Liechtenstein ist ein Land, das man vor allem mit Dingen wie „klein, aber fein“ und dem Fürstentum, aber auch mit Geld und Finanzen und dies mit einer gewissen Nebulösität verbindet. Meine Wahrnehmung wird zudem durch „dicke Schlitten“ geprägt, die mit ihren exklusiv kurzen, schwarzen FL-Kennzeichen gerne linksspurig die Autobahn zwischen München und Lindau dahin brettern. Aber eigentlich wissen die meisten einschließlich mir herzlich wenig über dieses kleine Land, das sich, gerade einmal 25 km lang und höchstens 12 km breit, im Herzen Europas zwischen die Schweiz und Österreich schmiegt und seine Unauffälligkeit im Außenbild irgendwie auch kultiviert.
Kaum jemand käme wohl auf die Idee, Liechtenstein als Marathon-Destination einzustufen. Zumindest da gehöre ich nicht zu den Ahnungslosen: Schon vor 12 Jahren habe ich erstmals eine Lauftour über 42 km durch dieses zwar kleine, aber topographisch höchst abwechslungsreiche Land unternommen und all seine landschaftlichen Facetten kennenlernen dürfen. Höchste Zeit also, das 20. Jubiläum des LGT Alpin Marathon zu einem Revival zu nutzen.
Wie der Name schon andeutet: Das Alpine steht im Vordergrund. Und davon gibt es in Liechtenstein genug. Denn jenseits der platten Rheinebene, die einen Teil des Staatsgebiets ausmacht, türmt sich die Liechtensteiner Bergwelt in Höhen bis zu 2.600 Metern. Drei Viertel des Laufkurses dürfen wir dort verbringen, das erste Viertel in der Ebene. Daran hat sich seit damals nichts geändert. Auch ansonsten zeichnet sich der Lauf durch einen hohen Grad an Beständigkeit an, den Hauptsponsor LGT Bank inklusive. In gewisser Weise typisch liechtensteinerisch, könnte man sagen.
Gestartet wird heute wie damals auf dem Gelände der Firma Ospelt, mitten auf dem Lande unweit der Ortschaft Bendern im äußersten Nordwesten des Landes gelegen. Einen Schönheitspreis gewinnt das Werksgelände dieses mittelständischen Betriebes der Food-Branche nicht gerade. Eine geeignete Infrastruktur für den Start einer solchen Veranstaltung inklusive großem Parkplatz bietet es aber allemal. Und die Bereitschaft, das Gelände hierfür bereit zu stellen, ist ohnehin ausgesprochen honorig. Im rustikalen Veranstaltungssaal im Verwaltungsgebäude bekomme ich meine Startnummer, was für mich insoweit besonderen Erinnerungswert hat, weil mir just hier vor zwölf Jahren erstmals marathon4you-Mastermind Klaus Duwe höchstpersönlich über den Weg gelaufen ist. Wie Ihr seht: Die Begegnung war nachhaltig.
An die 900 Läufer sind es, die sich in den frühen Morgenstunden des 15. Juni auf dem Gelände sammeln, gute 450 davon, die sich solo der vollen Marathondistanz stellen. Das sind nur etwas weniger als 2007 und ein Zeichen der Konstanz und Beliebtheit, wenn man bedenkt, dass das Angebot an Trails und damit an Wettbewerbern seit damals exorbitant gestiegen ist. Umso erfreulicher ist, dass die Veranstaltung in diesem veränderten Umfeld seine Tradition, was Strecke und Ablauf anbetrifft, pflegt und so auf zahlreiche Stammläufer setzen kann.
Das merkt man auch sofort an der Atmosphäre am Start: Ausgesprochen locker ist die Stimmung, viele kennen sich, plauschen über frühere Läufe. Manch einer startet zum Warm-up-Lauf durch die umliegenden Felder. Mir ist allerdings weniger nach Warm Up als nach Cool Down zumute, denn schon jetzt am Morgen liegt eine schwüle Hitze über dem Tal. Dicke Wolken am Himmel lassen für heute allerdings jede Wetterentwicklung offen. Erst wenige Minuten vor dem Start formiert sich das Startfeld auf der verkehrsgesperrten Schaanerstraße. Pünktlich um 9 Uhr ertönt der Startschuss. Kein Gedränge, kein Geschiebe, und doch kommt jeder schnell über die Startlinie.
