Teilweise ist es doch ganz schön rutschig. Gut, wer sich hier auf die Fresse legt, kann sich in einer der örtlichen Reha-Kliniken direkt wieder aufpäppeln lassen. Gut, daß ich meine Trailschlappen anhabe und insofern Aussicht auf eine verzugslose Heimfahrt besteht. Die heutige Aktion ist neben dem anspruchsvollen Marathon mit je 264 km An- und Abfahrt sowieso nicht ohne, da sollte ich am Ende noch gut beieinander sein. Auf jeden Fall nutze ich diesen trüben Februartag sinnvoll, denn es gibt heute sowieso nichts Vernünftigeres zu tun als zu laufen. Oder vielleicht lecker futtern oder ins Kino gehen, vor dem warmen Ofen sitzen, in der Sauna schwitzen bzw. überhaupt powerchillen.
Die zweite Verpflegungsstelle gegen Ende der Runde bietet neben Getränken auch Schokolade, Bananen und Orangen. Als Depp stopfe ich mir zunächst ein Riesenstück Orange in den Mund und versuche dann Tee zu trinken. Wie blöd muß man eigentlich sein? Am Ende der dritten Runde ist leider die Schokolade aus, als ich ein Stück haben möchte. Mit einem Augenzwinkern gebe ich mich tief beleidigt und weigere mich weiterzulaufen. Ein Helfer deeskaliert erfolgreich: „Wenn Du ins Ziel kommst, sage, Frank hätte Dir eine zweite Tafel versprochen.“ Klasse, so kommt auch mein Weib in den Genuß dieses schönen Überraschungsgeschenks. Eine tolle Idee, diese Jubiläumsschokolade.
Ins Ziel geht’s nach rechts, wir laufen geradeaus auf die zweite Runde. Der Ausdauerweg Obernberg mahnt auf einer Infotafel zu maßvoller Bewegung und genau so gehen wir die weiteren Runden an, wobei wie üblich Länge und Steigungen von Mal zu Mal zunehmen. Jede Runde führt an einem ganz besonderen Höhepunkt, dem „Point Frankie“, vorbei. Ein selbsterstelltes Blatt kündet von seinem Bänderriss, erlitten auf der fünften Ausgabe 1997 an genau dieser Stelle um 12:23 Uhr. Da hat sich wohl jemand seinerzeit nicht aufgewärmt und ist Opfer seines Tempos (acht Minuten nach dem Start) geworden. Oder, Frankie?
An der zweiten Verpflegungsstelle gibt es am Ende der vierten Runde erstmals auch Bier. Bleihaltig. Ein gewisser Herr wäre begeistert gewesen. Ich entsage noch, schlage aber nach dem 40. Kilometer gnadenlos zu. Lecker! Endlich geht’s dann auch für uns ins Ziel, wo Van Man Jochen Heringhaus wie immer sach- und fachkundig die Einläufe kommentiert. Ich bekomme meine zwei Tafeln Schokolade und bin trotz meiner Zeit von viereinhalb Stunden (Hilfe!) zufrieden, es mal wieder gepackt zu haben.
Die Duschen sind auch für uns Lahmsoggen noch warm, eine Wohltat. Mein Duschkamerad fragt sich laut, wie er sich wohl nach 230 km fühlen wird und sorgt so noch für Gesprächsstoff über die kommende TorTour de Ruhr. Am Ende dieses kleinen, aber feinen Marathonlaufs läßt sich für mich resümieren: Gut organisiert mit abwechslungsreicher Strecke, die aber wegen des in der Regel matschigen Untergrunds, der ordentlichen Höhenmeter und teilweise recht schmalen Wegen nichts für Rekordjagden ist. Muß ja auch nicht sein.
Startgeld:
15 €, unabhängig von der Zahl der gelaufenen Runden (!).
Streckenbeschreibung:
5 Mal zu durchlaufender 8 km-Rundkurs plus zweimal 1 km am Anfang und am Schluß, insgesamt ca. 750 Höhenmeter.
Reglement:
Baukastenlauf über 18 km, 26 km, 34 km und Marathon. Zusätzlich Jogginglauf und (Nordic) Walking über 10 km. Max. 1.500 Teilnehmer, Voranmeldung bis 8 Tage vorher, keine Nachmeldung.
Auszeichnung:
Urkunde.
Zeitnahme:
Einwegchip, Bruttozeit, max. 5:30 Std.
Logistik:
Startnummernausgabe, Duschen und tolles Kuchenbuffet in der Sporthalle.
Verpflegung:
Wasser, Tee, Orangen, Bananen, Schokolade, später auch Malzbier, Bier und Cola.
Zuschauer:
Nur auf dem ersten Kilometer.
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