Deutschlands bedeutendster Trail-Lauf, der SALOMON ZUGSPITZ ULTRATRAIL, zieht die Prominenz dieser aufstrebenden Sportart offensichtlich magisch an.
Bisher sind bereits 1900 Athleten aus 45 Nationen gemeldet, die vom 21. bis 22. Juni 2014 bei der vierten Auflage des schon legendären 100 km langen Trails rund um das Zugspitzmassiv und das Wettersteingebirge antreten wollen. Im Mittelpunkt stehen dabei Weltklasse-Athleten wie der Marokkaner Mohamad Ahansal oder der US-Amerikaner Michael Wardian, die sich zum ersten Mal an diese Aufgabe wagen. Nicht zu unterschätzen ist aber auch Stephan Hugenschmidt vom Team SALOMON Deutschland, der zurückhaltende junge Athlet aus Radolfzell. Im Vorjahr gewann er den SALOMON ZUGSPITZ BASETRAIL und wurde anschließend sofort Gesamtzweiter bei den SALOMON 4 TRAILS.
Mohamad Ahansal, Langstreckenläufer und Ultraläufer aus Marokko, kann wie kein Zweiter durch die Wüste laufen. Doch kann er auch seine Fähigkeiten am Berg einsetzen? Das wird sich am 21. Juni zeigen. Denn die Streckendaten des Ultratrails sind beeindruckend: 100 km, 5420 HM im Anstieg, 5420 HM im Abstieg, maximale Höhe über 2200 Meter, dazu Schneefelder und angsteinflößende Anstiege. So etwa wie der hinauf zur Bergstation Alpspitze. Genau das Richtige für Mohamad Ahansal, der in Marokko lebt, aber auf der ganzen Welt unterwegs ist. Ahansal hält den Guinness Weltrekord für die schnellste Wüstendurchquerung und gewann dreimal den Marathon des Sables (MdS).
Als mindestens so extrem und ebenso stark und ausdauernd wie Mohamad Ahansal gilt der US-Amerikaner Michael Wardian aus Arlington im Bundesstaat Virginia. Seit 16 Jahren läuft der 40-Jährige durch die Welt. Und wie. Seit seiner Premiere hat er an mehr als 170 Marathons, 20 Triathlons, u.a. am Iron Man Lake Placid, bei mehr als 70 Ultra-Marathons auf vier Kontinenten und am Nordpol teilgenommen. Seine Marathon-Bestzeit liegt aktuell bei 2:17:49 Stunden, was ihn fast automatisch in die kleine Riege der Siegesanwärter für den SALOMON ZUGSPITZ ULTRATRAIL katapultiert. Und mit den Schneefeldern dürfte der dreimalige Teilnehmer der Olympischen Spiele gar keine Probleme bekommen. 2014 gewann er als erster US-Amerikaner den „UVU North Pole Marathon“.
Wardian gehörte fünf Jahre in Folge zum US-Erfolgsteam bei den Weltmeisterschaften über 100 km und holte im Jahr 2011 WM-Silber und -Gold. Und er ist einer der wenigen Athleten weltweit, die gleich zwei Marathonläufe an einem Tag absolvierten. Morgens triumphierte Wardian in San Antonio über 42,195 km, am Nachmittag wurde er dann noch Zehnter beim Las Vegas-Marathon. Ob am Nordpol oder im Death Valley. Wardian scheint überall in seinem Element zu sein.
Einen Riesensprung auf der Erfolgsleiter machte im Vorjahr aber auch Stephan Hugenschmidt aus Radolfzell. Leicht und locker gewann er vor Jahresfrist den SALOMON ZUGSPITZ BASETRAIL, wurde nur wenige Wochen später glänzender Gesamtzweiter bei den SALOMON 4Trails. Und im Herbst unterstrich der Badenser sowohl Stehvermögen als auch Bergqualitäten mit Platz drei beim Swissalpine K78 und als Sieger der beiden je gut 80 km langen Trails in Bad Ragaz und am Lago d'Orta.
Und dennoch: Wasserdichte Prognosen für den SALOMON ZUGSPITZ ULTRATRAIL abzugeben, ist kaum möglich. Denn die Liste der Topläufer hat es in sich. Wer kann Mohamad Ahansal, Michael Wardian oder Stephan Hugenschmidt gefährden und die Nachfolge von Philipp Reiter antreten. Ein Blick in die Starterliste genügt: Da tummeln sich weitere Ausnahmeathleten wie Rudi Döhnert, der im Vorjahr immerhin auf Rang 6 einlief, oder der Münchner Andreas Selle.
Beim BASETRAIL über die 35,6 km könnte der erst 18-jährige Lukas Sörgel von der LG Oberland eine tragende Rolle spielen, während beim SUPERTRAIL über 60,7 km Martin Schedler (Eppelborn) und der Aalener Mathias Baur häufig als Siegesanwärter genannt werden.