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28.07.12 - Davos X-Trails

K 42: Regen und Gewitter

Autor: Klaus Duwe

Als mich Daniel einholt, hat er schon wesentlich mehr geleistet als ich absolut keine negativen Gedanken. Er ist ansteckend gut drauf und meine Motivation bekommt einen gehörigen Schub. In Chants (1822 m) tanke ich mächtig auf. Alpine-Brötli mit Boullion wird zur Götterspeise.

 
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An den uralten Almhütten vorbei geht es auf gutem Weg bis zur Brücke über den Tuorsbach. Dort wird der Weg im Wald in langen Serpentinen etwas steiler. Richtig alpin wird es nach der Verpflegungsstelle Valzana. Daniel zieht davon. Kann er ruhig, er hat mich aufgerichtet. Die Einstellung, die man braucht, um eine schwere Aufgabe zu bewältigen, habe ich jetzt.  Ich freue mich drauf.

Der Regen hat aufgehört. Aber je höher wir steigen, desto heftiger wird der Wind. Manchmal kann  er sogar eine Lücke in das dunkle Grau reißen, durch die dann die Sonne blinzelt. Kalt ist es aber nicht.  Die Spitzenkräfte im vorderen Feld sprechen bis dahin sogar von guten Bedingungen. 

 
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Wie schnell sich das ändert, bekommen wir gleich vorgeführt.  Eben geben die Wolken den Blick frei auf die umliegenden Berge und die Alpines sieht man kilometerweit vor sich. Im nächsten Moment fegen Nebelschwaden vom Tal in die Höhe und man hat keine 30 m Sicht mehr. Kulissenwechsel im Minutentakt, eindrucksvoll und schön. Den letzten Anstieg zur Keschhütte nehme ich in strahlendem Sonnenschein, der Blick auf den Piz Kesch und den Porchabella-Gletscher ist phantastisch wie an einem makellosen Sommertag.

 
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Jeden, der die Hütte erreicht, spricht der Rennarzt an. Ein tiefer Blick in die Augen soll ebenfalls zur Schnelldiagnose, renntauglich ja/nein, beitragen. Denn ab sofort wird die Bergung von schwächelnden Teilnehmern schwierig. Die nächste Behausung ist die kilometerweit entfernte  Chüealpe  weit unterhalb des Sertigpasses.

 
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Die Schönwetterphase hält an, als es steil bergab geht. 400 Höhenmeter verlieren wir, ehe es auf dem Panoramatrail mit nur noch unwesentlichen Höhenunterschieden weiter geht. Ich bin entsetzt, als meine Kamera zum zweiten Mal  „Akku leer“ signalisiert. Ich habe genau die Hälfte der Strecke hinter mir und kann keine Bilder mehr machen. Jetzt muss man wissen, dass ich den Lauf weder für die Medaille noch für die Urkunde mache. Sondern wegen der Bilder! Will das Ding (es ist neu und speziell für Schlechtwettereinsätze angeschafft) mich verarschen? Ich tausche den Akku noch einmal. Nix da, es tut sich nichts mehr. Ich habe einen Energiefresser gekauft,  oder die Akkus nicht richtig aufgeladen.  Sorry, das passiert mir nicht noch mal.

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