Letztes Jahr war Premiere vom Salomon Event Gamstrail in Kitzbühel. Heuer war mir bereits im Winter klar, dass ich hier starten möchte. Schließlich kenne ich das Tirol gut, aber bis nach Kitzbühel habe ich es jedoch noch nie geschafft. Perfekt natürlich, wenn man ein Familienwochenende mit einem solchen Event verbinden kann. So weilen Birchmeier/Meisters für einige Tage in Söll und der Rest meiner Liebsten hat mich bei meinem Sieg tatkräftig unterstützt. Besten Dank an Euch.
Nun warte ich mit Papa gemütlich bei der Talstation Hornbahn im mondänen Alpenmekka und warte auf die Siegerehrung sowie Flower Ceremony. Ein strenger Tag liegt hinter mir. Nach 3 Stunden und gut 16 Minuten überquerte ich erschöpft mit fast fünf Minuten vor dem Slowaken Vladimir Jambrich die Ziellinie. 35km und über 2‘200 Höhenmeter hatten mich zermürbt. Herrlichste Trails bei bestem Wetter in einer wolkenlosem Alpenkulisse, Trailrunner-Herz, was willst Du mehr? Sicherlich helfen ein kühles Blondes und die tolle Wellnesslandschaft in unserem Hotel der Regeneration.
Um 9 Uhr fiel der Startschuss für mein Rennen. Bereits eine Stunde zuvor startete die Königsdisziplin K46, kurz nach uns der K22. Zudem gab es noch K5 Rennen und eine 25km Wanderung.
Gleich zu Beginn begab ich mich in eine 3er Spitzengruppe. Es lag an mir, beim ersten Anstieg mit über 900 Höhenmetern das Tempo zu machen. Zu stark forcieren wollte ich nicht, schließlich lagen auch nach dem ersten Gipfel noch über 25 Kilometer vor uns. Oben waren wir nur noch zu zweit: der slowakischer Skimo-Athlet Vladimir und meine Wenigkeit. Auf den Trails und ersten Downhill-Passagen zeigte er mir klar auf, wo ich Defizite habe. Im Vergleich zum letzen Weekend konnte ich dafür jeweils in den Anstiegen meinen Vorsprung ausbauen.
Erst nach gut 25 Kilometern fiel ich den Strapazen oder dem ominösen Hammermann zum Opfer. Ich musste extrem leiden und die Energie ging mir aus. Aufgrund einer Streckenänderung verpasste ich die Verpflegung durch meine Familie. Eine schwierige Situation, da ich wirklich hart am Limit lief.
Trotzdem kämpfte ich mich weiter dem Ziel entgegen. Einige bissige Gegensteigungen und ruppige Rampen verdammten mich zum Gehen trotz moderaten Steigungsprozenten. Schlussendlich torkelte ich dehydriert und kaputt nach etwas über 3 1/4 Stunden übers Zielband und durfte zahlreiche Glückwünsche entgegennehmen. Nur Luigi, mein Patenkind, war etwas entsetzt, mich so dreckig und erschöpft zu sehen.
22.09.19 | Das war der 2. Gamstrail Kitzbühel |