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25.04.10 - Hermannslauf

Als die Römer frech geworden

 
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Damit die Teilnehmer nicht bereits in ihrer Laufkleidung in die Busse steigen müssen, erhalten sie mit den Startunterlagen einen Kleidersack mit Startnummernaufkleber, in den sie in Detmold all das stopfen können, was sie beim Lauf zur Sparrenburg nicht brauchen. Die gefüllten Kleidersäcke werden ungeordnet in bereitstehende LKWs geworfen. Im Zielbereich findet jeder seinen eigenen Kleidersack bei Vorzeigen der Startnummer wieder. Das ist ein weiteres Highlight des Hermannslaufes (O-Ton der Veranstalter).

Die Auffahrt zum Hermannsdenkmal ist heute für Privat-PKW leider gesperrt. Wir nutzen den kostenlosen Buspendelverkehr vom Ausweichparkplatz Freilichtmuseum, Friedrich-Ebert-Straße. Neben dem Aufsagen von Beschwörungsformeln und anderen Ritualen gehört lt. Veranstalter dazu das Packen und Abgeben des Kleidersacks bis spätestens 10.30 Uhr und für viele ein Gang zur Toilette, die in ausreichender Anzahl vorhanden sind. Wir schauen uns lieber das Denkmal in aller Ruhe an.

 
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Das 54 m hohe Monument auf dem Teutberg ist eine Wucht und wurde unter dem Eindruck der politischen Zerrissenheit Deutschlands in der Sehnsucht nach einer nationalen deutschen Identität zwischen 1838 und 1875 errichtet. In diesem Zusammenhang ist übrigens auch das „Lied der Deutschen“, unsere Nationalhymne, zu sehen und zu werten, doch darüber erzähle ich Euch etwas in zwei Wochen nach Helgoland. Die Figur ist fast 27 m hoch, alleine das Schwert mißt 7 (sieben) Meter, wiegt 550 kg und zeigt zum Erbfeind nach Westen. Da haben die Franzmänner aber Glück gehabt, denn bei uns am Deutschen Eck in Koblenz zeigt ihnen das Pferd von Willi I. nur seinen Allerwertesten.

Und zu Ehren der Geschichten
tat ein Denkmal man errichten,
Deutschlands Kraft und Einigkeit
kündet es jetzt weit und breit:
"Mögen sie nur kommen!"

Da wir tatsächlich erschienen sind – augenscheinlich haben sich auch einige moderne Römer hierher getraut - kann der Start nun in drei zeitlich versetzten Gruppen aus getrennten Starträumen erfolgen. Gruppe A (Elite) startet um 11.00 Uhr, Gruppe B (Normalos) um 11.05 Uhr, Gruppe C (Freizeit- und Erstläufer) um 11.15 Uhr, Nordic Walker starten im Anschluß an Gruppe C. So verhindert man erfolgreich potentielle Verletzungen der Läufer bereits im Ansatz. Die Startgruppe wird übrigens, abhängig von vorausgegangenen Laufleistungen, mit der Teilnahmebestätigung mitgeteilt und steht auch auf der Startnummer. Die Starträume sind ab 10.40 Uhr zu betreten. Um 10.50 Uhr müssen alle auf ihren Plätzen sein und nervös mit den Hufen scharren.

Den Start der Gruppe A fotografiere ich und checke mal direkt, ob die Einlaßkontrollen konsequent durchgeführt wurden. Das ist natürlich nicht der Fall, ich entdecke etliche B-kodierte Startnummern in den Reihen. Dazu später mehr.

 
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Als Ersttäter muß ich in die letzte Gruppe und darf endlich um 11.15 Uhr auf dem Hermannsweg, den wir heute über weite Strecken nehmen werden, loslaufen. Hätten die Veranstalter die Anmeldung nicht bereits Anfang Februar schließen müssen, wäre es garantiert eine satte fünfstellige Zahl an Teilnehmern geworden. Das packt aber die Strecke eindeutig nicht. Einlaufen schenke ich mir und mache auch keinen Thorsten-Hintsch-Turbostart, nein, ICH nicht! Gut ist, daß ich mich in meiner Startgruppe ziemlich weit vorne eingegliedert habe, denn ich kann schnell zunächst relativ frei laufen. Nach der Umkurvung des Hermann führen die ersten drei km auf erst geschottertem, dann asphaltiertem relativ engem Weg kontinuierlich fast 200 Höhenmeter bergab; ich habe aber die dumpfe Ahnung, daß das so nicht bleiben wird. Richtig, auf dem nächsten km wird der erste, noch kaum wahrnehmbare, Hubbel genommen. Zwischen den km 4,5 und 7 stehen dann etwa 120 Höhenmeter, diesmal bergauf, an. Ich mache hier langsam, denn auch 31,1 km wollen gelaufen sein.

 

Informationen: Hermannslauf
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