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Transalpine Run

Zwei Favoriten im Interview zum emotionalsten Etappenrennen weltweit.

25.08.17
Quelle: Pressemitteilung

Die 13. Auflage des Transalpine-Run steht in den Startlöchern. Für die einen ist es das Abenteuer ihres Lebens, für die anderen die sportliche Herausforderung überhaupt, quasi die Tour de France für Trailrunner. Für viele ist es die soziale Komponente, das Laufen im Zweier-Team, das über sieben Tage zusammenschweißt.

Am 3. September geht's wieder los, Start ist in Fischen im Allgäu, Ziel am 9. September im italienischen Sulden am Ortler. Dazwischen liegen 263 Kilometer, 15.463 Höhenmeter im Anstieg und natürlich reichlich Schweiß und Tränen für 300 Teams aus aller Welt, die sich auf die mit zahlreichen Neuerungen aufgewertete Westroute wagen. Viele halten diesen Klassiker der Alpenüberquerungen für den emotionalsten Lauf überhaupt – wohlgemerkt weltweit.  Mit dabei der Sieger von 2014, Stephan Hugenschmidt. Zusammen mit Matthias Dippacher könnte Hugenschmidt die Nachfolge der Vorjahressieger Jung/Schiessl antreten. Der Wahl-Schweizer Hugenschmidt hält sich naturgemäß mit Prognosen zurück: “Ich glaube, dass wir als Team ganz gut funktionieren. Was dann am Ende für eine Platzierung rauskommt, ist doch zweitrangig.” Im Interview sprechen Hugenschmidt und Dippacher über ihre Ziele und über die Besonderheit des TAR.

Den Transalpine-Run nur auf seine gewaltigen Zahlen und überwältigenden Fakten zu reduzieren, wäre in der Tat etwas einfach. Denn auch die 13. Auflage dieses ebenso einzigartigen wie legendären Traillaufs für Zweierteams über die Alpen ist weitaus mehr. „Die großartige Landschaft gepaart mit einem einzigartigen Kameradschaftsgeist unter den Läufern rühren mich immer wieder zu Tränen und zeigen mir jedes Jahr aufs Neue, warum der Transalpine-Run mehr ist, als nur ein Rennen – eine unvergessliche Lebenserfahrung!“, so Annette Hanssum, Marketing &  PR GORE-TEX® products.

Ein Abenteuer, eine extreme sportliche Herausforderung, für die Läuferinnen und Läufer aus der ganzen Welt anreisen. Der Star ist natürlich die Strecke, die 2017 wieder als Westroute gelaufen wird und mit einigen spektakulären Neuerungen aufwartet. Die 13. Auflage startet am 3. September zum ersten Mal in Fischen im Allgäu. Von dort führt die Strecke von den Allgäuer Alpen über die Grenze nach Österreich in die Lechtaler Alpen und gastiert in den beiden Orten Lech und St. Anton am Arlberg. Weiter geht es nach Landeck und über die Schweizer Grenze nach Samnaun und Scuol. Auf der sechsten der sieben Teilstücke führt die Route die Teilnehmer zum ersten Mal nach Prad am Stilfser Joch in Italien. Die siebte und letzte Etappe endet schließlich in Sulden am Fuße von „König Ortler“.

Die läuferischen Highlights 2017 sind die romantische und gleichzeitig spektakuläre Uinaschlucht mit ihren Felswänden und Tunneln, welche die Teilnehmer am sechsten Tag durchqueren. Diese Etappe wartet aber auch noch mit traumhaften Singletrails von Glurns nach Soles und weiter bis hinauf zum Schloss Lichtenberg auf. Dieser neue Abschnitt ist in enger Zusammenarbeit mit den Streckenexperten vor Ort in Prad entstanden und ist sicherlich ein neuer Höhepunkt auf der bewährten Route. Die finale Etappe ist ein einziger Traum. Von der Berglhütte führt die Strecke das Tabarettatal hinauf zur Tabarettascharte, nur 400m unterhalb des beeindruckenden Gletscherbruchs der Ortler Nord-West Wand. Im Blick die markante Prayer-Hütte und die berühmte Ortler-Nordwand, ehe das Ziel in Sulden mit einer Höhe von fast 1800 m erreicht ist.

 

 
 
Stephan Hugenschmidt dieses Jahr beim Eiger Ultra Trail
© trailrunning.de

 

 

Der 13. Transalpine-Run – ein Lauf voller Emotionen und Leidenschaft über 263,7 Kilometer, 15.463 Höhenmeter im Aufstieg und 14.368 Höhenmeter im Abstieg – Stephan Hugenschmidt, der Sieger von 2014, und sein Partner Matthias Dippacher, Sieger Mixed beim allerersten Transalpine-Run, im Interview über ihre Ziele:

 

Stephan, du hast ja bislang eine ganz besondere Saison absolviert. Nach der WM eine lange Pause, dann die drei Siege hintereinander beim Garda Trentino Trail, beim Scenic Trail über 113 Kilometer (mit Matthias Dippacher) und zum guten Schluss noch dein Triumph beim 5. Eiger Ultra Trail in neuer Rekordzeit. Wie ordnest du die Saison 2017 ein?

