Autor: Lothar Koopmann
Verlag: Sportwelt Verlag
Dabei war ich immer zufrieden mit meinen langsamen Bewegungsabläufen. Und der Versorgung durch meine Mutter. Ein paar Brötchen zum Frühstück mit Cornflakes als Nachtisch, kräftige Stullen für die Pause, ein gutes Mittagessen nach der Schule, nachmittags manchmal ein wenig Kuchen, vielleicht mit Sahne, und ein leckeres Abendessen mit Vorsuppe zu den Schnittchen reichten mir vollkommen aus. Eltern und Lehrer lobten meine Genügsamkeit in allen Dingen, ich war kein Streber, sondern immer mit meinem Notendurchschnitt zufrieden, solange er knapp besser als zwei war und ich mich dafür nicht anstrengen musste.
Ich hätte nie vermutet, dass ich jemals intensiv Sport treiben würde. Obwohl ich alle Veranlagungen zum Sportler, vielleicht sogar zum Superläufer, hätte haben müssen. Mein Vater war Industriearbeiter, ständig gefordert von Früh-, Mittag- und Nachtschicht, zäh wie Leder, hart wie Kruppstahl, flink wie ein junger Windhund. Und zu Hause immer müde, wegen der Regeneration. Obwohl er das Wort nicht kannte, nutzte er alle Möglichkeiten aus, seinem Körper die Ruhe zu verschaffen, die er brauchte. Beim Schlafen vor der Nachtschicht am Nachmittag, am Morgen vor der Mittagschicht, pünktlich vor der Frühschicht ganz früh abends.
Die Mutter Hausfrau, ständig auf Trab wegen der Versorgung des Kindes und des Faceliftings einer zu kleinen und zu engen Etagenwohnung, trotzdem immer ausgeruht und motiviert, das tägliche Fernsehprogramm nicht nur auswendig zu lernen, sondern das Erlernte auch in die Tat umzusetzen und auf seinen Wahrheitsgehalt zu prüfen. Ideale Voraussetzungen also für perfekte Läufer-Gene. Wegen der Ruhe nach der Belastung und der Belastung nach der Ruhe. Und umgekehrt.
Zu einem Höhepunkt in meiner ersten Karriere als Sportler kam es eines Frühlingsabends, als meine Mutter zu meinem sofadösenden Vater sagte: „Karl, der Kleine ist zu dick.“ „Mmh ...“, kam die Antwort. Vater schlief also einmal nicht. Noch nicht. „Wir müssen etwas tun!“ „Mmh ...“ „Ka-arl, hast Du eine Idee?“ „Laufen lassen.“
Hätte meine Mutter meinen Vater ein wenig besser gekannt, was nach zwölf Ehejahren und der gemeinsamen Erziehung eines mittlerweile elfjährigen Buben zu erwarten gewesen wäre, hätte sie die Bedeutung der Halbschlaf-Bemerkung erkannt: Laufen lassen – laissez faire, abwarten, wird schon werden.
So verstand meine Mutter ihren Mann aber mehr als wörtlich und ersann ausnahmsweise selbstständig eine Lösung für das Problem: Laufen lassen – Sport treiben.
Michael Petrikowski lobt unter gedankenspinner.de:
Witzig und humorvoll schildert der Autor die Höhen und Tiefen seines Läuferdaseins und lässt dabei Anekdoten am Rande der Strecke mit einfließen, die den Leser schmunzeln lassen. Fußnoten von Redaktion und Verkaufsleitung, die einmalig sind, zeugen von seinem trockenem Humor. Wem die Bücher von Ephraim Kishon gefallen, wird von diesem Buch begeistert sein.
In der Fahrrad News Heft 5/2010 schreibt Ingo Kruck:
Dabei hat der Autor eine derart amüsante Art, seine Läuferstory mit zahlreichen Lügen und maßlosen Übertreibungen auszuschmücken, dass dieses Buch seinen Platz im Bücherregal geradezu einfordert!
Eva Hüppen von der Leser-Welt.de hat herzlich gelacht:
„Mission Marathon“ ist eine überaus witzige Lektüre, die die Höhen und Tiefen des Läuferlebens aufzeigt und Sie vielleicht die Faszination dieses Sports erahnen lässt.
Unter laufen.org schreibt Christoph Tornau:
“Ein Buch für all diejenigen, die sich zu ruhiger Stunde hinsetzen möchten und in das Läuferleben eines Fremden eintauchen möchten und sich dabei dann selbst wiederfinden.”
Anne von Blomberg schreibt auf readme.de:
"Mission Marathon" ist selbst für Couch-Sitzer wie mich ein interessantes, amüsantes und intelligentes Buch, auch weil das Lesevergnügen durch die frech-grauslich-guten Illustrationen des Karikaturisten Thomas Plaßmann ergänzt wird.
Die Fit for Life schreibt über den Titel:
Die Beschreibungen von Lothar Koopmann über seinen steinigen Weg vom molligen Jugendlichen zum sportlichen Mittvierziger versprühen eine grosse Prise Selbstironie und viel Witz.
Frank Kopatschek vom Laufclub Duisburg lobt den Titel:
“Dieses Buch ist für uns alle da, die irgendwann einmal angefangen habe zu laufen, um zu laufen und (!) zu genießen.”