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Der Rhein ist das bestimmende Element des ersten Streckenviertels. Im Graubündener Tomasee entspringend, sich bei Reichenau aus Vorder- und Hinterrhein vereinigend hat der Fluss auf seinem Weg zum Bodensee hier bereits ein mächtiges Tal geschaffen, das er allerdings von Menschenhand begradigt und bezähmt schnurgerade durchfließen muss.
Durch das Schwemmland des Rheins führen die ersten 1,5 Kilometer auf der asphaltierten Verbindungsstraße zwischen Bendern und Schaan geradewegs nach Süden. Die zweispurige Allee ermöglicht ein temporeiches und dennoch entspanntes Einlaufen und trägt dazu bei, den Läuferpulk zu entzerren. Ein gen Westen abzweigendes schmales Sträßlein führt durch weite Wiesen. In der Morgensonne rinnt nicht nur schon jetzt der Schweiß in Strömen. Ein Segen ist daher, als uns ein weiterer Abzweig bei km 3 über einen von dichtem Laub geschützten Naturweg wieder auf Südkurs bringt.
Eine kleine Steigung nach fünf Kilometern eröffnet uns ganz plötzlich eine neue Perspektive. In seiner ganzen Breite können wir das Rheintal mit dem Fluss direkt zu unseren Füßen überblicken. Dem erhöht über die Krone des Rheindamms führenden asphaltierten Wander- und Radweg folgen wir die nächsten Kilometer. Wunderbar ist der Blick über den träge dahinfließenden Fluss und die umgebende üppig grüne Natur. Eine leichte Brise sorgt für ein wenig Kühlung. Ein wenig mulmig wird mir allenfalls beim Blick auf die jäh und steil zu unserer Linken am gar nicht so fernen Horizont aufsteigende Bergkette. Am Vaduzer Rheinstadion vorbei führt uns ein weiterer Schwenk schließlich bei km 9 direkt hinein in die Kapitale des Fürstentums und näher an unsere eigentliche Herausforderung heran: die Berge.
Hoch über der Stadt erblicke ich das inmitten des Bergwaldes gleich einem Adlerhorst auf einer Felsterrasse thronende fürstliche Schloss. Mit seinen trutzigen Mauern hat der Fürstensitz mehr den Charakter einer Burg. Wenn es so etwas wie ein Wahrzeichen Liechtensteins gibt, dann ist es die Kulisse dieser entrückten Residenz. Seit 1712 ist sie im Besitz des Liechtensteiner Fürstenhauses, die ältesten Bauteile datieren allerdings schon aus dem zwölften Jahrhundert. Über kleine Sträßchen nähern wir uns schnell und je näher wir kommen, desto höher scheint die Burg über der Stadt zu thronen. Immerhin 120 Höhenmeter sind es, die beide trennen.
Der Kilometer zehn in Vaduz markiert das Ende des ersten Streckenviertels und damit der “Schonzeit“. Die letzten flachen Meter führen uns durch das „Städtle“, die bogenförmig angelegte Fußgängerzone im Stadtzentrum unmittelbar zu Füßen des Berghangs. Überrascht bin ich, wie viel Stimmung und Beifall uns aus den Straßencafes und entlang des Kurses entgegen schallen. Auch können wir einen Eindruck davon bekommen, dass Vaduz mit seinen gerade einmal 5.500 Einwohnern eben doch etwas mehr ist als nur ein Dorf ist, sondern eine Landeshauptstadt. So etwa würde der edel-schwarz gestylte Kubus des Kunstmuseum Liechtenstein auch anderen Metropolen gut stehen. Und neben dem pittoresken Rathaus ist zeitgeistgemäß ein City-Strand angelegt. Gleich hier werden wir nach rechts auf ein schmales Gässchen gelotst und merken sofort: Nun geht es zur Sache.
Über 1.000 der insgesamt 1.870 Höhenmeter des Kurses sind laut Streckenplan auf den nächsten zehn Kilometern zu überwinden und so bilden die steilen Kurven, in denen sich die Straße zwischen alten Villen und Weinbergen empor windet, die richtige Einstimmung. Oberhalb des luxuriösen Parkhotels Sonnenhof tauchen wir ein in hohen, dichten Laubwald. Ein durch das schattige Grün schließlich flach verlaufender Höhenweg gibt zeitweilig Gelegenheit zum Verschnaufen.
Kurz hinter km 12 öffnet sich der Wald und gibt den Blick frei auf eine wahrlich eindrucksvolle Szenerie: Direkt vor uns erhebt sich die rückwärtige Seite des Schlosses. Mehr noch als vom Tal aus drängt sich beim Anblick der wuchtigen Mauern, Zinnen und Türme der Eindruck einer mittelalterlichen Bilderbuchritterburg auf, und zwar im perfekten Zustand. Bis auf wenige Meter kommen wir ihr nahe, ehe sich der Aufstieg fortsetzt und das Schloss hinter uns schnell aus dem Blickfeld verschwindet.
