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25.04.10 - Darß-Marathon

Der Natur-Erlebnis-Marathon zwischen Ostsee und Bodden

 
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Bei km 23 geht es eine kurze Rampe hoch Richtung Strand. Jetzt ist sie da, die Ostssee - herrlich. Malerische Ausblicke auf das Wasser, den Strand und die Steilküste liegen vor uns. Ein Ort zum Erholen und Träumen, aber wir müssen leider weiter. Man versteht, warum sich hier gerne Künstler niedergelassen. Besonders interessant und oft gemalt sind die Windflüchter. Das sind Bäume und Sträucher, deren Wuchsform vom oft einseitig wehenden Wind geformt sind.

Ich drücke einem Spaziergänger mein Fotoapparat in die Hand und bitte ihn mich zu knipsen, bevor es weiter geht über sandigen Untergrund. Dann geht es weiter auf einer Finnenboden-Strecke (Rindenmulch), die fast 2 Kilometer lang ist. Dann folgt eine wahre Herausforderung für Sehnen und Gelenke, denn es geht über einen schiefen und ausgetrockneten Feldweg.

Hinter km 24 muss ich noch mal halt machen und knipsen. Wir sind  auf der Steilküste, die einen herrlichen Ausblick auf die Ostsee ermöglicht. Nach einem Kilometer müssen wir leider den herrlichen Ausblick verlassen und der Weg führt uns noch zwei Kilometer an der Küste entlang, mit nur gelegentlichem Blick aufs Meer. Hier durchlaufen wir auch die Grenze vom Darß zum Fischland. Alle drei, Fischland, Darß und Zingst waren einst eigenständige Inseln, aber durch allmähliche Verlandung und nach der großen Sturmflut 1872 wuchsen die drei Inseln zusammen.

Kurz vor Wustrow verlassen wir die Küste und es geht auf einem Feldweg bergab in Richtung Niehagen. Hier spenden uns vereinzelte Bäume spärlichen Schatten. Wir durchqueren das Fischland hinunter zum Saaler Bodden. Am Ortseingang erwarten uns wieder freundliche Helfer mit Essen und Trinken.

Wir laufen an einigen Häusern vorbei und kommen an den Schilfgürtel auf den Boddenwanderweg nach Althagen. Dieser Schilfgürtel bietet einerseits Schutz für viele Vögel in der Brutzeit, er ist aber andererseits Rohstofflieferant für die Reeteindeckung der Häuser. Das Schilf hat eine lange Lebensdauer und schützt im Winter gegen Kälte und im Sommer vor der Hitze. Dieser natürliche Rohstoff wächst hier kilometerlang am Bodden in reichlicher Menge.

In Althagen werden wir am Hafen von einigen Cafegästen lautstark begrüßt. Die Feuerwehr am Hafen versorgt uns wieder mit Essen und Trinken. In den Hafen läuft gerade eines dieser Zeesenboote ein. So ein Zeeskahn ist ein Segelboot, das speziell für flache Gewässer geeignet ist. Schon von weitem sind die rostfarbenen Segel zu sehen.

Hinter km 27 geht es weiter auf dem Boddenwanderweg Richtung Born. Die Laufstrecke verläuft auf dem Deich und ist ein fester und ebener Naturweg. Von rechts schimmert die Sonne über den Bodden auf uns. Links des Weges befinden sich grüne Wiesen. Wir fressen die Kilometerschilder. Schild KM 28 - Was sind Korallen? Schild KM 30 - Bei welchem Fisch wandert im Laufe der Entwicklung ein Auge auf die andere Seite? Schild KM 32 - Wie entsteht das „Watt“ unseres Nationalparks? Dazwischen eine Wasserstelle und in der prallen Sonne geht es weiter.

Nach Querung des Regenbogen-Camps bei Km 34 führt die Strecke nach Born. Born auf dem Darß zieht sich fast 5 Kilometer am Wasser entlang. In diesem kleinen romantischen Ort sind die Häuser oft nur durch Wiesen und Schilf von den Wellen getrennt. Die 1.300 Einwohner kennen sich von Urvaters Zeiten her und sind oft verschwägert und versippt. „Dat nimmt dem bösen Wort de Flögel“, sagt man auf dem Darß.

 
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Wir laufen der Süd- und Chausseestraße entlang an den vielen niedrigen Häuser mit ihren tiefgezogenen Rohrdächern und den weitgeschwungenen Gauben. Hier, wo alles Weite und Raum hat, wachsen anscheinend die Häuser, von Hecken und uralten Bäumen geschützt, aus der Landschaft. Rechts der Straße hängt am Gartenzaun eine ganz besondere Girlande. Sie ist aus Startnummern von vielen Rennsteigläufen und anderen Bergmarathons gefertigt. Dabei gibt es offizielle Startnummern von: Bezirksvorstand Suhl des DTSB der DDR. Der „Täter“ sitzt vor dem Haus und bedauert, dass die Kniee nicht mehr mitmachen. Alles Gute und viele schöne Erinnerungen wünsche ich ihm.

Born hat die typischen Darßhäuser, deren Dacheindeckung aus Schilfrohr (Reet) besteht und die schönen bunten Haustüren mit ihren kunstvoll geschnitzten Ornamenten. Endlich sehe ich sie auch im Original und da sind sie viel schöner im Rahmen dieser wundervollen Häuser als nur auf den Postkarten. Man begann Ende des 18. Jhd. diese Türen mit Schnitzereien, Symbolen und Farben zu schmücken.

Hier im Ort gibt es ein grobes Kopfsteinpflaster und ich laufe lieber rechtsseitig auf dem Bürgersteig, denn bei diesem Pflaster ist es nicht ratsam die Seite zwecks Innenradius zu laufen. Lieber ein paar Meter mehr laufen aber nicht umknicken ist die Devise. Neben dem Foto Km 36 sieht man das Geholpere der Straße.

Hinter Km 38 kommen wir ins Bliesenrader Gehölz und haben wieder ein wenig Schatten. Vor mir sehe ich immer wieder Läufer, die abwechselnd gehen und laufen. Wir biegen vor der Siedlung Bliesenrade ab zum Bodstedter Bodden.

 

Informationen: Darß-Marathon
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