Es ist gewollt, dass bei TRAILRUNNING.DE nur Leute zu Wort kommen, die wissen, wovon sie reden. In der Regel sind das die, die an den Veranstaltungen auch aktiv teilgenommen haben. Wie überall bestimmt über Ausnahmen nur der Chef. Und die Ausnahme ist er dann meistens selber. So ist es auch hier bei uns.
Als Teilnehmer könnte ich über den BraveheartBattle nie berichten. So einen Scheiß mach‘ ich doch nicht. Das ist meine Meinung. Dann habe ich Joes Bericht gelesen. Jetzt bin ich überzeugt: Ich würde das auch nie und nimmer schaffen.
Seit dem Mittelalter schützen die inzwischen fast 8000 Mürschter, wie man die Bewohner des Unterfränkischen Städtchen Münnerstadt nennt, erfolgreich dicke Mauern und vier stattliche Türme vor Eindringlingen. Der Aufwand ist total überflüssig. Kein Mensch interessiert sich für das zwar attraktive, aber viel zu nahe am Arsch der Welt liegende Nest. Ich erspare mir deshalb auch eine Wegbeschreibung.
Seit ein paar Jahren ist es mit der Ruhe und Beschaulichkeit in der Fachwerkidylle aber zumindest einmal im Jahr vorbei. Dann nämlich, wenn das PAS TEAM um Joachim vom Hippel zum BraveheartBattle bittet. Über den Ex-Elitesoldaten sagt Joe, dass er so cool sei, dass ihn beim Einschlafen die Schäfchen zählen.
2010 bei der ersten Schlacht (damals war Anton unser Braveheart) war es so kalt, dass eine Rot-Kreuz-Helferin erklärte, sie müsste eigentlich die Hälfte der damals rund 600 Teilnehmer aufgrund der im Ziel gemessenen Körpertemperatur für tot erklären. Inzwischen ist alles noch schlimmer geworden und die Teilnehmerzahl auf 3000 gestiegen. Mehr werden nicht zugelassen. Deshalb haben sich für 2014 (8. März) die ersten schon angemeldet.
Joe wird auch wieder dabei sein. Und mich nimmt der als sein Maskottchen auch wieder mit. Es gibt keinen anderen Lauf, den es sich so sehr lohnt anzuschauen, selbst wenn man von dem, was da passiert, keine Ahnung hat. Das hat sich herumgesprochen. Tausende Zuschauer bevölkern die Strecke. Zu den attraktivsten Punkten (Joe spricht von den schlimmsten) fahren Shuttle-Busse. Während die Bravehearts im wahrsten Sinne „Dreck fressen“, beißen die Zuschauer in eine leckere Bratwurst- oder Leberkäs-Semmel, geben ihre Kommentare ab klopfen sich abwechselnd vor Vergnügen, Begeisterung und Schadenfreude auf die Schenkel. Zumindest so lange, bis ein Braveheart sich mit einer Umarmung revanchiert und den verdutzt dreinschauenden dreckverschmierten Schlachtenbummler zurücklässt.
Münnerstadt ist mit dem BraveheartBattle in aller Munde. Bundesweit wird berichtet, sogar in meiner seriösen Heimatzeitung ist ein fast halbseitiger Bericht. Dort werden die Teilnehmer übrigens als Extremsportler bezeichnet. Damit haben sich auch meine letzten klitzekleinen Zweifel erledigt, ob eine solche Veranstaltung denn bei TRAILRUNNING.DE überhaupt richtig platziert ist.
So, mehr Worte sind auch dem Chef - solange er nicht mitläuft - nicht gestattet! Viel Freude beim Anschauen der Bilder. Noch mehr Freude ist garantiert, wenn Ihr Euch Joes authentischen Laufbericht zur Brust nehmt.