Neues Gütesiegel im Berglauf
Ich habe für mich ein neues Gütesiegel für Bergmarathon in wunderschöner Landschaft entdeckt. Es heißt: APM, Allgäu Panorama Marathon. Um es vorweg zu sagen, hier ist Panorama drin wo Panorama drauf steht.
Aber der Reihe nach. Zum vierten Mal findet in Sonthofen im herrlichen Allgäu ein Marathon statt. Es gibt auch einen richtig harten Ultra über 69 km mit 3.000 Höhenmetern rauf und runter. Über den berichtet dieses Jahr Bernie. Ich hab mir zum Einstieg in Sonthofen erst einmal den Marathon vorgenommen.
Seit Jahren komme ich regelmäßig ins Allgäu, allein sechsmal war ich beim Alpin-Marathon in Oberstaufen dabei. Von all den Schwärmereien über den APM angesteckt, beschließe ich in 2010 zwei Bergmarathons im Allgäu zu laufen. Dieter ist schnell begeistert und wir fahren am Freitag entspannt mit der Bahn von Köln nach Sonthofen.
Vom Bahnhof gehen wir mit unseren Rucksäcken direkt zum nahe gelegenen Allgäu Outlet. Dort ist am Freitag von 10-19 Uhr, am Samstag von 10-13 Uhr und vor dem Start am Sonntag ab 4.30 Uhr Ausgabe der Startunterlagen und Gelegenheit zur Nachmeldung. Es ist noch ruhig. Die über 700 Starter des Halben, Marathons und Ultras kommen wohl erst noch. Wir erhalten unsere Startunterlagen. Im Starterbeutel sind u .a. drei Produkte von Allgäuer Latschenkiefer, können wir nach dem Lauf gut gebrauchen. Es gibt auch ein schönes, hoch funktionelles leichtes Teilnehmershirt.
Als sehr praktisch empfinde ich, dass es im Allgäu Outlet für die Teilnehmer des Laufes 20% Rabatt gibt. Ich hab nämlich meine Kappe zum Sonnenschutz vergessen. Da gibt’s gleich eine Neue.
Sonthofen wurde bereits früh besiedelt. Im Jahr 1122 wird der Ort noch Sunthoven genannt, später wird daraus Sonthofen. 1429 verleiht Kaiser Sigismund dem Ort das Marktrecht und das Recht des Blutbannes. Sonthofen wird 1553 an die Salzstraße angeschlossen, am Grünten wird Erz abgebaut. Das Erz wird in der Eisenschmelze und im Hüttenwerk im Ort verarbeitet. 1873 erfolgt der Anschluss Sonthofens an das Eisenbahnnetz und ab 1914 ist der Ort die südlichste Garnisonsstadt in Deutschland. Die Stadtrechte werden Sonthofen erst 1963 verliehen. Heute ist die Stadt Kreisstadt des Landkreises Oberallgäu.
In Sonthofen ist das Leben ganz offensichtlich lebenswert. Die Stadt hat eine reizvolle Lage am Nordrand der Alpen, in einer Fußgängerzone kann man ohne störende Autos daher schlendern, der Kalvarienberg wurde schon 1960 mit einem Baustopp belegt und ist heute ein ökologischer Kurpark. Von oben hat man einen schönen Blick auf die Stadt und hinüber zum Grünten. Wie sehr man in Sonthofen um die Qualität des Lebens in der Stadt und den Erhalt der Umwelt bedacht ist, zeigt die Auszeichnung zur internationalen „Alpenstadt des Jahres 2005“.
Am Samstag wollen wir die Gelegenheit nutzen und etwas von der schönen Landschaft des Allgäus sehen. Wir marschieren Richtung Grünten, mit 1.738m weithin sichtbarer Hausberg von Sonthofen. Schlapp wie wir uns fühlen, verzichten wir jedoch auf den Aufstieg und gehen in die Starzlachklamm zu Füßen des Grünten. Hier bewundern wir die bizarren Formen, die die Starzlach in den Fels gearbeitet hat. Einige Mutige durchqueren die Klamm gerade - Canyooning.
Wir verzichten auf solche Mutproben und laufen stattdessen länger als geplant. Dabei kommen wir u. a. an einem Museumsdorf zum ehemaligen Erzabbau vorbei. Leider fährt das Erzgrubenbähnle in die falsche Richtung und wir laufen weiter. Vernünftige Marathonvorbereitung am Tag vor dem Lauf sieht wieder einmal anders aus. Was soll's, wir wollen ja keinen Wettkampf sondern Spaß beim ungezwungenen Laufen in der herrlichen Allgäuer Landschaft.
Auf dem Rückweg gehen wir am Nachmittag an der Markthalle in Sonthofen vorbei. Hier ist am Samstag vom 13.30-18 Uhr Startnummernausgabe und ab 15 Uhr die Nudelparty. Wir schauen uns auf der kleinen Laufmesse um und treffen sofort bekannte Gesichter. Günter Kromer traf ich zuletzt in Oberstaufen und auch Anton Lautner ist rasch entdeckt. Zusammen lösen wir unsere Bons zum Nudelessen aus der Startertüte ein und lassen uns alkoholfreies Weizen schmecken. Gut verpflegt lauschen wir sodann Axel Reusch bei seinen Ausführungen zu den Läufen.