Sechs Jahre sind vergangen seit meinen ersten Start beim Bleilochlauf, es ist also allerhöchste Eisenbahn, sich dort wieder sehen zu lassen. Und das ist das Stichwort. Kommt man dort auch mit den Öffentlichen hin? Mit ein wenig Planung funktioniert die Anreise über Hof an der Saale und Schleiz nach Saalburg bestens. Zusammen mit Raiko aus Erfurt, der uns 2016 das Event schmackhaft gemacht hat, und Sonja mit meiner Henny wollen wir ein sportliches Wochenende im Saale-Orla-Kreis verbringen. Der gehört noch zu Thüringen und liegt hart an der Grenze zu Bayern.
Ein Blick auf die Homepage des Bleilochlaufs macht neugierig, denn da ist das zu lesen: “Du findest Stadtläufe langweilig und zu voll? Du magst das Wechselspiel von Asphalt und purer Natur? Du brauchst einen Lauf mit Anspruch? Dann bist zu hier genau richtig! Familiär organisiert, landschaftlich äußerst reizvoll und sportlich ambitioniert, haben wir, vom Bambini bis zum Bleilochultra, für jeden die richtige Strecke”. Diese Aussage kann ich bedenkenlos unterschreiben und den Lauf weiterempfehlen. Dass in diesem Jahr die Kinder noch nicht mitmachen dürfen, schiebe ich auf Corona und deren Auswirkungen.
Die Meldezahlen haben noch Luft nach oben, denn das Teilnehmerlimit von 600 wird nicht erreicht. Aber bei anderen Veranstaltern erreicht man derzeit auch nur etwa zwei Drittel der Zahlen von der Zeit vor der Pandemie. Das wird noch sicherlich ein wenig dauern, bis sich alle wieder an die Startlinie trauen. Ausgeschrieben sind drei Strecken von 48, 24 und zwölf Kilometern mit satten Höhenmetern, heute ganz modern auch als Ultra, Classic und Light beschrieben. Der alte Herr hinter der Kamera hat sich den langen Kanten vorgenommen, die Madame geht auf den klassischen Kurs. Schaun mer mal.
Das Startgeld ist äußerst moderat und reicht von 15 Euro bis 35 Euro. Dafür erhält man Urkunden (aus dem Internet), Medaille und ein schickes Shirt (zum Angeben und Spazierentragen). Natürlich auch Verpflegung auf der Strecke und im Ziel.
Die Meldeschalter öffnen am Lauftag um 07.30 Uhr. Nach dem Frühstück spazieren wir hoch zum Sportplatz, der gerade fünf Minuten von unserer Unterkunft entfernt ist. Dort sehe ich schon eifriges Treiben. Doch die Helfer geben Gas und nach wenigen Minuten halte ich meine Startnummer (mit Einmalchip) und das T-Shirt in der Hand. Umkleiden kann man sich im angrenzenden Sportheim. Zum Einlaufen für die, die das brauchen, dient die etwas in die Jahre gekommene Laufbahn um den Sportplatz. Ich verlege mein Aufwärmen auf die ersten zehn Kilometer, nur nichts übertreiben.
Schnell vergeht die Zeit, bis wir aufgerufen werden, denn die Orga will noch letzte Hinweise geben. Insbesondere sollen sich die Abbrecher, die ihr Rennen nicht zu Ende laufen, bei einem Posten oder einem Helfer melden. Es soll ja nicht ein Suchkommando nach Zielschluss beauftragt werden, abtrünnige Läufer zu finden, die in Wahrheit vielleicht schon zuhause sind.
Noch zwei Minuten, das Feld wird an die Startlinie gebeten. Fast wie bei einem störrischen Esel braucht es guten Zuspruch, damit der Platz an der Startlinie von den Läufern belegt wird. Die letzten Sekunden werden heruntergezählt und wir machen uns vom Acker. Der Fotograf schießt noch ein paar Bilder und hat nun schon gute und übersichtliche Aussicht auf das Heck des Feldes. Ihr wisst, was ich meine. Die Masse der rund 150 Ultras laufen mir gerade davon. Aber egal, hauptsächlich in der Sollzeit (sieben Stunden) bleiben, das ist mein Ziel und ich denke, dass ich diese Norm einhalten kann. Aber auf einem langen Trail kann ja viel passieren.
