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Zugspitz Ultratrail

Wo sich Trailrunner zu Hause fühlen…

23.06.13
Quelle: Pressemitteilung

Auch die dritte Auflage des Salomon Zugspitz Ultratrail war ein voller Erfolg. Drei Tage lang stand die gesamte Region rund um Deutschlands höchsten Berg im Trailrunning-Fieber und präsentierte sich als idealer Gastgeber für die 1.500 Läuferinnen und Läufer aus 38 Nationen.

Punkt 7.15 Uhr eröffnete Grainaus Bürgermeister Andreas Hildebrandt Samstagfrüh mit seinem Startschuss das Renngeschehen. Bei nahezu perfekten Laufbedingungen ging es für die fast 600 Teilnehmer des Ultratrails auf die 100 Kilometer lange und mit 5.420 Höhen¬metergespickte Runde um die Zugspitze. Was für Hobbyläufer beinahe unmöglich klingt, schaffte der Sieger in genau 11:11.31,8 Stunden. Nach seinen beiden Triumpfen im Supertrail kürte sich der 23-jährige Bad Reichenhaller Philipp Reiter in diesem Jahr auch zum Sieger auf der Ultradistanz und legte damit einen weiteren Meilenstein in seiner noch jungen Karriere.

17 Minuten später hat es auch Vajin Armstrong geschafft. Für den Neuseeländer hat sich damit sein erster Ausflug zu einem Rennen nach Europa und die damit verbundenen 20.600 Kilometer Anreise mehr als gelohnt. Rang drei geht an einen weiteren Deutschen: trotz Kreislaufproblemen von Beginn des Rennens an, schafft Matthias Dippacher den Sprung auf’s Podest und ist mit seiner Leistung dementsprechend zufrieden.

Bei den Damen ist Ildeko Wermescher abermals eine Klasse für sich. Nach ihrem Sieg im Vorjahr kann sich die Ungarin in diesem Jahr noch einmal steigern und hat am Ende mehr ale eine Stunde Vorsprung auf ihre Konkurrentinnen Laetitia Pibis aus Frankreich und Dreama Lehman aus den USA.

 

Bekannte und neue Gesichter auf dem Supertrail-Podium


Während die Ultra-Läufer bereits zwei Stunden unterwegs waren, ging‘s in Leutasch für die 450 Supertrail-Teilnehmer erst so richtig los. Die drückten von Beginn an ordentlich auf’s Tempo und nutzten die idealen Wetter¬bedingungen für ein spannendes Rennen. Gleich beim ersten Anstieg konnte sich Thomas Geisenberger in Führung setzen und gab diese bis ins Ziel nicht mehr ab. Für die insgesamt 68,8 Kilometer und 3.120 Höhenmeter des Supertrails benötigte der Allgäuer lediglich 7:07.06,6 Stunden und konnte das im Ziel selbst kaum glauben. Rang zwei geht an den Tschechen Jan Zemanik, der 17 Minuten später die Ziellinie überquert. Philipp Zewe aus Stuttgart kämpfte sich im Laufe des Rennens bis auf Platz drei vor und konnte am Ende etwas mehr als eine Minute Vorsprung auf seinen direkten Konkurrenten ins Ziel retten.

Bei den Damen ging der Gesamtsieg im Supertrail wie schon 2012 wieder an Simone Philipp. Die 43-Jährige war am Samstag zwar etwas langsamer als im Vorjahr, freute sich aber dennoch riesig über ihren Triumpf. Auf Rang zwei landet Anna Kotschergina aus Moscow, Anne Gerlach aus Olpe macht das Podium komplett.

Eine neue Trailrunning-Generation dominiert den Basetrail
Als letzte nahmen die 450 Läuferinnen und Läufer in Mittenwald den Basetrail in Angriff. Die 35,9 Kilometer lange Strecke, auf der insgesamt 1.892 Höhenmeter zu bewältigen sind, lädt geradezu zum Gas geben ein. Und das taten die Top-Läufer auch. Allen voran Stephan Hugenschmidt aus  Radolfszell. Der 26-jährige durfte sich bereits nach 3:20.21,1 Stunden im Ziel feiern lassen und bestand damit einen Formtest für die Salomon 4Trails, die in etwas mehr als einer Woche starten. Vor allem am steilen Anstieg konnte er seinen Gegnern wertvolle Sekunden stehlen, sodass der Rückstand des Zweitplatzierten, Fabian Schnekenburger, bis ins Ziel auf  neuen Minuten anwuchs, der Dritte, Florian Stelzle, kam mit weiteren elf Minuten „Verspätung“ ins Ziel.

