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25.05.24 - GutsMuths-Rennsteiglauf

Das Unikat im Thüringer Wald

Im Mai ist Rennsteigzeit. Klar, der Wonnemonat bietet für Wanderer optimale Bedingungen. Kein Wunder also, dass auch der legendäre GutsMuths Rennsteiglauf auf diesen Monat fällt. Nachdem im letzten Jahr die 50. Austragung dem Lauf ein erhöhtes Teilnehmeraufkommen bescherte, scheint sich der Trend auch in diesem Jahr fortzusetzen. Die Voranmeldezahlen erreichen annähernd das Niveau vor der Coronapause.

Wie der Name vermuten lässt, nutzt der Rennsteiglauf den Rennsteigwanderweg. Dieser verläuft 169,29 km lang auf der Kammlinie des Thüringer Mittelgebirges, vom Eisenacher Stadtteil Hörschel an der Werra bis Blankenstein an der Saale. Der Weg ist optimal gekennzeichnet: das weiße R, auch „Mareile“ genannt, findet sich so oft, dass Verlaufen unmöglich ist. Im Verlauf der Wanderung überquert man die ehemalige deutsch-deutsche Grenze insgesamt sechs Mal. Es gibt zahlreiche Rastplätze und ca. alle 5 bis 10 km kleine, offene Schutzhütten.

Ziel aller Läufe des GutsMuths Rennsteiglaufs ist immer Schmiedefeld, einem Ortsteil von Suhl. Während Supermarathon, Halbmarathon und 17 km Familienwanderung aus Richtung Eisenach kommen, wird der Marathon und die Marathonwanderung entgegengesetzt in Neuhaus am Rennweg gestartet.

Der Rennsteigmarathon hat mir letztes Jahr ausnehmend gut gefallen. Die Stimmung unter Läufern und Helfern ist wirklich außergewöhnlich. Gleich nach dem erfolgreichen Finish war mir klar, dass ich das wiederholen will. Deshalb haben wir zeitnah die Unterkunft vor Ort gebucht.

Durch Zufall finden wir ein Hotel, welches nur 850 m vom Start entfernt liegt, dafür aber rund 100 m tiefer im Tal, mit romantischem Blick auf einen kleinen Skilift. Die Piste wird von Mutterkühen mit Kälbern bewohnt. Wir fühlen uns wie im Allgäu.

Der steile Fußweg zum Gymnasium samt Sportgelände und der GutsMuths-Halle ist schon mal eine kleine Trainingseinheit. Dort finden wir die Startnummernausgabe und diverse Stände mit Thüringer Spezialitäten. Nach Voranmeldung kann hier auch übernachtet werden. Zur Startnummer gibt es den Starterbeutel mit kleinen Aufmerksamkeiten der Sponsoren. Norbert und ich schätzen diesen Beutel sehr: er ist aus wasserdichtem Material, dient morgen als Gepäckbeutel und leistet vor allem bei Regenwetter gute Dienste. Die Beutel werden nämlich im Ziel auf einer Wiese zur Abholung aufgereiht.

Pünktlich um 17 Uhr beginnt die Kloßparty. Rouladen mit Klößen und Rotkohl stehen auf der Speisekarte und sind für Marathonis kostenlos. Schnell bildet sich eine Schlange vor der Ausgabe. Diese ist jedoch professionell aufgestellt, so dass die Teller wie am Fließband an die Sportler gehen. Norbert und ich denken an die vielen Hände, die mit der Zubereitung dieses aufwendigen Gerichtes beschäftigt waren und lassen es uns schmecken.

Auf dem Nachhauseweg beginnt es zu regnen. Der steile Pfad bergab zum Hotel wird zum Bächlein. Dieses Wetter begleitet uns bereits die ganze Woche. Norbert triumphiert dank seiner wasserdichten Schuhe. Das kann ja heiter werden!

Am nächsten Morgen scheint zunächst die Sonne. Nach einem geruhsamen Frühstück erreichen wir stressfrei zu Fuß den Start. Die Tasche mit Wechselkleidung geben wir an den bereitstehenden LKWs ab. Auf dem Sportplatz ist neben dem großen Startertor eine Showbühne aufgebaut. Die Lichtethaler Musikanten singen im Duett bekannte Wanderlieder und Neuhausens Bürgermeister Uwe Scheler ist ganz in seinem Element.

