Uff, die letzten Wochen waren hart: Biel, Graubünden, Ulm, alles lange und schwere Läufe. Da kommt der Fichtelgebirgsmarathon grad richtig zum Auslaufen. Oder? Jetzt könnt ihr mein Erlebnis nachlesen und was es mit dem Titel auf sich hat.
Vor zwei Jahren bin ich zum ersten Mal beim Fichtelgebirgsmarathon an den Start gegangen und habe es bedauert, nicht schon früher im Sechsämterland gelaufen zu sein. „Da wird man gerne Stammläufer“, so habe ich damals meinen Bericht überschrieben. Und so ist es auch heute. Das Orga-Team hat die schöpferische Pause in 2010 zu einer Neuaufstellung genutzt. Birgit berichtet mir von den vielen Teilnehmern, die wiederholt gemeldet haben. Es gibt auch eine Menge Sportler, die zum ersten Mal kommen werden. Nachdem sich vor zwei Jahren das Wetter nicht gerade optimal für die Genießer präsentierte, werden wir am Wettkampftag vom Schneeberg prächtige Sicht haben. Damals konnte man dort oben den Kurs vor lauter Nebel nur erahnen.
Stützpunkt der Veranstaltung ist Wunsiedel. Das ganze Anmeldeprozedere geschieht in der Kantine der Firma Dronco am Vortag oder am Starttag. Am Vorplatz trifft man sich auch für die Busfahrt zu beiden Startplätzen des Halbmarathons und Marathons. Zweckmäßig sollte man sein Auto in Wunsiedel haben, denn vom Ziel nach Weißenstadt gibt es nach dem Lauf keine adäquate Verkehrsverbindung. Außer man will sich noch einige Kilometer auslaufen.
Wunsiedel ist schnell über die A 9 oder die A 93 zu erreichen, von Hof etwa 30, von Weiden rund 90 und von Nürnberg gut 100 Kilometer entfernt. Bahnanschluss besteht in Wunsiedel-Hohlenbrunn (Nahverkehr).
Im Eingang zur Kantine erhalten wir erste Infos an einer Pinwand. Steckenverlauf, Hinweise zu den V-Stellen und weiteres sind angeschlagen. Wer noch Kompressionsstrümpfe für die 850 Höhenmeter braucht, kann an einem Stand zuschlagen. Es gibt sogar noch Preisnachlass. In der Kantine erhalten wir dann Startnummer, einen Chip braucht es hier nicht, einen Kleidersack, einen Buff mit dem Logo der Veranstaltung, eine Dose mit Getränkepulver für Isogetränke und ein Packung Vollkornbrot. Da hat man sein Startgeld als Marathoni schon fast wieder drin.
Wen es jetzt noch hungert, der kann in der geöffneten Kantine was dagegen preisgünstig unternehmen. Die Köchin hat Spaghetti Bolognese zubereitet, wo nicht nur ich nicht wiederstehen kann. Lecker.
Am nächsten Morgen stehen einige Busse frühzeitig bereit, um die rund 200 Marathonis nach Weißenstadt zu bringen. Abfahrt ist für 07.30 Uhr vorgesehen. Und damit keiner der Halbmarathonis (Abfahrt für sie 30 Minuten später) einen Irrweg einschlagen, fragen die Organisatoren noch mal nach. In rund 20 Minuten Fahrzeit werden wir nach Weißenstadt gebracht.
Weißenstadt hat gut 3000 Einwohner und wurde erstmals 1299 als Weißenkirchen (Alba Ecclesia) erwähnt. Zur Stadt wurde der Ort 1368 von den Burggrafen Johann II und Albrecht dem Schönen von Nürnberg ernannt. Neben Wunsiedel war Weißenstadt die einzige Stadt mir Stadtmauer im Sechsämterland.
Als Sehenswürdigkeiten gelten die evangelische Stadtpfarrkirche, die Gottesackerkirche, die Burgruinen Rudolfstein und Waldstein und der Kurpark. Bilder aus der Stadt kann ich nicht liefern, denn die Altstadt ist zu weit weg, um vor dem Start da noch was Fotografisches einzusammeln. Ein touristisches Ziel ist natürlich der Weißenstädter See mit seinen Möglichkeiten zum Baden, Segeln und Angeln. Immer Mitte September (heuer der 10.09.) wird hier ein Sechs-Stunden-Lauf veranstaltet. Und da geht es üblicherweise um den See herum (Rundkurs von ca. 3,9 Kilometer). Infos unter www.wsv-weissenstadt.de.
Die meisten Läufer stehen herum und ratschen, nur die ganz Ambitionierten laufen sich ein oder machen Steigerungen. Die Sonne scheint schon vom stahlblauen Himmel. Es ist angenehm kühl, aber beim Laufen wird uns schon noch warm werden, denn der Wetterfrosch hat Temperaturen von rund 25 Grad vorhergesagt.
Ja, und zwei Geburtstagskinder sind unter den Marathonis. Einer davon ist mir und vielleicht auch Euch bekannt. Der „Chef“ des Burgwald Marathons Heinz Kaletsch feiert seinen „Burzeltag“ heute mit dem Marathon. „Das habe ich mir so ausgesucht“, auf meine Frage, ob er den Jubeltag nicht geruhsamer verbringen mag. Und frägt gleich, „wer kommt denn von euch Reportern zu meinem Lauf am 28.08.2011?“ Ich werde den Wunsch unserem Cheffe Klaus weitergeben. Wer jetzt von Euch sich ein Bild verschaffen will, ich habe vor zwei Jahren berichtet.