Die Damen-Konkurrenz war eine klare Sache für Anja Maurer aus Stuttgart. Sie durfte nach 4:27.59,7 Stunden über Platz eins jubeln und konnte mit ihrem Debut auf den Trails mehr als zufrieden sein. Ellen Clemens sicherte sich mit 4:42.58,3 souverän den zweiten Gesamtrang und durfte damit zugleich über den Sieg in der Master Women-Wertung jubeln. Platz drei ging an Uta Jurkschat  aus Schmiedefeld.


Lange Nacht für Teilnehmer und Organisatoren


Während das Rennen auf dem Basetrail bereits am Samstagabend um 20.30 Uhr beendet war, stand einigen Teilnehmern der Supertrail- und Ultratrail-Distanz eine lange Nacht bevor. Doch nicht nur die Läufer auch das Veranstalter-Team von PLAN B war bis in den Sonntagvormittag auf den Beinen. Nach etwas mehr als 25 Stunde kam dann auch der letzte Läufer ins Ziel und sorgte mit seiner Ankunft für den offiziellen Abschluss des 3. Salomon Zugspitz Ultratrail 2013. Mit der feierlichen Siegerehrung fand die erfolgreiche Veranstaltung schließlich ihr Ende.  

 

Das sagen die Sieger zum Salomon Zugspitz Ultratrail 2013:

 

Philipp Reiter (Gesamtsieger Ultratrail):

"Ich bin natürlich richtig froh, dass ich nach meinen Siegen beim Supertrail auch den Ultratrail gewinnen konnte. Ich hab' ja noch nie einen solch langen Lauf absolviert. Der Ultra war wahnsinnig lang, ging rauf und runter. Wenn ich mich heute Abend entscheiden müsste, würde ich den Ultra nicht noch einmal laufen. Das ist abartig lang. Das Rennen selbst lief ganz gut. Ich wusste, dass ich zwischendurch nur sechs Minuten Vorsprung hatte. Das ist ja nicht besonders viel. Deshalb habe ich bergauf noch einmal Gas gegeben.“

Vajin Armstrong (Gesamt Platz 2 Ultratrail):

„Ich habe gespürt, dass ich zwischenzeitlich immer näher an Philipp herankam. Aber am letzten Aufstieg war nicht mehr drin. Deshalb wurde mein Rückstand auch wieder größer. Mit meinem zweiten Platz bin ich superzufrieden. Das war mein erstes Rennen in Europa. Und von der Natur in Bayern bin ich absolut begeistert."

Matthias Dippacher (Gesamt Platz 3 Ultratrail):

„Zuerst ging es mir ziemlich schlecht. Als zwischendurch die Sonne hervorkam, hatte ich große Kreislaufprobleme. Ich musste sogar einen Mann von der Bergwacht um Wasser bitten. Da war ich echt im Tief. Aber davon habe ich mich erholt. Der zweite Teil lief richtig gut. Da ich ohne Pulsuhr und GPS laufe, hatte ich im Nebel machmal gar kein Gefühl dafür, wo ich war. Mit meinem dritten Platz bin ich aber mehr als zufrieden, zumal die Konkurrenz, besonders die aus dem Ausland, echt stark war."

Ildeko Wermescher (Gesamtsiegerin Ultratrail):

„Der Lauf hat mir großen Spaß gemacht, zumal ich vier Minuten schneller war als bei meinem Vorjahressieg. Vor mir waren nur 22 Männer. Von der Konkurrenz habe ich nichts mitgekommen, sondern bin einfach mein Tempo gelaufen. Erst im Ziel wurde mir klar, wie groß der Vorsprung ist. Probleme hatte ich absolut keine."

Thomas Geisenberger (Gesamtsieger Supertrail):

„Das war alles andere als ein Spaziergang. Ich bin noch nie länger als 52 km gelaufen und habe in der Vorbereitung viel auf dem Rennrad trainiert. Deshalb war es eine spannende Geschichte für mich, wie sich mein Körper auf den letzten 30 km verhält. Vorsichtshalber habe ich auf dem Abstieg zum Ziel lieber richtig Tempo rausgenommen. Am Berg selbst hatte ich keine Probleme, ich komme ja aus dem Allgäu und bin diese Anstiege gewohnt. Jetzt hoffe ich, dass ich bis zu den Salomon 4Trails in zwei Wochen wieder fit bin."

