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11.09.10 - Jungfrau-Marathon

Suchtgefahr! Vorsicht, ansteckend

 

Lauterbrunnen voraus


Die erste Steigung hinauf nach Gsteigwiler nehme ich gehend. Nur keine Körner verschenken. Man verliert kaum Zeit gegenüber einen Bergauf laufen wenn man schnell geht. Man kann aber später viel Zeit verlieren wenn man Körner zu früh auf der Strecke gelassen hat.

 
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Die Strecke führt abwechslungsreich in der Summe leicht ansteigend nach Lauterbrunnen. Wir laufen einige KM im Schatten. Hier ist es noch ziemlich frisch. Aber weiter oben wartet wieder die Wärme der Sonne auf uns Läufer.

In Zweilütschinen queren wir die Bahn und Straße nach Grindelwald – Läufer haben heute Vorfahrt. Die Absperrung ist wieder einmal perfekt. KM 15 ist erreicht. Am Bahnhof warten Touristen auf die Züge und schauen derweil den Läufern zu.
Es geht immer in der Nähe oder direkt an bzw. mehrfach über die Lütschine hinauf nach Lauterbrunnen. Es gibt einige kleinere Steigungen, aber in Lauterbrunnen sind nach etwa 20 Km erst 300 Höhenmeter bewältigt.

 

Problem mit der Kamera


Ich muss unmittelbar vor Lauterbrunnen den Akku meiner Kamera wechseln. Dabei hat sich leider irgendetwas an der Kamera verstellt und ich hab richtig Probleme mit der Kamera. Kaum ein Foto wird noch was. Viele Bilder werden unscharf und sind total überbelichtet. Ich bin stinksauer. Ich laufe meinen Lieblingsmarathon in grandioser Landschaft bei bestem Wetter und kann dies nur völlig unzureichend in Fotos festhalten. Warum jetzt, hier und heute? Ich bitte an dieser Stelle um Nachsicht, ich ärgere mich selbst am meisten.

In Lauterbrunnen ist Stimmung pur. Ein Sprecher nennt die Läufer beim Namen und begrüßt auch mich. Da lasse ich mich nicht lumpen, greife mir das Mikro und begrüße Lauterbrunnen. Zudem verweise ich auf den Bericht auf marathon4you.de. Mit Applaus werde ich verabschiedet.

Es geht mir gut. Ich fühle mich prächtig, der fünfzigste macht richtig Spaß. Das Panorama ist atemberaubend. Im Hintergrund des Lauterbrunner Tal grüßen schneebedeckte Berge vor blauem Himmel, rechts fällt der Staubbachfall 297 m herunter und links grüßt der Steilaufstieg nach Wengen.

 

Camping Jungfrau grüßt zum Halben Marathon


Am Ortsausgang von Lauterbrunnen liegt der Campingplatz Jungfrau. Hier steigt freitags eine Pasta-Party und wird nach dem Lauf gefeiert. Am Morgen des Laufes wird den Läufern von hier ein kostenloser Bustransfer zum Start in Interlaken geboten. Hab ich vor Jahren auch schon einmal mitgemacht. Ein Schild grüßt die Läufer und eine Zeitmessmatte registriert die Halbmarathonzeit.

 
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Die erste Hälfte ist geschafft. 2.30 Std., ich bin zufrieden. Um das Zeitlimit in Wengen oder Wixi brauche ich mir wohl keine Gedanken zu machen. Auf geht’s zur zweiten Hälfte. Die beginnt mit einer lockeren Runde durchs Lauterbrunner Tal. Ein Wegweiser gibt als Zeit herauf nach Wengen 4 Std. 20 Min. an. Das können wir doch wohl toppen?

Vielleicht hilft mir ein Helikopter von Air Glaciers. Als wir am Startplatz der Helis vorbeilaufen versuche ich einen zu entern – vergeblich. Ich muss es weiter laufend versuchen.

Noch einmal geht’s vorbei an Camping Jungfrau, diesmal an der anderen Seite des Platzes. Wieder in Lauterbrunnen angekommen geht es nach rechts ab und hinauf.

 

Es wird Ernst


Man sieht am Hang hinauf nach Wengen die Läufer, wie sich mühevoll den steilen Hang hinauf quälen. Kurz vor KM 26 wird es richtig steil. Hinein geht es in den Wald und über die Gleise der Zahnradbahn. Serpentine über Serpentine führt hinauf. An Laufen ist nicht zu denken. Ich sehe die ersten erschöpften Läufer am Rande sitzen. Aber niemand braucht Sorge zu haben, Sanitäter und medizinische Hilfe für Notfälle sind bzw. ist immer in der Nähe.

In den Serpentinen treffe ich die m4y-Schreiberkollegen Bernd Neumann und Wolfgang Schwabe. Unmittelbar vor dem Aufstieg sehe ich Renate Wirtz, mir aus Davos vertraut. Sie kämpft um eine gute Platzierung in ihrer Altersklasse im Marathon-Mountain-Cup.

Im Hang steht ein einsames Haus. Hier ist ein Sanitätsposten eingerichtet und zur Anfeuerung der Läufer ertönt Pink Floyd „The Wall“ als Endlosband.

 

Informationen: Jungfrau-Marathon
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