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08.03.15 - Indersdorfer Crosslauf

Zamghogd und aufgspuit

Ein Laufreporter auf Abwegen? Das könnte man denken, angesichts meiner Teilnahme bei den Deutschen Crossmeisterschaften. Da ich schon einige Male live von Meisterschaften im Marathon berichtet habe, geht es heute mal zur Deutschen Crossmeisterschaft in Markt Indersdorf. Das liegt gerade 45 Autominuten um die Ecke. Außerdem beginnt die Marathonsaison erst im Laufe des März.

Cross – das ist nicht nur gut für schnelle Läufer, sondern auch für Hobbyläufer eine gute  Trainingsmöglichkeit. Das Laufen über Stock und Stein schult Geschicklichkeit, Beweglichkeit und Koordination, einfach gesagt, es ist eine natürliche Bewegung für den bewegungsfreudigen Menschen und ideal für jemanden, der mit dem Trailrunning liebäugelt. Ihr müsst ja nicht gleich auf Meisterschaften gehen, der Laufkalender bietet gerade im Winterhalbjahr viele Crossläufe für Jedermann an und die sollten für Euch ein- oder zweimal auf der Laufagenda stehen.

Was mich zum Cross verschlagen hat? Ich will nicht tagaus, tagein nur geradeaus laufen, möglichst flach und ohne Kurven und ohne Wind natürlich.  Das Motto von Trailrunning.de spricht mir aus dem Herzen: Runter von der Straße! Rein ins Gelände und weg von den bequemen Wegen. Wem sogar noch die Tartanbahn bekannt ist, vielleicht dort einen 5000 Meter Lauf macht oder seine Intervalle gelegentlich absolviert und wer auch vor einem Berglauf nicht zurückschreckt, der bekommt den Lohn seiner Vielseitigkeit über das ganze Jahr zurück. Die Abwechslung macht's. Und Spaß macht‘s auch. Für Crossläufe braucht man griffige Laufschuhe, Trailschuhe sind keine schlechte Wahl und wer ein wenig investieren will, kann sich Spikes zulegen.

 
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Bei mir sollen es in diesem Jahr die Deutschen Cross-Meisterschaften sein, der Höhepunkt am Ende der Cross-Saison. Vorne laufen werden andere und ich werde alle Mühe haben, nicht unter die ersten drei zu kommen. Von hinten gezählt! Und wenn doch, dann ist's mir egal.

Der SG Indersdorf als ausrichtender Verein ist noch jung. Die Mitglieder haben sich erst 2010 zum Sporteln gefunden. Zwar wird in Indersdorf  bereits seit 1998 dem Laufsport gefrönt, doch seit der Vereinsgründung hat die Laufszene deutlich zugelegt. Beim Cross-  und Straßenlauf ist man aktiv dabei und seit ein paar Jahren auch bei der Aktion Lauf10 des Bayerischen Rundfunks.

In den Jahren 2013 und 2014 fanden hier die Bayerischen Cross-Meisterschaften statt und logischerweise hat man in Indersdorf den nächsten Schritt gemacht und hat sich als Ausrichter für die Deutschen Cross-Meisterschaften beworben. Eine große Stütze für die Läufer um Vorstand Michael Rauch ist der bekannte Moderator Artur Schmidt, der vor wenigen Wochen gekonnt die  10-Jahres-Feier von Marathon4you in Bad Füssing moderiert hat.

Die Infrastruktur und die Organisation sind bestens. Im Ort sind Parkmöglichkeiten ausgeschildert, ein Shuttlebus verbindet die Parkplätze mit dem Wettkampfzentrum an der Schule. Große Schilder weisen den Weg zu den Umkleiden, zur Startnummernausgabe, zur Eventhalle und zum Laufgelände. Immerhin haben sich drei Vereinsfreunde des TSV Neuburg (mein Heimatverein), zum Crosslaufen motivieren lassen. Schön gelöst hat man die Startnummernausgabe. Jeder Landesverband im Deutschen Leichtathletikverband hat seinen Ausgabetisch und kann sich so um seine Athleten kümmern. Flugs haben wir die Startnummern (zwei!) nebst Programmheft in der Hand. Ob sich unser Landesvater, der Horst, zu einem Startschuss wie bei den Deutschen 2009 in Ingolstadt blicken lässt, ist mir nicht bekannt. Aber Petrus hält die Hand über die Veranstaltung und schenkt uns einen schönen, sonnigen Frühlingstag.

Insgesamt werden bei elf Rennen die Deutschen Meistertitel vergeben. Für die Jugendlichen U16 und U14 werden zu Beginn zwei Rahmenläufe veranstaltet. Zu laufen sind dann für die Senioren (ab M35 bzw. W35) jeweils 6,8 Kilometer bzw. 6,0 Kilometer. Für die Jugendlichen ist die Strecke kürzer. Interessant dürfte dann die Mittelstrecke der 150 gemeldeten Männer über 4,4 Kilometer sowie die beiden Hauptläufe der Frauen (6 Kilometer) und der Männer Langstrecke (10,4 Kilometer) werden. Rund sieben Stunden werden die sportlichen Wettkämpfe andauern und da braucht der Moderator auch ein wenig Ausdauer. Logisch, dass der marathonerprobte Artur Schmidt hier den Part übernimmt.

Frühzeitig sind wir am Geläuf, doch auf die Strecke zum Einlaufen dürfen wir nicht, denn die Jugendlichen sind unterwegs. Wer es trotzdem wagen sollte, kriegt einen Einlauf von den zahlreichen Helfern. Doch zumindest zu einer Besichtigung des Kurses reicht es.

 
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Dann werden die Teilnehmer des ersten Laufes aufgerufen, alle Männer über 60 Jahre und alle Frauen über 45 Jahre. Am Eingang des eingezäunten Startgeländes wird jeder auf der Startliste abgehakt, so viel Ordnung muss sein. Und auch das ist geregelt: Die Startnummer ist an vier Nadeln am Trikot in Brusthöhe anzupinnen. Ein Startnummernband ist nicht erlaubt. Vor einigen Jahren habe ich mir deswegen bei den Bayerischen einen Anschiss eingehandelt.

Der Start erfolgt pünktlich und die Damen und älteren Herren machen sich an die erste von fünf Runden. Ich habe nur kurz Zeit zum Zuschauen, da ich mich fertig machen muss, denn beim zweiten Lauf bin ich an der Reihe mit den Männern der Klassen 50 und 55. Vereinskollegin Henriette Appel kämpft sich tapfer über ihre Runden bis ins Ziel. Was ich nach ihrem Zieleinlauf erfahre: Sie hat die einzige, zwei Zentimeter hervorstehende Wurzel gefunden, ist mit dem Spike hängengeblieben und abgehoben. Die Erdanziehung ließ sie ein paar Meter weiter unsanft landen. Ein paar Quadratzentimeter ihrer Haut von Knie und Hand bleiben irgendwo im Matsch.

Und dann muss ich ran. Meine Vorbereitung war nicht gerade top, der Olympiaalmcross in München sowie ein kleinerer Cross in der Nähe von Regensburg müssen genügen. Dafür sollte mein Höhentraining vom Kili mich über die Strecke fliegen lassen, meinem einige Kameraden. Ich bin skeptisch. Nur nicht Letzter werden.

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Informationen: Indersdorfer Crosslauf
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