Mal über asphaltierte Bergstraßen, dann wieder über geschotterte Naturwege geht es in immer neuen Windungen fast stetig bergan durch Wiesen und Wälder. Wir passieren die verstreuten Gehöfte des Dorfes Triesenberg, die, so einsam sie auch liegen, doch alle über asphaltierte Wege mit dem Rest der Welt verbunden sind. Ablenkung der besonderen Art bietet vor allem der Panoramablick hinab und über das Rheintal, der auf den folgenden Kilometern unser ständiger Begleiter ist. Je höher wir kommen, desto schmaler wirkt das sich durch das Tal windende braune Band des Flusses, desto weiter öffnet sich aber auch der Horizont und damit der Blick in die Ferne, hin zu den das Tal umschließenden Bergen und den sich darüber türmenden Wolken.
Wunderschön anzuschauen sind die blühenden Blumenwiesen, die wir schließlich durchlaufen. Eine einsame Alphornbläserin sendet getragene Klänge durch das Idyll. Sie kündet aber auch davon, dass der hinter ihr bei km 19 abzweigende Weg auf dem Weg zur Passhöhe an Profil nochmals deutlich zulegt, was auch die dynamischsten unter den Läufern motiviert, aus dem Trippel- in den Marschgang herunter zu schalten. Aber die nächste Verpflegungsstation bei km 20 ist nicht weit und wird besonders dankbar für eine kurze Verschnaufpause genutzt.
Apropos Verpflegung: Die im Wechsel als große und kleine Station alle 2,5 km positionierten Verpflegungsstellen sind eines der vielen Qualitätsmerkmale dieses Laufs. Wasser und isotonische Getränke gibt es überall, an den großen Stationen zudem Cola und später auch Bouillon. Dazu werden alle fünf Kilometer Bananen, Orangen, diverse Energie-Riegel und Brotstücke, vereinzelt auch Magnesium und Energy-Gels angeboten. Einfach perfekt.
Fast exakt mit der Halbmarathondistanz ist nach 21 km der erste Kulminationspunkt, die Silumer Höhe auf 1.670 üNN, geschafft. Ein letzter Panoramablick ins Rheintal zum Abschied, dann geht es über die Bergpfade jenseits der Passhöhe im Galopp hinab ins stille Saminatal. Als wahres Bergidyll mit friedlich im steilen Hang grasenden Kühen präsentiert sich dieses Tal. Eindrucksvoll heben sich die sonnenüberfluteten, leuchtend grünen Almen und kleinen türkisfarbenen Stauseen im Talgrund von den im Wolkenschatten düster aufsteigenden Bergen ab. 350 Höhenmeter verlieren wir auf den nächsten Kilometern.
Über den rauschenden Bergbach Samina hinweg erreichen wir nach drei Kilometern die andere Talseite und folgen nun dem Verlauf des Saminatals gen Norden. Inmitten der Bergeinsamkeit überraschend trubelig wird es bei km 25. Zuschauer sitzen in den Wiesen und feuern uns an. Sie sind aber nur die Vorhut zu dem, was uns kurz darauf im Dörflein Steg, an der Straße nach Malbun gelegen, erwartet. Menschentrauben umringen einen Zielbogen, ein Moderator begrüßt die Ankömmlinge, Rummel liegt in der Luft. Die Aufmerksamkeit gilt in erster Linie den Teilnehmern des Marathon-Plus, die ihr Finish feiern dürfen, zudem den Startläufern der Zweierstaffeln, auf die die Ablöse wartet. Per Weiche wird kurz vor dem Zielbogen aussortiert und das bedeutet für mich: Ich werde auf den Abzweig nach rechts gelotst, der mich schnell wieder in die Bergeinsamkeit entführt.
Einsam ist nicht nur die Landschaft, sondern mehr denn je nun auch der Laufparcours. An manchen Stellen kommt es mir fast schon vor, als sei ich alleine unterwegs. In moderatem Auf und Ab geht es auf einem Naturweg hoch über dem Saminatal entlang. Ein toller Blick auf die weit über 2000 Meter aufragenden Gipfel der Bergkette jenseits des Tales begleiten mich. Immer mehr gewinnen die Wolken überhand, es wird kühler, ihre feuchte Fracht behalten sie aber zum Glück für sich.