Wir laufen hinunter zum großen Parkplatz am Sportplatz und dann führt uns die Schleizer Straße hinunter zum Markt der 4000 Einwohner zählenden Stadt. Der Gehweg fordert aufgrund des Pflasters schon etwas Aufmerksamkeit. Einige Asphaltjunkies laufen auf der Straße, die jedoch nicht gesperrt ist. Verkehr ist aber jetzt um die Zeit kaum unterwegs. In einer Nebenstraße können wir nur kurz einen Blick auf die evangelische Kirche St. Marien erheischen, die im 13. Jahrhundert erbaut wurde. Rechterhand grüßt das Rathaus.
Viele Zuschauer werden wir heute nicht zu Gesicht bekommen, auch vor dem Rathaus stehen kaum Leute, um unser Treiben zu begutachten. Um Zuschauer geht es uns aber nicht, denn gleich nach dem Überqueren der Brücke des Friedens verlassen wir Saalburg und tauchen in die Natur ein. Der Asphalt endet und schon nach ein paar Augenblicken verjüngt sich der Kurs wie ein Flaschenhals. Das Ergebnis, Stau. Im Stop-and-Go geht es einen Hang hinauf. Dann können wir wieder auf breitem und gutem Feldweg Fahrt aufnehmen. Doch das ist nur von kurzer Dauer, wir laufen wieder an den Bleilochstausee heran. Die Stimmung im Feld ist gut, es wird über Gott und die Welt gequasselt wie bei Sven und Tanja, die vor mir laufen. Tanja hat mit Jens und mir im Februar ein Team beim Wintermarathon gebildet.
Wir sind etwa drei, vier Kilometer unterwegs, dann taucht überraschend die erste Tankstelle auf. Getränke und Obst haben die Helfer mit dem Boot herbeigeschafft. Ein Schluck genügt mir und dann mache ich mich wieder auf den Weiterweg. Ja, so alle fünf bis sechs Kilometer können die Versorgungsstellen angelaufen werden. Verpflegung und Getränke brauchen wir nicht mitschleppen, die Dichte der Tanken reicht völlig. Was aber einige Läufer nicht davon abhält, auf eine eigene Versorgung zu zählen.
Wahrscheinlich weiß kaum jemand, dass die Bleilochtalsperre mit dem Stausee in Deutschland das größte Fassungsvermögen hat. Die Talsperre ist Teil der fast 80 Kilometer langen, fünffach gestuften Saalekaskade. Mit jeder Ecke, mit jeder Bucht und jedem Einschnitt erschließt sich eine neue Aussicht. So abwechslungsreich in der Natur zu sein, das hat schon etwas. Mit jedem möglichen Blick auf das Wasser entfernen wir uns von Saalburg immer mehr. Der Laufweg bekommt wieder Pfadcharakter. Teilweise liegen auf Baumstämme auf dem Boden, nur notdürftig wurde der Wanderweg freigeschnitten. Na ja, das Holz kann man hier nur per Heli ausfliegen oder über den Wasserweg verschiffen.
Fast wie in Skandinavien kommt man sich vor, als es wie in einem Fjord ein längeres Stück entlang des Wassers geht. Der Röppischbach hat das Gelände hier tief eingeschnitten. Wir sind knapp acht Kilometer unterwegs. Die mitlaufende App zeigt mir Kilometerschnitte von 6.00 bis 7.00 Minuten, gar nicht mal so langsam, denke ich.
Die zweite Tanke mit “Vollpension” wartet bei Kilometer zehn. Du bekommst neben den bekannten Getränken jetzt auch Salzbrezeln, Gummibärchen, Riegel, Bananen und vieles mehr.
Wir verlassen nun die Wasserlinie, es geht ein kurzes Stück gehörig hinauf nach Isabellengrün, einer Datschensiedlung mit bunten Wochenendhäuschen. Der eigentliche Ort ist ein paar Meter weiter. Nach einem längeren Laufstück durch den Wald überqueren wir die Landesstraße L1101, hier muss man halt aufpassen, da kein Helfer uns über die Straße lotst.
Die nächsten Kilometer verlaufen idyllisch im Tal des Sormitzbaches, immer leicht gefällig bei gutem Untergrund. Die Kilometerschnitte fallen bis auf gut 5.30 Minuten. An der dritten Tankstelle können wir uns wieder versorgen. Bei Kilometer 17 erreiche ich wieder das Wasser des Stausees. Geradeaus, jenseits des Wassers sehe ich weit oben das Schloss Burgk und direkt darunter die Holzbrücke über die Saale. Ein Helfer weist uns jedoch den Weg nach rechts über einen Bach hinweg.