 

 
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Von meinem etwas erhöhten Standpunkt kann ich allerdings nicht auf die Bühne sehen. Der Moderator bittet die Wanderer hinter die Absperrung, der Wandermarathon wird 10 Minuten nach den Läufern gestartet.

Der Start beginnt traditionell mit dem Rennsteiglied. Höhepunkt ist der Schneewalzer. 3000 Armpaare schunkeln in die Höhe, alle singen mit. Dann wird heruntergezählt und schon geht es los. Zumindest vorne. Es dauert etwas, bis sich die ganze Masse in Bewegung setzt. Wir defilieren an der Showbühne vorbei, wo Bürgermeister Scheler redlich bemüht ist, jeden Läufer persönlich abzuklatschen.

Über eine Böschung geht es steil nach oben, vorbei an der GutsMuths-Halle und den Parkplätzen. Neuhaus liegt am Hang, das bedeutet, es geht erst einmal bergauf. Soweit das Auge reicht, sehe ich Läufer – ein phantastisches Bild. Die Straße ist gesäumt mit Schaulustigen.

Bei uns hinten im Feld herrscht prächtige Laune. Der eine oder die andere sind im Laufschritt unterwegs, aber die Mehrheit verständigt sich auf schnelles Walking. So gelangen wir zügig nach oben bis zu einem großen Kreisverkehr wo ein Popduo die Zuschauer mit Livemusik verwöhnt.

 

 
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Auf der gesperrten B281 findet das gesamte Feld genügend Platz. Irgendwo am Ortsausgang müsste sich die Weiche für die Wanderer befinden, sie dürfen hier auf den Rennsteigwanderweg. Wir bleiben vorerst auf der Straße, 3000 Läufer würden sich sonst auf dem Wanderweg unnötig aufstauen. Jeder versucht ein passendes Tempo zu finden.

Die B281 führt flach durch den Wald, oder geht es hoch? Ja, auch andere sind bereits gehend unterwegs. Etwa bei km 4 fällt die Straße zunächst sachte und dann stärker in eine Kehre ab. Wir freuen uns an der weiten Aussicht. Schnell erreichen wir die erste VP bei km 6. Ein Moderator begrüßt die Läufer an der Steinheider Hütte des WSV Scheibe-Alsbach. Er kennt sich aus und rechnet unsere Zielzeit hoch: „um 15 Uhr seid Ihr in Schmiedefeld“. Zumindest bei mir passt das. Die Helfer füllen im Akkord Becher mit Tee und Wasser. Das klappt wie am Schnürchen. Viele Läufer machen Erinnerungsfotos an einer großen, hölzernen „51“.

Hinter der VP geht es nun endlich auf den Rennsteigwanderweg. Ein herrlicher Blick auf den Stausee Scheibe-Alsbach und die Gipfel des Thüringer Waldes macht gute Laune. Der geschotterte Waldweg fällt tendenziell bergab. Bald sehen wir Limbach, km 8, vor uns. Eine bunte Läuferschlange zieht sich hinten wieder hoch.

Ganz Limbach steht bereit um uns anzufeuern. Unten überqueren wir eine Straße und sind nun ebenfalls auf dem Anstieg. Hier ist es richtig steil. Anwohner haben sich auf der Wiese postiert und erleichtern mit anhaltenden Anfeuerungen den Läufern das vorankommen.

 

 
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Bald zweigen wir auf einen gemütlichen Wanderweg ab. Es geht immer noch bergauf und trotz starker Bewölkung kommen wir gehörig ins Schwitzten. Am Waldrand entlang wird der Weg matschig. Das ist sicher den anhaltenden Regenfällen der letzten Tage geschuldet. Bei km 9 geht es in den lichten Wald. Wurzelpfade und Matschlöcher fordern die volle Konzentration. Im Gänsemarsch geht es an großen Pfützen vorbei.

Beim Dreistromstein hat sich ein Fotograf postiert und fotografiert die Läufer vor schöner Kulisse: Der 1903 eingeweihte mannshohe Obelisk besteht aus typischen Gesteinen der jeweiligen Stromgebiete (Elbe: Granit, Rhein: Quarz, Weser: Grauwacke). Er informiert darüber, dass hier drei Wildbäche: die Rambach, der Grümpen und das Türkengründlein entspringen, deren Wasser sich später in Elbe, Weser und Rhein ergießen. Auf den Seitenflächen der dreiseitige Sandsteinpyramide sind die Namen der oben erwähnten Bächlein nebst denen der sie aufnehmenden größeren Gewässer eingraviert. Darunter die Namen der Staaten, deren Grenzen und Hoheitsgebiete sich ehemals an diesem Punkte berührten.

