Der zweite Teil dieses Trailrun Masters fand dann am Sonntagmorgen statt. Es galt nun, eine Strecke von 21,4 Kilometern und 650 Höhenmetern zurückzulegen. An für sich ja keine große Sache, wäre da nicht die Vorbelastung vom Vortag. Brennende Oberschenkel und eine zwickende Achillessehne erinnerten mich an die Anstrengungen.
Der Wetterfrosch kündigte ein etwas kühleres, dafür schwüles Klima an. Obwohl alle fünf Kilometer ein Versorgungsstand aufgebaut war, ging ich auf Nummer sicher und nahm für diesen Halbmarathon meine Trinkflasche mit. Start und Ziel waren diesmal an der Grund- und Hauptschule. Rund zwei Drittel der tags zuvor gestarteten Teilnehmer am Trailrun waren heute wieder am Start.
Leicht wellig, aber gut zu laufen, führten uns die ersten Meter bergauf in Richtung Sonnenberg. Ein erster knackiger Anstieg bremste den Vorwärtsdrang und machte uns zu Wanderern. Ein Team des DRK Simonswald hieß uns nach dieser ersten Prüfung, stets bereit im Bedarfsfall eingreifen zu können, willkommen. Wir konnten inzwischen im Wald laufen und entgingen so der Hitze.
Eine kurze Bergabpassage verschaffte uns etwas Erholung und man konnte Kräfte für die nächste Steigung sammeln. Diese Kräfte hatte man auch bitter nötig, denn ein 5 km langer Anstieg, der zum Gehen eigentlich zu flach, zum Laufen aber doch zu steil war, führte zum Kulminationspunkt der Strecke. Es folgte eine ebenso lange Bergab-Passage, bei der wir knapp 400 Höhenmeter verloren. Die vom Vortag angeschlagene Muskulatur hatte nun mit der notwendigen Bremsarbeit Höchstleistung zu bringen und quittierte dies auch bei jedem Schritt.
Ohne Vorwarnung folgte ein giftiger Anstieg, der jeglichen Vorwärtsdrang eliminierte und uns zu Marschierern machte. Die folgenden Kilometer waren auf Feldwegen mit einem welligen Profil dann wieder ganz gut zu belaufen. Nach der letzten Verpflegungsstelle bei Kilometer 19 verließen wir diese Autobahn und wurden über teils sehr ruppige Wiesenwege zum Ziel geleitet, wo wir uns mit einem kühlen alkoholfreien Hefeweißbier die verdiente Belohnung abholten.
Die Siegerehrung fand in der offenen Pausenhalle der Grund- und Hauptschule statt. Neben einem großzügigen Kuchenbüffet, allerlei Getränken und heißer Wurst, wurde auch eine leckere Lasagne angeboten - die Größe konnte man selbst bestimmen.
Mein Fazit: Ein sehr gut organisierter Lauf mit einer familiären Atmosphäre in einer traumhaften Landschaft. Warum lange reisen, wenn man eine solche Landschaft quasi vor der Haustüre hat.
Hans Meier und sein engagiertes Team sorgten dafür, dass sich die Läufer wohl fühlten und dass es an nichts mangelte. Die Streckenmarkierungen beim Trailrun waren fast überall gut erkennbar und im ausreichenden Maße vorhanden. Nur wenige Läufer mussten einen kleinen Umweg in Kauf nehmen aber alle erreichten das Ziel. Aussteiger mussten keine erfaßt werden.
Beim Panorama-Lauf war jeder Kilometer gekennzeichnet. An Weggabelungen waren Streckenposten und wiesen einem den richtigen Weg.
Der Trailrun ist sehr anspruchsvoll und setzt schon etwas Erfahrung voraus. Erprobte Trail- und Ultraläufer hingegen haben an dieser Strecke ihre helle Freude. Sehr gut ist die Möglichkeit des Doppelstarts – allerdings würde ein Doppel-Marathon wie Gondo noch mehr Marathon- und Ultraläufer mobilisieren.
Neben den Helfern des TLV Simonswald gilt mein Dank der Feuerwehr, die den Läufern den richtigen Weg wiesen, den Helfern des DRK Simonswald, die an beiden Tagen die Läufer an den Versorgungspunkten verpflegten und last, but not least den Sponsoren.
Die Höhen rund um Simonswald sehen mich bestimmt wieder.
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