Christine Cantieni zählt zu den treuesten Seelen des Transviamala. Den Erlebnislauf, der am 23. Oktober zum 15. Mal in Thusis beginnt und in Donat endet, kennt sie aus drei Perspektiven: jener einer Helferin, eines OK-Mitgliedes und einer Läuferin.
Vorzeitig ausgebucht – diese Meldung durften die Transviamala-Veranstalter zum wiederholten Male machen. Allerdings waren die 1000 Startplätze in diesem Jahr so früh vergeben wie nie zuvor. Weshalb ist denn der Anlass bei den Läuferinnen und Läufern aus dem In- und Ausland derart beliebt? “Diese Frage stellen wir uns immer wieder”, sagt Christine Cantieni, die seit der zweiten Austragung dem Veranstaltungsteam angehört. Eine plausible Antwort liefern ihre “Kunden”; neben der abwechslungsreichen Strecke mit der Viamala-Schlucht als Herzstück nennen sie die reizvolle Gegend, die vorzügliche Organisation und die familiäre Atmosphäre als herausragende Punkte.
Christine Cantieni weiss, dass die Mund-zu-Mund-Propaganda das wertvollste Werbeinstrument bildet. Zusätzlich in die Hände der Transviamala-Macher spielt die sechsmalige Wahl zum schönsten Lauf der Schweiz. Die mehrfache, schmeichelhafte Auszeichnung weckte auch bei der Schamserin das Interesse am Laufsport: Seit fünf Jahren schnürt sie die Laufschuhe selber regelmässig. “Die Emotionen, die ein Lauf auslöst, spüre ich erst seither so richtig.” Von ihren Erfahrungen und jenen anderer laufaktiver OK-Kollegen profitieren letztlich auch die Teilnehmenden. “Wir wissen genau, was aus der Sicht eines Läufers wichtig ist.”
Vor zwei Jahren beteiligte sich Christine Cantieni an der Premiere des ebenfalls von ihrem Team organisierten Transruinaulta, welcher am Vortag des Transviamala über 42,2 Kilometer von Ilanz durch die Rheinschlucht und weiter nach Thusis führt. Zwölf Monate später entschied sie sich sogar für einen Doppelstart und absolvierte auch den Transviamala. Dies gedenkt die 50-Jährige auch heuer wieder zu tun. “Das Lauferlebnis an den beiden Tagen ist einfach genial.”
Beide Laufregionen stellen für die in Donat wohnhafte Christine Cantieni eine Art Heimat dar. Sie wurde in Versam/Arezen geboren, verbrachte dort ihre Kindheit und absolvierte die Ausbildung in Ilanz. “Auf der Transruinaulta-Strecke treffe ich auf viele ehemalige Schulkollegen, die als Helfer oder Zuschauer ebenfalls einen Bestandteil der Veranstaltung bilden.” In Versam laufe sie überdies an der Kirche vorbei, in welcher sie getauft und konfirmiert worden sei und wo die Eltern ihre ewige Ruhe hätten. “Die alte Heimat wird für mich an den beiden Lauftagen somit direkt mit der neuen verbunden.”
Ihr Engagement für den Transviamala – davor hatte sie sich während mehreren Jahren für den Schamserlauf eingesetzt – begann Christine Cantieni bei dessen Premiere im Jahre 2002. Damals stand sie als Helferin im Einsatz, rüstete Gemüse für die leckeren Pizokel und half beim Kaffee- und Kuchenverkauf mit. Zwölf Monate später erhielt sie die Anfrage für einen Einsatz im Organisationskomitee – und beantwortete diese positiv. Seither kümmert sie sich um administrative Angelegenheiten, wobei der Aufwand mit der Zunahme des Teilnehmerfeldes und der zusätzlichen Durchführung des Transruinaulta kontinuierlich stieg. “Die Dankbarkeit und Zufriedenheit der Läufer bewegen mich immer wieder von Neuem, bei der Organisation mitzuhelfen”, sagt Christine Cantieni. Ihren Einsatz und jenen der anderen OK-Mitglieder verdanken die Teilnehmenden, in dem sie immer wieder kommen.
Informationen zu den beiden Läufen:
www.transruinaulta und
www.transviamala.ch