernt von der Ziellinie des GELITA Trail Marathon 2017, die er in diesem Jahr nicht überschritten hat. Nach seinem Fabel-Lauf mit Streckenrekord im Vorjahr musste er nun nach 36 Kilometern – unmittelbar nach der Himmelsleiter – aufgeben: Bei einem Sturz hatte er sich am Knie verletzt, sodass an die glitschige Bergab-Passage vom Königstuhl in den neuen Zielbereich auf dem Karlsplatz nicht zu denken war.
Zuvor hatte er sich ein spannendes Rennen mit dem späteren Sieger Pierre-Emmanuel Alexandre geliefert. Während Neuschwander auf den ersten Kilometern die Staffel des engelhorn sports team jagte, saugte sich Alexandre Stück für Stück an Neuschwander ran. Auf dem Weißen Stein (Kilometer 17) hatte er noch 20 Sekunden Rückstand, bei der Halbmarathon-Marke auf dem Langen Kirschbaum liefen die beiden schon nebeneinander. „Ich hatte gehofft, ihn an der Himmelsleiter abschütteln zu können“, erklärte Neuschwander. Dazu kam es aber nicht. Bis nach Schlierbach liefen die beiden wenige Sekunden voneinander getrennt, ehe Flo auf einem Bergauf-Stück stürzte und Alexandre ziehen lassen musste.
Angefeuert von hunderten Zuschauern auf dem Karlsplatz erreichte Pierre-Emmanuel Alexandre nach 3:06:10 Stunden das Ziel, die zweitbeste Zeit die jemals beim GELITA Trail Marathon Heidelberg gelaufen wurde. „Ich freue mich sehr und bin sehr überrascht. Eigentlich war ich mir sicher, dass ich Zweiter werde“, erklärte Pierre-Emmanuel Alexandre im Ziel. Aufgrund Neuschwanders Ausstieg war Alexandres Sieg relativ unangefochten: 18 Minuten später – nach 3:24:53 Stunden – lief der Lokalmatador Christian Alles als Zweiter ins Ziel. Dritter wurde Uwe Kramp in 3:30:32 Stunden.
Beim Frauen-Rennen hingegen konnte Aoife Quigly ihrer Favoritenrolle gerecht werden: Wie in den beiden Vorjahren führte sie das Frauenfeld gleich nach dem Start an, verteidigte diese Führung souverän und kam mit einem komfortablen Vorsprung ins Ziel. Nach 3:44:51 Stunden durchriss sie das Zielband und konnte sich damit nochmal um knapp drei Minuten steigern. Nur noch zwei Minuten fehlen ihr auf den Streckenrekord, den die zweimalige Siegerin Almuth Grüber mit 3:42:50 Stunden hält. „Wegen Verletzungsproblemen habe ich in diesem Jahr viel auf dem Rad trainiert. Das scheint bei mir sehr gut zu funktionieren“, erklärte sie nach ihrem starken Lauf im Ziel.
Hinter Quigly belegte Eva Katz in 3:52:12 Stunden den zweiten Platz. Dritte wurde Daniela Kenty in 4:01:18 Stunden.
Weil die Vorjahreszeit von Florian Neuschwander unschlagbar schien, hat die veranstaltende Sporteventagentur M3 und der Titelsponsor GELITA eine Staffel gecastet, die Florian Neuschwander Druck machen sollte. Jan Reiling, Dominique Mann, Frank Schulz, Philippe Gillen und Raoul Jankowski absolvierten die 42 Kilometer lange Strecke in 3:13:01 Stunden und waren damit zumindest in diesem Jahr schneller als Florian Neuschwander, der es nicht ins Ziel geschafft hat. „Wir freuen uns natürlich sehr über die Zeit, als Gewinner im Duell mit Florian sehen wir uns aber natürlich nicht“, sagte Team-Kapitän Philippe Gillen, der für das Beat-the-Flow-Team aus Köln angereist ist.
Trotz der starken Leistung belegte das Beat-the-Flow-Team nur den zweiten Platz. Noch besser war das engelhorn sports team, bestehend aus der regionalen Laufelite. Gemeinsam benötigten Christophe Krech, Steffen Ulmrich, Fritz Biniok, Florian Bausch und Kim Abel 2:47:56 Stunden. Kein Team lief die Strecke des GELITA Trail Marathon Heidelberg jemals so schnell – Streckenrekord. Ohnehin hat das engelhorn sports team seit Bestehen der Veranstaltung jedes Mal die Team-Staffel-Wertung für sich entscheiden können.