Die Laufstrecke verschlechtert sich zunehmend und wird trailiger. Sie steigt auch als Pfad gehörig an. Man braucht Trittsicherheit und an einigen Stellen sollte man auch schwindelfrei sein. An einer Stelle muss ich meine Birne einziehen, sonst gibt es eine Nuss auf dem Kopf von einem Felsüberhang. Gleich danach, nun auf besserem Weg, weist ein Hinweisschild auf den Jägersteig hin.
Der gefällige Weg bringt uns jetzt hinunter zum Parkplatz an der Talsperre Burgkammer und über diese hinüber auf die andere Wasserseite. Dort haben wir die Wahl, nach Burgk oder zum Friedhof. Ich muss Letzteres wählen und wäre da gleich aufgeräumt, wenn es mir die Sicherung hinaushaut. Gleich danach können wir wieder verpflegen.
Dann führt uns der Trail weiter zu einer Holzbrücke, die sich über die Saale spannt. Und jetzt sieht man das Schloss Burgk aus einer anderen Perspektive. Wahnsinn, diese Streckenführung. Da haben sich die Orga-Leute etwas gedacht.
Am Dammende zur Brücke biegen wir links ab auf den Saaleradweg (403 Kilometer lang), der von der Saalequelle im Fichtelgebirge bis zur Mündung in die Elbe bei Barby (Nähe Magdeburg) führt. Leicht wellig führt er zwei, drei Kilometer dahin, dann steigt er in Rampen an, um sich dann mit 16 Prozent Steigung vom Saaletal hochzuschrauben. Ein E-Bike Fahrer überholt mich fröhlich pfeifend unter Strom und muss sich nur zwei Minuten später an der ersten Serpentine an einer Aussichtsbank japsend vor Sauerstoffnot niederlassen. Er staunt ob der wahnsinnigen Läufer, die zumindest hier im schnellen Marschschritt die rund 100 Höhenmeter bezwingen.
Die Steigung endet, gefällig laufe ich wieder hinunter zur Saale. In Waldburg wartet die nächste Verpflegung. Dort wird mir auf Nachfrage ein Rosen-Radler offeriert. Der durstige Läufer hört sich nicht nein sagen und greift zu. Kurzzeitig gibt es auch eine Diskussion über das Deutsche Reinheitsgebot des Bieres, das just am 23. April 1516 in Ingolstadt verkündet wurde. Mit dem heutigen Tag ist das somit 506 Jahre her. Wenn man sich mit dem Thema näher befasst, wurden von vielen Städten das Brauwesen geregelt, unter anderem in Augsburg, München, Bamberg, Weimar und Weißensee. Wer gepanscht hat, wurde zur Räson gezogen oder öffentlich blossgestellt, die Nürnberger beließen es mit einem öffentlichen Wegschütten des Bieres.
Der 27. Kilometer liegt hinter uns, der Trail führt uns in den Ort Dörflas, der zu Schleiz gehört. Der Weiler stammt aus dem Jahr 1489 und wenn ich mich hier umsehe, scheint die Zeit stehengeblieben zu sein. Am Ortsrand liegt die kleinste Kirche des Saale-Orla-Kreises, die ehemalige Gutskapelle, die dem Hl. Nikolaus geweiht wurde. Leider hat der sonst neugierige Fotograf wegen der 100 zusätzlichen Meter keine Muße, in das Gotteshaus einzutreten. Der weitere Weg ist zunächst noch gut zu belaufen, dann wird es wieder ländlich-rustikal.
Kurzzeitig müssen wir sogar zugreifen, denn Bäume liegen auf dem Weg und sind noch nicht verräumt. Ein Stichweg führt uns steil hinunter zur Saale. Dort geht es auf dem Uferweg nur knapp oberhalb des Saalewassers weiter. Teilweise besteht der Untergrund aus Gras, dann wieder loses Geröll und Wurzeln. Und dann habe ich mein persönliches Déjà-vu. Kurzzeitig schaue ich in die Ferne und bleibe mit dem Fuß irgendwo hängen, das mich straucheln lässt. Die Schwerkraft besorgt das Übrige. Mich haut es gewaltig hin und kann nicht mehr reagieren. In der Flugphase denke ich panisch, nur nicht auf der steilen Uferböschung landen, da ginge es schnurstracks ins Wasser. Die Landung, luftsporttechnisch als “hard landing” beschrieben, ist alles andere als lustig. Ich falle seitlich auf die Schulter, glaube im ersten Moment an eine Lähmung der Schulter, der Brustkorb schmerzt. Aber wie heißt es, aufstehen, Mund abputzen und weiter. Meine größte Sorge: hoffentlich hat niemand den Sturzflug gesehen.