Hinter km 11 laufen wir im Zickzack über eine weite Lichtung, die bereits aufgeforstet wurde. In ein paar Jahren wird hier ein stattlicher Wald entstehen. Der Pfad ist steinig und wurzelig. Beine anheben ist angesagt. Laute Musik und ein paar Schlachtenbummler, die uns frenetisch beklatschen, machen Spaß!

 

 
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Bei km 12 wartet die 2. Verpflegungsstation „Dreistromstein“ mit dem legendären Rennsteigschleim. Das ist für mich die optimale Läufernahrung: schmackhaft und gut bekömmlich. Weil die Becher läuferfreundlich nur halb gefüllt sind lassen sich Tee und Schleim gut mischen. Ein Moderator begrüßt die Läufer. Hundert Meter weiter, hinter der großen Wiese, kann man schon von weitem die Werrataler Blaskapelle hören. Der singende Dirigent begeistert die Läufer.

Hier passiert der Rennsteig die kleine Gemeinde Friedrichshöhe, einen Ortsteil von Eisfeld. Mit knapp über 30 Einwohnern war Friedrichshöhe ehemals die kleinste selbständige Gemeinde der DDR und liegt auf einer weithin ausladende Bergwiese. autafeln informieren über die Fauna und Flora.

Nanu, das Fangrüppchen kenne ich doch von vorhin. Nun motivieren die Jungs und Mädels an dieser Stelle die Läufer. Wo war denn da die Abkürzung? Nach den Anstrengungen auf den letzten Kilometern auf Wurzelwegen sind wir nicht böse, dass der Rennsteig nun bis km 15 einen breiten Wanderweg nutzt. Daran abschließend zweigen wir erneut auf einen schmalen Pfad.

Zwischen kniehohen Heidelbeerbüschen schlängelt sich der Singletrail. Dann wird es wieder zweispurig. Die ganze Zeit laufen oder gehen wir bergauf. Die Anhöhe ist baumfrei und begeistert uns mit weiter Aussicht, so hoch sind wir schon. Die hohe Wolkendecke schmälert den Genuss kein bisschen.

Bis km 18 steigt der Weg an. Die VP Turmbaude Masserberg liegt auf dem Gipfel des 841 m hohen Eselsbergs und ist der höchste Punkt des Marathon. Unter dem 33 Meter hohen Aussichtsturm herrscht Volksfeststimmung. Viele Wanderer haben es sich gemütlich gemacht und nutzen den Ort für ihre Pause. Für Läufer abgesperrt gibt es an verschiedenen Ständen Apfelschorle, Bananen, belegte Brote, Tee, Schleim, Wurst. Gerade werden die ersten Teilnehmer des Wandermarathons angekündigt. Die sind ganz schön schnell.

Nun geht es steil bergab, im Slalom renne ich zwischen Wanderern und Läufern bergab. Wir streifen Masserberg, queren eine Fahrstraße. Zwischen grünen Wiesen geht es gleich wieder bergauf. Rechts gibt es sogar einen Skilift.

 

 
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Hinter km 21 zweigt die Strecke rechts ab. Hier hat die Bergwacht eine Station. Nun folgt mein absolutes Sahnestück: ein enger, steiler Trail bergab. Leider finden das nicht alle so toll. Ich höre viele Läufer Fluchen. Die meisten sind sehr vorsichtig unterwegs. Trotzdem wird für mich bereitwillig Platz gemacht. Helfer der Bergwacht kontrollieren diesen Streckenabschnitt von einem erhöhten Punkt.

Schon von weitem höre ich Blasmusik. Das erscheint mir surreal mitten im alpin anmutenden Gelände. Noch an einer längeren Läuferschlange vorbei, dann erreiche ich die gesperrte L2052 und die VP Schwalbenhauptwiese. Außer Atem, aber glücklich greife ich einen Becher Tee. Die Lieder der anwesenden Blaskapelle hallen noch nach, als ich auf einem kurzen Stück auf der Straße weiterlaufe. Anschließend zweigt der Rennsteig nach rechts auf einen ansteigenden Wiesenweg ab.

