Von der Jugendherberge in Den Burg geht ein Shuttlebus (8:45, 9:15) zum Startort. Ich nehme den Bus der Staffelläufer. Es sind Mitglieder von Laufvereinen, gönnen sich einen kameradschaftlichen Kurzurlaub auf Texel. Das österliche Treiben in den urigen Pubs der Insel bietet sich dafür an.
Das Trinkwasser von Texel ist eisenhaltig und so rein, dass es an Bord der Segelschiffe 6 Monate haltbar war. Damit kam man dicke bis nach Kapstadt. Ansonsten trinkt man “Tesselsche”, das süße Bier und kommt damit sicher um die ganze Insel.
Im NIOZ gibt es eine Kantine, die alles bietet, was ein Ultraläufer braucht. Ansonsten lungert man in den langen Gängen des Institutes herum und wartet auf den Start. Die ersten drei 120-km Läufer sind durch. Martien erwartet dieses Jahr Spitzenzeiten. Das Watt ist gefroren, der Laufuntergrund also optimal. Gegen Mittag ist starker Gegenwind angesagt.
Verschlungen habe ich das Logbuch der Batavia mit dem Bericht über das Überlebendendrama der Besatzung vor der Küste Australiens, bei der sich die Gestrandeten gegenseitig abschlachteten.
Der eisige Ostwind lässt uns 400 Ultraläufer an der Startline zittern. Ich denke an den Seewolf, Kapitän Wolf Larsen, der mit bloßer Hand eine rohe Kartoffel zerquetschen konnte.
Die ersten 5 Kilometer gehen über spiegelglatte Radwege, bei der ersten Verpflegungsstation tanken die Kenner der Strecke auf. Peter hat vor zwei Jahren den Bericht geschrieben, läuft heute zum achten (!) Mal diese Strecke, und warnt mich: “Joe, halte dich auf den nächsten 20 Kilometer zurück, du wirst die Kraft noch brauchen.”