Zwei Kilometer später erreichen wir von der Seite Schloss Burgk. Zwei Kinder, quasi als Ausguck, alarmieren die anderen, die auf uns Läufer warten, um uns Getränke nachzutragen. Vorher wollen die Späher noch abgeklatscht werden. Auf dem Verpflegungstisch neben Studentenfutter, Äpfeln, Riegeln und Salzbrezeln sehe ich den Hinweis, dass hier das Kinderheim Burgk unterstützt. Die Geschichte des Ortes Burgk beginnt im 13. Jahrhundert. Die Burg mit der Schlosskapelle sowie den Wehranlagen besuchen jährlich rund 50.000 Besucher. “Da habt ihr euch später ein großes Eis verdient”, die Kids freuen sich und ich mache mich wieder auf den Weiterweg, am Café Sonnenterrasse und Gasthof Saaleblick vorbei.
Nur ein paar Schritte, dann wird unser Kurs wieder ein Wanderpfad, keinen Meter breit. Der Röhrensteig, so heißt der Pfad, führt uns zu einem Aussichtspunkt, an dem man noch einmal Schloß Burgk von der anderen Seite anschauen kann. Und geradeaus sieht man die Talsperre Burgkhammer, die sich wie die Schlögener Schlinge (Donau) oder die Saarschleife um einen Höhenzug herumwindet. Ich möchte länger verweilen.
Ich verlasse den Wald und laufe höchst vorsichtig den Pfad hinunter durch eine Streuobstwiese. Langsam und mit Bedacht erreiche ich dann die Eisbrücke, auf der die Landesstraße L1101 über die Talsperre führt. Vor der Brücke weist die gelbe Markierung nach links. Ein entsprechendes Schild verbietet den Fußgängern die Wegbenutzung. Jetzt kommt das Zuckerl, denn die Galerie (ein Hängesteig) unterhalb des Koberfelsens kann nicht benutzt werden. Ein Steinschlag im letzten Jahr hat die Galerie teilweise zerstört. Uns führt ein übler Weg hoch, laufen ist unmöglich. Wer es probieren möchte, würde sich durch die unzähligen Äste und Zweige selbst den Fuß legen. Hier schaut es so aus, als ob ein Sturm den Baumbestand platt gemacht hat. Meter für Meter kämpfe ich mich schnaufend die 100 Höhenmeter nach oben. Später werde ich auf der App sehen, dass ich für den 37. Kilometer über zwölf Minuten gebraucht habe.
Ein kurzes Wegstück führt nun durch die Felder, ich kann wieder anlaufen und traben, nur, die Kraft ist mir verloren gegangen. Die beiden vor mir sind auch schon ermattet, denn wie ich geht es im Stop-and-Go über die Felder und dann wieder in den Wald. Und hier trifft mich der Blitz. Zuerst geht es steil im aufgewühlten Boden hinunter zum Molmitzgrund, und dann warten über den Weg kreuz und quer liegende Bäume. Du musst unten durch krabbeln, dann wieder oben drüber klettern. Ich lasse eine Läuferin vorbei, damit ich mir nicht den Weg suchen muss.
Bei den Sieben Linden liegt die ganze Plackerei hinter uns, Rico der sportliche Leiter wartet hier auf alle Ultras und motiviert uns für die letzte Steigung, die über eine Wiese nochmals unzählige Meter hinauf geht. Ich sehe keinen laufen, aber mit großen Schritten kann ich auf eine kleine Gruppe aufschließen. 13 Minuten hat dieser Kilometer gedauert, beim Spaziergehen ist man schneller!
Die Steigung endet, dann sehe ich die letzte Tankstelle mit vollem Programm. Es wird sogar Bier ausgegeben. Und da greife ich zu. Ich soll gleich noch eine Flasche mitnehmen, so die Helfer, damit ich bis ins Ziel (es sind noch sechs, sieben Kilometer) durchhalte.
Sogleich biegen wir auf den Oberlandradweg ein, eine ehemalige Bahntrasse. Durch die nahrhafte Flüssigkeitszufuhr will und kann ich es nun rollen lassen. Endspurt! Der Weg erinnert mich an die letzten Kilometer beim Schwäbische Alb Marathon, wo es sanft fallend ins Ziel ging. Auch hier. Einfach die Bremse aufmachen, so meine Devise, und ich erreiche schnell den früheren Bahnhalt Gräfenwarth.