Weil die L2052 ebenfalls einen Rechtsbogen macht, führt der Weg bald an der Straße entlang, km 23. Schnell erobern die meisten Läufer die Straße. Hier ist es einfacher zu laufen.

Die Strecke steigt gleichmäßig an. Ich gehe und laufe abwechselnd, trotzdem werde ich andauernd überholt. Als ich mir gerade einen Rundblick gönne, trete ich fast auf einen Mann am Boden. Nein, er ist nicht gestürzt - er macht Liegestütze! Er behauptet, er würde das alle 4 Kilometer machen! Das beeindruckt mich schwer, denn das schaffe selbst zuhause nicht.

Hinter km 24 joggen wir gemütlich ein längeres Stück bergab. Dann zweigen wir hinter km 25 in einen hübschen schmalen Pfad ab. Erst bergauf, dann flach geht es im Gänsemarsch dahin. Noch eine Rampe: im Örtchen Kahlert quert man zunächst die Straße, passiert eine Blaskapelle und läuft rechts weiter auf dem Radweg bergauf (km 27).

Oben angekommen geht es über eine Kuppe, um dann bergab wieder die gerade angesammelten Höhenmeter abzugeben. Ein Schild kündigt die Versorgung in 1000 Metern an. Ich weiß bereits, dass es in Neustadt am Rennsteig bis zur VP steil bergauf gehen wird.

Am Ortseingang stehen die gleichen Schaulustigen wie im letzten Jahr und feuern uns an. Dann führt die Tannengrundstraße steil bergauf. Heute ist es Gott sei Dank nicht so heiß. Etwa auf Hälfte des Berges informiert ein weiteres Schild „Verpflegung in 500 m“; das ist etwas tröstend.

Noch eine Rechtskurve und wir können oben das Verpflegungszelt erkennen. Ein Moderator begrüßt alle Läufer einzeln. Ich bin im Schlaraffenland: es gibt Obst, Gel, Tee, Wasser, Cola, mein geliebter Schleim und natürlich, wie überall, bestens gelaunte Helfer. Norbert kommt ebenfalls gerade an. Wegen seinen Hüftbeschwerden ist er mit Stöcken unterwegs und kann nur bergab laufen. Weil er aber sehr zügig gehen kann, ist er genauso schnell wie ich.

Wir verlassen den gastlichen Ort durch eine enge Gasse in das Ortszentrum, dort führt uns ein Gehweg an der Straße entlang bis zum Ortsausgang. Bei km 29 verlässt der Rennsteig bewohntes Gebiet. Hier entdecke ich zum dritten Mal die Gruppe Jungs und Mädels beim Anfeuern. Sie scheinen immer noch nicht müde – Respekt!

Ein Wiesenweg parallel zur Straße fällt moderat bergab. Unten erwartet uns der im Wald versteckte Aufstieg zum Großen Burgberg. Ich bin schon ziemlich müde und so steigt Norbert wieder zügig an mir vorbei. Ich kann gar nicht dran bleiben zumal es hinter der nächsten Kurve richtig steil weiter bergauf geht. Irgendwann bin ich dann doch oben (811 Hm), km 31. Mittlerweile sind schon mehr Wanderer, als Läufer unterwegs, zu erkennen an den grünen Startnummern. Bergab lasse ich es nun zügig rollen.

 

 
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An der Straßenkreuzung der L1137 hat die Polizei nicht viel zu tun. Trotzdem sind sie selbstverständlich aufmerksam auf ihrem Posten. An der Schutzhütte „Alte Landesgrenze“ wird der Rennsteig eng und lauschig. Der Anstieg zum Dreiherrenstein (838 Hm) zieht sich etwas. Dafür ist die VP Großer Dreiherrenstein perfekt ausgestattet, km 33,4. Die Helfer der IG Stützerbach haben alle Hände voll zu tun um die Läufer gut zu versorgen. Man fühlt sich sehr willkommen und greift gerne zu.

Die VP liegt etwas unterhalb des gleichnamigen Berges an der Kreuzung der Straßen Ilmenau – Neustadt am Rennsteig und Dreiherrenstein – Frauenwald. Es gibt eine Gaststätte, eine Bushaltestelle und einen Wanderparkplatz. Bereits vor 400 Jahren trafen hier verschiedene Fürsten- und Herzogtümer und später dann das Königreich Preußen aufeinander. Hier war Pass und Zollstation.

