Auf den folgenden 16 Kilometern sind nun Mut, Kraft, Ausdauer und Geschicklichkeit gefragt. Als erstes ist ein Ballenhindernis zu bewältigen. Es geht einige Meter hoch. Nichts für Menschen mit Höhenangst. Aber alles ist bestens organisiert und viele Helfer und Sicherheitskräfte stehen parat. Sogar ober auf dem Ballenhindernis bietet zwei Helfer Hilfestellung an.
Das nächste Hindernis bietet Vergnügen pur. Der Tauchgang ist extrem feucht, hier bleibt nichts trocken. Es spielen sich schöne Szenen ab, jeder nimmts mit viel Humor. Einige ziehen nach dem Hindernis ihre Laufhemden aus und wringen diese aus. Etwas weniger feucht laufen sie dann weiter. Die Braut ist clever. Der Bräutigam muss durchs Wasser und tauchen, sie nimmt die Außenbahn am Hindernis vorbei.
Es geht’s an Feuer und Flamme vorbei. Erneut wirds feucht. Im „Feuchtgebiet“ müssen die Teilnehmer über schwankende Pontons balancieren und das „rettende Ufer“ erreichen. Ohne Wasser- und Schlammberührung geht’s nicht ab. Herrliche Szenen sind zu sehen.
Die drei Burschen in ihren Anzügen sind schon vom Tauchgang gezeichnet und haben intensiven körperlichen Kontakt mit dem Schlamm. Da lohnt sich doch die Reinigung nachher. Einem Teilnehmer mit Schweinchennase gefällt das Feuchtgebiet so sehr, dass er das Hindernis gleich zweimal bewältigt. Beim ersten Male war er wohl zu sauber geblieben.
Mittlerweile haben die Läufer den Tagebau verlassen. Auf dem Weg zum nächsten Hindernis laufen sie entlang einer Straße mit tollem Blick hinein in den Tagebau. Es ist schon beeindruckend in das Gelände des Tagebaus zu schauen. 1.700 Fußballplätze hätten Platz im Tagebau.
Als nächstes Hindernis sehe ich das Tauziehen. Einen Berg geht’s an Tauen rauf und runter. Ist aber alles machbar. Das gilt auch für die folgenden Röhren. Hatte der Landrat noch vor seinem Startschuss gescherzt, er laufe nicht mit, weil er nicht durch die Röhren passe, so bewältigen auch hier alle Teilnehmer das Hindernis.
Nachher höre ich im Ziel von Teilnehmern, die Strecke sei durchaus anspruchsvoll und hart, aber zu schaffen.
Der Aufstieg zum Indemann steht an. Hier am bekannten Aussichtspunkt ist der höchste Punkt der Strecke. Ich kann nicht alles sehen und entschließe mich, die Querung durch die Inde zu beobachten. Wasser ist halt spektakulär und ich werde nicht enttäuscht. Exzellent ist auch hier die Sicherung durch die DLRG. Sogar vor dem Lauf wurde mit Tauchern der Grund der Inde abgesucht. So manches „Fundstück“ war am Ufer zu besichtigen.
Ich mutmaße, dass die Querung durch die Inde hier kurz nach Km 11 bewusst in die Strecke aufgenommen wurde, denn bei ihrer Durchwatung des Flusses werden die schlammigen Gestalten wieder recht sauber. Zumindest unten herum.
Im Ziel sehen alle gar nicht so dreckig aus, der Inde sei Dank. Die glücklichen Finisher können sich ihre verdiente Medaille und vorher abgegebene Kleidung holen und an der reichlichen Zielverpflegung laben. Ein Finishershirt gab es schon bei der Ausgabe der Startunterlagen.
Auch das Brautpaar und die drei im Anzug kommen froh und glücklich ins Ziel. Alle haben ein Lachen im Gesicht und ihren Spaß gehabt. Das Vergnügen beim Lauf ist aus den Gesichtern aller Teilnehmer abzulesen. Der Bräutigam trägt die Braut auf Händen über die Ziellinie und zwei Teilnehmer machen kurz nach dem Brautpaar die Schubkarre und queren so das Ziel.
Tolles Spektakel, für 66 € Anmeldegebühr wird einiges geboten. Natürliche und künstliche Hindernisse bereiten viel Spaß, Organisation durch MMP gewohnt gut. Vier Verpflegungsstellen sind eingerichtet.
Gelungene Premiere. Einer zweiten Auflage steht nichts im Wege. Ich sage eine Verdoppelung der Teilnehmer voraus. Fun-Läufe haben Konjunktur und „Laufen, aber härter“ auch.
Sieger
Frauen
1. Claudia Röther, Turbo-Schnecken 1.20,26 Std.
2. Annette Geiken, LG RWE Power 1.21,51 Std.
3. Nadine Schmitz, Kreuzau 1.22,32 Std.
Männer:
1. Mussa Hudrog, Team Aachener Engel 1.04,00 Std.
2. Sven Serke, Lauffreunde Bönen 1.05,33 Std.
3. André Schubnell, DLC Aachen 1.09,17 Std.