Ralf Birchmeier und Michela Segalada, die lediglich zwei Männern den Vortritt lassen musste, drückten dem fünften Transruinaulta den Stempel auf. Beide pulverisierten am Samstag die Streckenrekorde auf den 42,2 Kilometern von Ilanz nach Thusis.
Es scheint, als würde es mit dem Schluchtenkönig-Titel für Raphael Sprenger wieder nicht klappen. Nachdem er sich vor zwölf Monaten in der Endabrechnung Remo Betschart um nahezu eine Minute hatte geschlagen geben müssen, so scheint ihm diesmal Ralf Birchmeier im Wege zu stehen. Im Transruinaulta vom Samstag büsste der Stadtzürcher beachtliche 5:53 Minuten auf den Ostschweizer ein. «Diesen Abstand auf 19 Kilometern wettzumachen ist unwahrscheinlich», gab sich Raphael Sprenger nach dem ersten Teil des Wochenend-Pensums und vor dem Transviamala vom Sonntag kampflos geschlagen.
Ralf Birchmeier seinerseits wagt sich zum ersten Mal an die Herausforderung eines Doppelstarts. «Nach einem guten Training meldete ich mich spontan für die beiden Läufe an», sagte er. Mit dem Transruinaulta hatte er aber auch noch eine Rechnung zu begleichen: Krämpfe erforderten bei der Premiere 2014 den vorzeitigen Abbruch des Trailmarathons. Vier Jahre später meisterte Ralf Birchmeier die 42,2 Kilometer mit bemerkenswerten 1800 Höhenmetern nun so schnell wie kein Läufer zuvor. 3:15:02 Stunden benötigte er für die abwechslungs- und anforderungsreiche Strecke durch die imposante Rheinschlucht und blieb somit 5:35 Minuten unter der seit 2014 vom Engadiner Beat Ritter gehaltenen Bestmarke. Raphael Sprenger realisierte immerhin eine persönliche Bestzeit.
Die beiden Läufer waren dann auch die einzigen, welche das Ziel vor der schnellsten Frau erreichten. Als «schlicht sensationell» bezeichnete beispielsweise der an dritter Stelle klassierte Österreicher Hannes Pongruber die Leistung von Michela Segalada beim Fünf-Jahre-Jubiläum des Transruinaulta. Bei Prachtwetter und Top-Bedingungen verbesserte sie den vor Jahresfrist von ihr beim ersten Marathon-Start überhaupt aufgestellten Streckenrekord mit 3:43:56 um 2:12 Minuten. Prompt wurde die Winterthurerin dann auch Schluchtenkönigin, und es scheint, als könne sie bei der erfolgreichen Titelverteidigung niemand ausbremsen.
Als Premierensieger der Transruinaulta Curta feiern lassen durften sich der letztjährige Schluchtenkönig Remo Betschart und Veronika Schanzer. Die 24 Kilometer mit 780 Höhenmetern meisterten sie in 1:49:46 beziehungsweise 2:04:44 Stunden. Während sich der Urner zwischen Ilanz und Rhäzüns einen spannenden Zweikampf mit Gian-Luca Michael aus Zillis lieferte und diesen letztlich mit einer Reserve von 1:15 Minuten für sich entschied, so vermochte keine Gegnerin die Appenzellerin ernsthaft zu bedrängen. Ihre erste Verfolgerin, Bernadette Betschart, erreichte das Ziel 10:50 Minuten später.
Im Gegensatz zur Gewinnerin startet die Zweitplatzierte am Sonntag auch an der 11,5 Kilometer langen Transviamala Curta. Ebenso ihr Gatte Remo Betschart. Ob das Ehepaar sowohl den Schluchtenprinz- als auch den Schluchtenprinzessin-Titel nach Bürglen entführt? Oder macht ihm Gian-Luca Michael, 2014 immerhin schon Triumphator auf dieser Strecke, einen Strich durch die Rechnung? Spannung ist garantiert.
Transruinaulta
Männer:
1. Ralf Birchmeier (Buchs SG) 3:15:02.
2. Raphael Sprenger (Zürich) 5:53 zurück.
3. Hannes Pongruber (A-Hohenems) 28:11.
Frauen:
1. Michela Segalada (Winterthur) 3:43:56.
2. Melina Nigg (Küssnacht am Rigi) 7:05.
3. Jasmin Nunige (Davos Platz) 20:04.
Transruinaulta Curta
Männer:
1. Remo Betschart (Bürglen UR) 1:49:46.
2. Gian-Luca Michael (Zillis) 1:15.
3. Andrin Gründler (Hittnau) 5:27.
Frauen:
1. Veronika Schanzer (Herisau) 2:04:44.
2. Bernadette Betschart-Gisler (Bürglen UR) 10:50.
3. Corina Ryf (Zürich) 12:59.
Komplette Rangliste: www.transruinaulta.ch