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07.05.17 - Bilstein-Marathon

BiMaMagic

Der BiMa hat es. Schwer zu sagen, was es ist, aber es ist da. Hunderte fallen ihm jedes Jahr zum Opfer, ja, manche können es fast gar nicht erwarten. Vielleicht ist es der Ort, die Orga, die Strecke, die  netten Leute, Nudeln und Kuchen? Was es auch ist, es ist magisch und verzaubert alle…

Viel wurde bereits gesagt und immer noch kann man Neues entdecken. Der BiMa ist Kult. Zum wirklich legendären Nudelbuffet am Samstag finden sich scharenweise Läufer ein. Das Familientreffen dauert lange, alle haben viel zu erzählen, irgendwie kennt jeder jeden, spätestens nach dem Essen. Viele sind im Ort einquartiert, manche Unverbesserliche schlafen im Kofferraum oder im Wohnmobil. Es ist vollkommen still in der Nacht. Kein Laut. Und kein Leise. Erst die Vögel wecken uns zum Sonnenaufgang.

Nebel liegt über dem Land. Es ist kühl. Kurz-kurz reicht mir aber. Und kein Rucksack. Die Versorgung ist einfach großartig. Wie immer. Kein Gewicht zu viel mitschleppen. 7:30. Start. Eigentlich für die Wanderer, aber für so 15 Ultras auch. Ganz vorne in der Startlinie und ab geht’s. Auf der Straße durch den Ort, bergauf zur Hermannseiche, auf guten Waldwegen. Um den Rodeberg  herum geht es ganz hübsch erst runter, dann rauf, man sollte es nicht unterschätzen. Ich bin vorn, Erster. Niemand ist auf den Fotos, nur Nebel. Magisch.

 

 
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Ein Stück nasse Wiese und Trail am Bach entlang. 10 km. Kurz darauf der Steilanstieg in den Klippen. Das verfallene Holzgeländer ist Edelstahl gewichen, stabil, sieht gut aus. Ob es bei Gewitter…? Oben wieder (sehr) nasse Wiese und runter in den Ort. Kleinalmerode schläft noch. Nur die tapferen Straßenposten spenden Applaus. Nach dem Ort über den großen Parkplatz. Ungläubig staunen die gerade eben Eingetroffenen über den ersten Ultra des Tages. Offene Münder und große Augen.

Am VP 3 wird gerade aufgebaut, ich werde jetzt Zweiter. Nun folgt die lange Rampe zum Umschwang. Immer hoch. Bei der Steigung kann man so gerade noch gut laufen. Hirn abschalten, meditieren, ein Fuß vor den anderen. Der Weg ist breit und in gutem Zustand. Keine Stolpergefahr. Musik unterbricht meine Meditation. Die Jungs am VP 4 sind gut drauf. Noch liegt auch hier oben der Nebel im Wald, es wird aber spürbar wärmer. Kurz-kurz war eine gute Wahl. Der Nebel hat noch was Gutes: er tarnt die Verspargelung. Kein Windquirl ist zu sehen, gut so. Die passen wirklich nicht hierher, in diesen magischen Wald…

Der Schotterweg ist bemerkenswert gut, steigt aber noch immer an. Und ist planiert worden, Schwertransporte fahren hier durch. Zäher, klebriger Kleister bedeckt den Weg. Slalom. Aber bei VP5 ist wieder alles gut. Das Team ist wunderbar. Hier ist Stärkung angesagt, denn es folgt der Trail. Die zwei ersten Ultras vom Hauptfeld flitzen vorbei. Vorbei die Ruhe. Spannend zu sehen, wie diese Cracks vorankommen. Sonst sehe ich die ja eigentlich nie, bin ja immer gaanz weit hinten. Sehr beeindruckend ist das.
Der Trail durchs Bergbaugebiet ist wie immer spannend. Aber wehe, man guckt mal nicht auf den Boden. Rumms,  in den Morast. Oder auf die Wurzeln. Oder sonst was Hartes. Ist alles schmerzhaft. Also wandern und sightseeing oder im Galopp. Je nach Gusto. Am Basaltsteinbruch oben wird der Trail einfacher. Unten taucht ein See auf, noch immer im Nebel. Ein kurzes Schotterstück bis zur Streckentrennung. Bis hier laufen Marathonis und Ultras denselben Weg. Rechts ab und kurz drauf wieder links. Das schönste Trailstück. Moderate Schwierigkeit und Gefälle, es endet an einem VP. Wieder macht ein tolles Team Stimmung. Und noch nicht mal die Hälfte ist geschafft.

