Teilnahmerekord beim Ganghofertrail in Leutasch. Super Stimmung unter allen Teilnehmern, großartige Aussichten, abwechslungsreiche Streckenführung. Da könnt Ihr viele Eindrücke sammeln und für die Familie ist auch gesorgt.
Es kann schon sein, dass nicht alle den Ort Leutasch kennen. Du fährst vom bayerischen Oberland über Garmisch und Mittenwald ins tirolerische Oberland nach Leutasch. Alles klar? Nun, genau zwischen Garmisch und Innsbruck, etwa auf der Hälfte liegt der Startort des Ganghofertrails. Ich empfehle die Anfahrt durch Mittenwald, so kann man noch den Ort der Lüftlmalerei mitnehmen.
Die kleine, schmale Straße führt dann durch die Leutascher Klamm an der Höllkapelle vorbei und, schwupps, hast du die Grenze nach Österreich fast unbemerkt überschritten. Ein paar Kilometer noch, dann lässt mich mein Navi nach links zur Erlebniswelt Alpenwelt abbiegen. Parkplätze sind im Umkreis genug vorhanden. Nur, für die Anfahrt soll man genug Zeit mitbringen, denn die zwei Kilometer Rückstau am Autobahnende vor Garmisch kosten fast eine Stunde Verzögerung.
Im Norden sehen wir die Ostausläufer des Zugspitzmassivs mit Dreitorspitze und Gehrenspitze, im Westen die Mieminger Kette mit der Hohen Munde. Nach Süden verläuft das Hochtal wellig und fällt dann nach Seefeld hinunter ins Inntal ab.
Clever sind die Seefelder und Leutascher mit ihrer Running & Nordic Walking Arena. Denn rund 266 Kilometer markierte Strecken lassen den Urlauber und Touristen in Bewegung kommen. Es gibt 30 Strecken und eine Finnenbahn, der Einstieg ist bei sieben Punkten in der Olympiaregion Seefeld/Leutasch möglich. Wer jetzt sagt, das ist mir zu langweilig und öde, dem muss ich sofort entgegnen: Die Strecken sind in drei Schwierigkeitsgrade eingeteilt. Da hält man sich wie bei der alpinen Skifahrt in den Farben blau (leicht), rot (mittelschwierig) und schwarz (schwierig). Und für den Bergfreund warten zusätzlich ausgeschilderte Trails auf den Berg. Langeweile wird da nicht entstehen.
Am Alpenbad starten so idyllisch benannte Strecken wie der Adlerweg oder die Moosrunde. Und der Leutascher Halbmarathon, der auf uns jetzt wartet, beginnt und endet ebenfalls hier. Soll ich Euch gleich noch verraten, dass der Weg schwarz markiert ist? Nur so viel vorneweg: Wer sich einen flachen Halbmarathon zutraut, sich jetzt noch ein paar Höhenmeter hineinpackt und sich das Rennen einteilt, der braucht nichts zu befürchten.
Im Hohen Munde Saal neben dem Bad läuft die Nummernausgabe ohne Hektik. Wir erhalten ein reichhaltiges Starterpaket für die 25 EUR Startgeld: personifizierte Startnummer, Gutscheine für Pasta und Getränke bei der Siegerehrung, Urkunde als Download, zwei Stunden Eintritt im Erlebnisbad nebenan, eine Salomon Visor Cap, Medaille und reichhaltige Verpflegung auf der Strecke und im Ziel. Wer einen ChampionChip sein Eigen nennt, kann diesen für die Zeitnehmung nutzen, die anderen brauchen nochmal drei EUR als Leihgebühr.
Die Trailläufe beginnen wie andernorts auch mit dem Nachwuchs. Die Kleinsten dürfen sich auf 500 Meter austoben, für die etwas Älteren wartet eine Extraschleife und sie kommen somit auf 1500 Meter. 115 Kinder verzeichnet die Ergebnisliste, eine Zahl, auf die manch Veranstalter neidisch werden könnte. Damit nicht genug: Wie bei den Profis werden dann die Siegerinnen und Sieger von einem Kamerateam noch interviewt. Und die Kinder verhalten sich ganz professionell.
Ein ganz Emsiger und Umtriebiger fällt auf. Siggi Klotz, nicht nur Obmann des Skiclubs und Vizebürgermeister von Leutasch, ist überall zu finden. „Der fährt mit dem Rad vorneweg,“ hat man ihn mir beschrieben. Und so erkenne ich ihn auf Anhieb zunächst am Mikro, dann gibt er ein Zeichen für den Start und schwingt sich sogleich auf seinen Drahtesel. „Dir wird die Strecke gut gefallen“, mit seinem Optimismus überzeugt er nicht nur mich.
Es trifft sich gut, dass die große Hitze vorbei ist. Mit knapp 20 Grad im Schatten können wir gute Zeiten laufen, auch wenn ich mir das Streckenprofil nicht so genau angeschaut habe. 15 Minuten vor unserem Einsatz gehen 142 Acht-Kilometer-Läufer und 16 NordicWalker auf ihre Strecke. Wem also der Halbmarathon schon zu lange ist oder wer zum ersten Mal bei einem Trailrun mitmacht, der ist auf der verkürzten Strecke gut aufgehoben. Und die kurze Schleife hat man im Vergleich zu 2012 um vier Kilometer verkürzt, damit auch alle Hobbyläufer ins Trailen hineinschnuppern können, ohne vorher großen Trainingsaufwand betreiben zu müssen.