Mit Schwung kann ich noch an einigen Mitläufern vorbeilaufen. Kurz nach Kilometer 43 unterquert der Kurs die Landesstraße L1095. Eine Markierung deutet auf die Steinerne Rose hin, ein Naturdenkmal an der oben verlaufenden Straße. Ich sehe dann schon den Campingplatz Kloster, von dem Motorenlärm zu hören ist. Dann muss ich lachen, als ein getunter Trabbi (ja, so etwas gibt es hier) über die Wiesen heizt. Der Pilot stellt dann das Gefährt an einem Carport ab. Ich durchschreite schnellen Schrittes den früheren Start- und Zielort Kloster und sehe schon Saalburg.
Der Radweg endet abrupt, die Markierung zeigt nach links. Dann erkenne ich weit entfernt zwei Gestalten, die sich im Fortgang als Henny und ihre Tochter Sonja entpuppen. Beide mit je einem Becher Bier bewaffnet. Einen Becher leere ich auf einen Zug, zu viel Zeit mag ich nicht mehr verlieren, denn zwei Ultras sind mir gehörig auf den Fersen. Eine einzelne Frau applaudiert am Ortseingang. Und dann geht es schnell: Die Straße führt nochmals ein paar Meter nach oben und wir biegen auf das Sportgelände ein. Noch ein paar Schritte und der alte Herr wird angekündigt und der Chip löst das Signal aus. Geschafft.
Mädels reichen die Medaille und weisen den Weg zur Verpflegung. Dort warten dann Kuchen und deftige Sachen auf veganer Basis sowie Bleifreies auf die Sportler. Am Abend werde ich mir etwas Fleischiges für die Kalibrierung des bayerischen Mannes in den Rachen schieben.
Fazit:
Wer tolle Landschaften mit vielen wunderbaren Aussichten liebt und auch vor Trails mit Höhenmetern nicht zurückschreckt, muss auf den Ultra, der ohne Stecken gelaufen werden kann. Wem der Kurs mit gut 1300 Höhenmeter zu schwer erscheint, kann sich ja vom Light zum Classic hochdienen. Beim Ultra muss man sich halt die Kräfte einteilen, ich werde beim nächsten Besuch hier am Bleilochstausee einen oder zwei Riegel einpacken.
Besonders erwähnen muss ich die gesamte Orga, die jedem helfen, dass er über die Runde(n) kommt. Ausgeschildert ist die Strecke top, es kann kaum zu einem Verlaufen kommen. Ich nehme mir vor, dass bis zu meinem nächsten Start nicht wieder sechs Jahre vergehen. Dann wäre ich vielleicht der Laufoldie der Veranstaltung. Denn schon heute war nur ein Ultra älter als ich. Außerordentlich viele Junge sind hier unterwegs. Daran erkenne ich, Trail ist im Trend und das schon seit ein paar Jahren. Und das wird auch so bleiben. Im Traillager möchte ich mich noch eine Weile wohlfühlen.
Ultra 48 km
1. Frank Merrnach, LG Nord Berlin Ultrateam, 3.17.47
2. Frank Rothe, SV Motor Königsee/Der Sportladen Suhl, 3.28.36
3. Christian Helmert, o.V., 3.39.31
1. Basilia Förster, xc-run.de Trailrunning Team, 3.58.27
2. Sindy Kermer, Team Iron Mind/SC DHfK Leipzig, 4.16.35
3. Kathleen Alles, X-Runners Jena, 4.22.11
148 Finisher
Classic 24 km
1. Max Betsch, SC DHfK Leipzig/Schleizer Wisente, 1.31.23
2. Juri Berthold, SC DHfK Leipzig/TSG Glauchau Tri Team, 1.41.13
3. Christoph Kovac, Die Steppenelche, 1.45.48
1. Anne Gründler, SG Adelsberg, 1.53.19
2. Anja Jakob, VSC Klingenthal 1.53.41
3. Franziska Schneider, SC DHfK Leipzig/SchleizerWisente, 1.57.35
184 Finisher
Light 12 km
1. Florian Lecht, TSV Krofdorf Gleiberg, 48.17
2. Stephan Bayer, Rennsteiglaufverein, 55.10
3. Austen Weiland, X-Runnsers Jena, 55.18
1. Jana Richter, LATV Plauen, 58.26
2. Anke Härtl, o.V., 1.01.48
3. Jessica Pikarski, SV Eisleben Sangerhauser, 1.09.16
124 Finisher