Was nun folgt, ist Trail pur. Etwa 6,5 km. Eine Runde zum VP wieder zurück. Gefühlt geht’s doppelt so hoch wie runter, kann ja aber nicht sein, eigentlich… aber es geht ja magisch zu. Hier ganz besonders. Dann wieder hoch, ein Anstieg Marke QuälDich. Und die Sonne bricht durch, vorbei der Nebel. Es wird ernst. Nun kann man die fertigen und in Bau stehenden Windquirle sehen. Gewaltig. Auch die Kräne davor. Beeindruckende Technik, aber tut das Not hier?

Km 35 am VP. Nur noch Halbmara. Wären nicht die Berge. QuälDich geht weiter. Erstmal endlos runter, auf Schotter. Gleichmäßig und schnell. Nicht so bei mir, Energiemangel. Cola hält so für 2 km, dann laufe ich auf der Felge. Und weit unten im Tal eine Flußbrücke, rüber und alles wieder hoch. Aber weitgehend im Schatten, die hohen Fichten stehen genau richtig. Etwa bei der Mara-Distanz der VP. Nochmal Kräfte sammeln, Freunde begrüßen, und zum Turm hoch. Marathonis kommen von rechts und schließen auf. Guter Schotter, steil, dann sehr steil. Und dann der Turm. Mit Musik. Das Kleinalmeroder Musikkorps gibt alles. Einfach zu schöön hier.

 

 
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Laut Höhenprofil stehen wir am höchsten Punkt und nun geht’s eigentlich nur noch bergab. Stimmt auch so. Ein kurzer Trail vom Turm runter, mit viel Vorsicht (!!!), dann weicher Boden, dann Forststraße. Kilometerlang, so in Kurven, am Hang lang. Könnte man Tempo machen. Reicht aber nicht mehr. Schließlich ist auf dem Höhenprofil noch so ein gezacktes Schwänzchen dran, kurz vor dem Ziel. Und das hat es in sich… Wer jetzt glaubt, die letzten 5-6 km locker in einer halben Stunde zu schaffen, könnte sich täuschen…

Am vorletzten VP verlassen wir den Kaufunger Wald. Witzenhausen begrüßt uns mit fiesen Anstiegen. QuälDich können die nämlich auch gut. Klar, der Läufer soll noch schöne und besondere Schönheiten der Gegend kennenlernen, auf dem Premiumweg. Eine Karstlandschaft, Wacholderheide (ob die hier auch Wacholder brennen?), Kirschplantagen, also ein Highlight am anderen. Manche wissen es gar nicht zu schätzen, die Augen am Boden, auf dem steilen Singletrail mit den Steinen und Wurzeln. Eine Versorgung kommt noch. Wieder ein fröhliches Team. Alles da, und das reichlich. Nur noch ein Berg, langsam, Schritt für Schritt. Ist nicht hoch, aber dennoch…. Erst auf der asphaltierten Straße geht’s ab, runter ins Ziel, Nummer nach vorn!!! Jeder wird persönlich empfangen, mit Namen, Stadt und Handschlag. Eine Wohltat. Die Medaille ist auch sehr schön. Pause.
Die Familie versammelt sich. Manche sind schon lang da, manche trudeln so nach und nach ein. Auftanken. Kraft sammeln. Hier gibt es im Ziel Sitzplätze, was wirklich selten vorkommt. Einfach schön, in der Sonne, mit Freunden, ein magisches Gefühl kribbelt wieder hoch…

 

Fazit

 

Ein Laufereignis ganz besonderer Güte. Es fehlt an nichts. Tolle Strecke, gute Versorgung rundherum. Freunde im Ziel, auch den Teams der VP muss man für die gute Arbeit danken. Nehmt gute Trailschuhe mit, denn bei Nässe, na ihr wisst ja. Und Kleingeld für den legendären Kuchen. Jedenfalls- ihr alle werdet der Magie des BiMa verfallen, und seid schneller angemeldet, als ihr glaubt…Spezieller Dank an Gerno!

 

Informationen: Bilstein-Marathon
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