Es folgt ein veritabler Anstieg zum kleinen Dreiherrenstein dann ein steiles Bergabstück. Das Wetter ist perfekt: wenn es durch Wind und Wolken etwas zu frisch wird, kommt direkt wieder die Sonne hervor.

Bei km 36 geht es ein kurzes Stück auf die L1141 nach Frauenwald um hinter der nächsten Linkskurve wieder auf den Wanderweg abbiegen können. Dort geht es bergauf und ein Schild verspricht „400m Meisenhügel“.

Laute Musik ertönt und ein Marathontor ist auf dem Gipfel erkennbar. Hinter dem obligatorischen 100 m Meisenhügel-Schild hat sich ein Helfer postiert, der die große Musikanlage überwacht und verspricht mir, ich sähe noch gut aus. Zu „Highway to hell“ passiere ich das Marathontor.

 

 
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Von weitem kann ich die VP unter mir liegen sehen. Locker jogge ich den Berg hinunter. „Wir rollen für Euch den roten Teppich aus“ wird ankündigt. Dieser liegt vor der VP am Ortsrand von  Frauenwald bei km 37,1 wo der Moderator wartet, um die Läufer zu begrüßen. Wir dürfen eine Glocke läuten, dann geht es weiter zu Speis und Trank. Zielgerichtet greife ich zum Bier, Norbert ist auch schon da. Wir stoßen an und lassen es uns gut gehen.

Der nun folgende Wiesenweg führt weiter an der K58 entlang, vorbei am Naturcamp am Lenkgrund. Leicht wellig entfernen wir uns immer mehr von der Straße, es wird breiter. Bald finden wir uns auf einem gepflegten Waldweg. Dieser fällt plötzlich steiler ab: auf einer Strecke von einem Kilometer verlieren wir 60 Höhenmeter. Ich spüre, wie mir das Laufen plötzlich leichter fällt, km 40. Wir müssen aber doch noch einmal ein kurzes Stück hinauf, um die ersten Häuser von Schmiedefeld zu erreichen.

Das finale Gefälle ist genau nach meinem Geschmack. Ich breche zwar keine Rekorde, aber kann gut laufen. Die Läuferin vor mir macht es genauso. Wir rollen zuerst auf der Straße und anschließend scharf links auf dem Gehweg der stark befahrenen Frauenwälder Straße nach Schmiedefeld hinunter, km 41.

Am Bahnhof sind Menschenmassen vor Ort. Auf der gegenüberliegenden Straßenseite sitzen Moderatoren unter einem Zelt. Laute Musik und anhaltender Jubel empfangen uns. Gerade wird mein Name angesagt. In einem eigens abgesperrten Korridor klatschen wir das Publikum ab und machen uns auf den Anstieg zum Ziel.

 

 
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Zuschauer und Finisher, die sich auf dem Weg zum Transferbus befinden, applaudieren uns den ganzen Berg hinauf. Der anhaltende Applaus setzt die letzten Kräfte frei. Eine kleine Gehpause muss trotzdem sein. Ich merke aber, dass mir der anhaltende Applaus neue Kräfte verleiht und kann wieder anlaufen. Bald erreiche ich das Zielgelände.

Beim Zieleinlaufs selbst ist, wie immer, der Teufel los. Die Zuschauer feuern jeden Finisher frenetisch an. Ich habe sogar noch Power für einen Zielsprint. Rechts befindet sich die Spur für die Ultraläufer. Ich bremse, denn gerne lasse ich denen den Vortritt. Kurze Zeit später kommt auch Norbert. Wir beglückwünschen uns gegenseitig, nehmen unsere Medaillen entgegen und gehen zur Zielverpflegung.

 

Fazit:

Bergab zu den Shuttlebussen kommen uns immer noch Marathonläufer entgegen. Jedem sieht man die Vorfreude auf den bevorstehenden Zieleinlauf an. Das schönste Ziel der Welt wartet auf alle, die sich der Herausforderung stellen. Die Orga ist vorbildlich, die Strecke abwechslungsreich. Viele ambitionierte Helfer sind mit Spaß dabei, die Verpflegung ist phantastisch. Dazu kommt ein gutes Preis/Leistungsverhältnis. Wir sehen uns nächstes Jahr beim Rennsteiglauf.

 

 

 

 

 

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