Stephan: In diesem Jahr läuft es außerordentlich gut bei mir. Wobei ich das jetzt nicht unbedingt an den Platzierungen ausmache, sondern eher wie ich mich bei den Wettkämpfen und im Training fühle. Es macht mir einfach ungeheuer Spaß. Letztes Jahr nach dem Scheitern beim UTMB®  war die Luft komplett raus. Irgendwie habe ich mich dann doch wieder aufgerappelt für die WM in Portugal. Die lief dann zwar ganz gut, aber danach war ich noch leerer. Nach der langen Skitourensaison kam dann aber wieder die Lust und die Motivation. Ich glaube entscheidend war, dass ich mir dieses Jahr nur wenig Großes vorgenommen habe, eigentlich nur den TAR mit Matthias.

Matthias, wie lief es bei dir?

Matthias: Eigentlich ganz gut, die Platzierungen sind in Ordnung. Wobei für mich der Scenic Trail schon einen höheren Stellenwert einnimmt. Aber das große Ziel dieses Jahr ist der Transalpine-Run.

Wann kam die Idee, dass ihr beide als Team zusammen laufen könntet beim Transalpine-Run. Auf dem ersten Blick sieht es doch so aus, als wäre das beim K 113 Scenic Trail entstanden?

Stephan: Ja, die Vermutung liegt nahe. Aber wir haben uns schon im letzten Jahr bei der WM in Portugal dazu entschieden!

Matthias: Die Idee mit Stephan zu laufen war am letzten Tag des TAR 2016 in meinem Kopf geboren, aber definitiv und klar von beiden Seiten war's erst bei der WM in Portugal.

Kommen wir zum Transalpine-Run. Was ist das Besondere – oder sogar das Einzigartige an diesem Lauf über eine Woche, der ja bei seiner 13. Auflage wieder die Westroute mit Ziel in Sulden benutzt.

Stephan: Das Wettkampfformat ist einzigartig. Ein 7-tägiger Etappenlauf im Team quer durch die Alpen – das gibt’s eben nur beim TAR. Für mich ist die Westroute ja neu, aber sie soll ja noch schöner und vor allem alpiner sein als die Ostroute. Einmalig sind aber auch die Anforderungen an den Körper – sieben Tage hintereinander mehr oder weniger ein Bergmarathon im Wettkampftempo zu laufen ist kein Pappenstiel.

Matthias:  Ich war ja schon einige Mal dabei und die Strecken wechseln ja öfters mal mit den Etappenorten was ich auch gut finde. Schön ist es, dass es direkt vor der Haustür losgeht. Ich freue mich wieder auf neue Berge, Ausblicke usw. mit Stephan.

Erzählt doch bitte mal etwas über eure eigenen Erfahrungen beim TAR. Für dich, Stephan, ist es nach deinem überraschenden Sieg 2014 ja erst das zweite Mal, dass du dabei bist.

Stephan: Ich weiß noch, dass ich ziemlich Respekt vor den ersten Etappen hatte, weil ich befürchtete, dass ein viel zu hohes Tempo gelaufen wird. Das war dann zwar auch so, aber offenbar haben Mirco und ich das ganz gut weggesteckt. Nach einem verdammt harten zweiten Tag haben wir einen sehr guten Rhythmus gefunden und konnten sehr konstant bis zum Ende durchlaufen. Ich glaube es ist das Wichtigste, dass man sich nur auf seinen eigenen Partner konzentriert. Der Wettkampf ist zu lange und zu hart, um sich vom Tempo der anderen Teams verleiten zu lassen.

Matthias: Ich bin dieses Jahr zum achten Mal dabei und ich war bereits in der Mixed Kategorie Erster und zweimal Zweiter in der Gesamtwertung, habe zweimal mein Partner auf dem Weg zum Finish verloren und musste einmal auch selbst raus. Ich denke, ich habe noch nie einen so kompletten und starken Partner gehabt wie dieses Jahr. Wenn's sportlich und menschlich so gut passt wie im Vorfeld, dann freue ich mich auf eine schöne anstrengende Tour auf der Westroute.

Natürlich kann in einer Woche ganz viel passieren. Vor Stürzen oder Verletzungen ist niemand gefeit. Aber von den Resultaten im Vorfeld habt ihr die Favoritenrolle inne. Würdet ihr dem widersprechen?

Stephan: Ach, das spielt für mich eine untergeordnete Rolle. Für Matthias und mich verlief die Saison bisher super und ich glaube, dass wir als Team wirklich gut funktionieren. Was dann am Ende für eine Platzierung rauskommt, ist doch zweitrangig.

Matthias: Nicht direkt, aber wie gesagt. Man muss zuerst auf seinen Partner und sich selbst schauen sowie hören oder anders herum und dann kommt das  Beste dabei raus.

Wo liegen eure Stärken und Schwächen, wer kann was besser und was schlechter als der Partner?

Stephan: Matthias ist ein ungeheuer zäher Läufer, der sehr konstant laufen kann. Ich habe noch nie erlebt, dass er zu schnell losgelaufen ist und dann eingegangen wäre. Zudem ist er ein sehr erfahrener, routinierter Läufer, den so schnell nichts aus der Ruhe bringt. Und natürlich ist er bekannt für seine „Bergablauf-Künste“, insbesondere im technischen Gelände.

Matthias: Stephan ist für mich einer der kompletteste Läufer im „Trail-Geschehen“, in meinen Augen gibt es keinen schnelleren, besseren und konstanteren deutschsprachigen Läufer als ihn.

 

Informationen: Transalpine Run
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