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Transalpine Run

Die Schweden: Sau-cool und hart im Nehmen

03.09.14
Quelle: Pressemitteilung

Wer im Camp des TRANSALPINE-RUN 2014 nächtigt, hat nicht viel Luxus zu erwarten – viel mehr Schullandheim-Atmosphäre. Doch dass Komfort und Diskomfort die Leistung nicht beeinflussen, beweisen Johan Johansson und André Jonsson.

Schweden reden nicht viel.  Nord-Schweden noch weniger, sagen die Süd-Schweden. Ein Vorurteil. Aber es stimmt. Zumindest, wenn es sich um Johan Johansson und André Jonsson handelt. Aber was sollten sie auch sagen, diese coolen Jungs, als sie morgens um 6 Uhr im  Camp in Prettau zum Frühstück schleichen und sich mit steifen Beinen die steile Treppe zum Start hinunter kämpfen. Ein knappes „Hallo“, mehr war nicht drin. Ob sie da schon ahnten, dass es nicht ihr Tag werden würde, was wenige Stunden später passieren würde? Bei frischen 5 Grad schien der Redebedarf jedenfalls gen Nullpunkt zu gehen.

Am Mittag verloren die beiden Skandinavier ihre Führungsposition, schieden aus, da sich Jonsson im Abstieg von der Mayerhoferalm einen Muskelfaserriss zugezogen hatte. Und dennoch strahlten die Jungs aus dem hohen Norden eine unglaubliche Lockerheit und Lässigkeit  aus. Drei Tage lang führten sie nicht nur die Gesamtwertung, sondern auch die nach oben offene Coolness-Wertung an. Nicht wenige waren völlig perplex, dass diese Jungs nicht im Hotel schlafen, sondern im Camp übernachten. So wie viele andere Athleten auch.

Im Camp sind alle gleich. Unterschiede existieren nur auf den Ergebnislisten. Die einen sind nach 4 Stunden im Ziel und freuen sich, die anderen nach 10 Stunden - und freuen sich ebenso. Oder sogar noch etwas mehr. Eine große Gemeinschaft aus 28 Nationen trifft sich Tag für Tag – oder besser Abend für Abend - in den Turnhallen von St. Johann, Neukirchen, Prettau oder Sand in Taufers. Für eine kurze Nacht mit Gleichgesinnten. Mit Trail-Runnern aus aller Welt. Sportwissenschaftlich wahrscheinlich eine Katastrophe und nicht wirklich gut für die Regeneration. Für echte Trail-Runner aber ein Muss.

Solche Bettenlager sind nichts für zart besaitete Naturen. Die Schlafunterlagen? 80 Zentimeter breit. Der Geräuschpegel? Ohrstöpsel gehören unbedingt zur Grundausstattung. Das Geruchslevel? Absolut gewöhnungsbedürftig. Privatsphäre? Tendiert gen Null. Das Waschen der verschwitzten Kleidung? Nur höchst selten möglich. Der Duschkomfort? Wer früh dabei ist, hat garantiert heißes Wasser...

Grundvoraussetzung für das Camp: Man muss hart im Nehmen sein. So wie Johan Johansson oder André Jonsson, die bei ihren Touren durch die nordschwedische Fjell-Landschaft oft in kargen Schutzhütten übernachten. Selbst die sprödeste Turnhalle-Atmosphäre vermittelt dagegen heimelige 4-Sterne-Luxus-Wellness-Hotel-Stimmung.

Aber nicht alle halten durch. Wenn die Muskeln zwicken, sich der Meniskus im Knie meldet, die Sehnen höllische Schmerzen verursachen, dann wird der Nacht für Nacht stärkere Wunsch nach einer glühend heißen Dusche und einem weichen Bett in die Tat umgesetzt. „Hauptsache ein Bett und eine Dusche. Ein ganz einfacher Gasthof reicht“, so die Wünsche der Camp-Abweichler an die freundliche Damen der Tourismusverwaltungen. Ziemlich uncool, aber durchaus verständlich.

 

Informationen: Transalpine Run
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