Jan Zemanik (Gesamt Platz 2 Supertrail):

„Ich kann es noch nicht fassen, denn das war mein erster Trail im Ausland. Bislang bin ich nur in Tschechien gelaufen und da gibt es keine solchen Anstiege. Jetzt bin ich kaputt, müde und fertig."

Philipp Zewe (Gesamt Platz 3 Supertrail):

„Das war echt der Hammer, die Strecke war absolut hart. Und zum Schluss wurde es ja noch einmal richtig eng. Ich hatte ja nur eineinhalb Minuten Vorsprung auf Platz vier. Im Ziel war ich echt abgekämpft."

Steffen Walk (Sieger Master Men Supertrail):

„Ich bin überglücklich über meine Leistung. Ich wusste ja, dass ich auf Platz vier bei den Männern liege, aber nicht, dass ich in der Masterwertung führe. Ansonsten war alles super: die Bedingungen, die Temperaturen und die Strecke. Besser kann man es als Trailläufer nicht haben."

Simone Philipp (Gesamtsiegerin Supertrail):

„Ich bin superglücklich, dass ich gewonnen habe. Bei meinem Erfolg im Vorjahr war ich zwar zehn Minuten schneller, aber das ist mir egal. Bei der Längenfelder Talstation hatte ich einen Hungerast, bergab bin ich dann wie auf Eiern gelaufen und sogar einmal umgeknickt. Ansonsten hatte ich immer ein gutes Gefühl, habe mich nie überzogen. Nur gut, dass ich meinen Chip wiedergefunden habe, den ich bei Kilometer 30 verloren habe. Das war alles ein ziemliches Durcheinander. Zuerst hatte ich meine Meldung verschlafen, dann habe ich am Vortag um 20 Uhr nachgemeldet. Und dann ging auch noch meinen Chip verloren. Aber Ende gut, alles gut…"

Stephan Hugenschmidt (Gesamtsieger Basetrail):

„Ich bin froh, dass ich mich für die kurze Strecke entschieden habe. Das war ein idealer Formtest für die Salomon 4Trails in zwei Wochen. Insgesamt war das schon ein verrücktes Rennen: unglaublich schnell auf dem ersten, flachen Stück. Direkt unten zum Aufstieg zur Talstation Längenfelder habe ich dann attackiert und war allein. Das letzte Stück hinauf zur Bergstation Alpspitzbahn war aber noch einmal verdammt schwer"

Fabian Schnekenburger (Gesamt Platz 2 Basetrail):

„Am Anfang des Anstiegs habe ich Stephan Hugenschmidt noch gesehen. Aber mehr war heute nicht drin, nach vorn hatte ich keine Ambitionen. Ich bin superglücklich über Platz zwei. Der Abstieg hinunter von der Bergstation Alpspitzbahn war technisch anspruchsvoll, aber einmalig.“

Florian Stelzle (Gesamt Platz 3 Basetrail):

„So einen schnellen Beginn habe ich noch nicht erlebt. An der Rheintalklamm habe ich dann aber Gas gegeben und bin auf Platz drei vorgelaufen."

Stephan Tassani-Prell (Sieger Master Men Kategroie Basetrail):

„In den Gegensteigungen hatte ich Probleme mit Krämpfen. Den Rest habe ich mit Erfahrung gemacht, allerdings bin ich mit meiner Zeit nicht wirklich zufrieden. Eigentlich wollte ich ja 15 Minuten schneller sein.“

Anja Maurer (Gesamtsiegerin Basetrail):

„Auf dem ersten, flacheren Streckenabschnitt  hatte ich keine Probleme. Hinauf zur Bergstation war es aber schon echt hart und der Weg schien gar nicht mehr aufzuhören. Ans der Verpflegung habe ich eine Cola getrunken, danach war mein kleiner Durchhänger fast vorbei. Die letzten Meter zur Station musste ich sogar gehen. Ich hab' nur noch auf die Uhr geguckt, dass es endlich vorbei war. Solche Berge wie hier kann man bei uns in Stuttgart nun mal nicht trainieren.“

 

Informationen: Zugspitz Ultratrail
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