Ein paar Kilometer weiter zweigen wir ins seitlich einmündende Valorschtal ab und nähern uns hier allmählich wieder der Talsohle an. Durch die saftig grünen Almen im Talgrund setzen wir unseren Weg fort. Aber nicht lange.
Der km 32 markiert das Ende des vergleichsweise gemütlichen Dahintrabens. Der breite Naturweg mutiert zum schmalen Gebirgspfad, der sich über Stock und Stein, teils auch in Stufen in kleinen, verwinkelten Windungen steil nach oben durch urwüchsige, niedrige Vegetation schraubt.
Dreihundert Höhenmeter und zwei Kilometer später erreichen wir bei km 34 den höchsten Streckenpunkt: Das auf 1.786 üNN gelegene Sass Fürkle. Skulpturgleich künden schon von weitem Ferne hörbar zwei am Wegesrand harrende Alphornbläser die nahende Passhöhe an.
Weiterhin wunderschön ist der jenseits des Passes folgende Bergpfad, der vielkurvig durch lichten Nadelwald abwärts in Richtung des Malbuntals führt.
Ich kann es kaum glauben, als ich bei km 36 in der Ferne auf einmal schon die Lautsprecherstimme aus dem Ziel in Malbun vernehme, höre, wie die Zieleinläufer mit Namen begrüßt werden, und kurz darauf einen ersten Blick in den Talkessel werfen kann.
Recht steil führt der Pfad direkt nach Malbun hinab. Bei km 37 ist der Ortsrand erreicht, sind die Häuser des Liechtensteiner Wintersportzentrums und das Ziel mitten darin zum Greifen nahe, werden wir schon vom Publikum beklatscht.
Aber klar ist auch: Da sind noch fünf Kilometer, die zur vollen Marathondistanz fehlen. Und die bekommen wir nicht geschenkt, sondern müssen wir in einer weiten Runde rund um den Talkessel Malbuns ableisten. Der Begriff „Strafrunde“ passt nicht wirklich, aber mental fühlt es sich doch irgendwie so an. Es fällt mir nicht leicht, mich vom nahen Ziel wieder zu verabschieden, zumal uns gleich zu Beginn der Schlussrunde abermals eine durchaus giftige, längere Steigung erwartet.
Weit reicht der Blick durch den Talkessel, dessen Hänge mit einem üppigen Wiesenteppich und in höheren Lagen auch noch von Schnee bedeckt sind. So kann ich fast die gesamte noch vor mir liegende Distanz überblicken. Am Horizont sind die Läufer nur als kleine bunte Pünktchen auszumachen, wodurch sich die gefühlte Länge der 5 km-Runde nochmals erhöht. Auch wenn sich meine Beine schwer anfühlen und meine Lauflust in den Keller sinkt, muss ich doch sagen: Optisch und trailläuferisch ist der als Höhenweg um den Talkessel führende schmale Pfad ein echter Leckerbissen. Im Bereich des schattigen Talschlusses dürfen wir in kleineren Schneefeldern die Ruschfestigkeit unserer Trailschuhe testen, ehe sich die Runde im Auf und Ab auf der anderen Talseite fortsetzt.
Bei km 40 ist der letzte Anstieg geschafft. Der moorige Pfad wird durch einen Schotterweg abgelöst. Die beiden Schlusskilometer geht es nur noch bergab und nach einer letzten Schleife direkt ins Zentrum des kleinen Ortes hinein.
Von den Zuschauern auf der Zielgeraden angefeuert und vom Zielmoderator mit Namen begrüßt fühlt man sich auf den letzten Metern wie auf „Wolke sieben“. Ein überaus herzliches Finish wird jedem Ankömmling bereitet. Das setzt sich jenseits der Ziellinie fort: Ein dichtgedrängter Menschenpulk bevölkert das Zielgelände, wo alles für ein Wohlfühlerlebnis auch nach dem Lauf getan wird. Dazu gehören – und das mitten in den Bergen – richtig heiße Duschen in großen Zelten ebenso wie ein großer Grillwagen, Freiluftbiergarten und das Festzelt. Dass es für die Finisher ein stylishes schwarzes Finishershirt und einen steinchenbesetzten Tragesack von Edelsponsor Swarovski gibt, sei an dieser Stelle auch erwähnt, auch wenn Letzterer nicht unbedingt etwa ist, mit dem „mann“ sein Outfit schmücken wird. Dafür freut sich „Frau“ umso mehr.
Ach ja: Gewonnen hat den Jubiläumsmarathon natürlich auch jemand. Bei den Herren hat es der Schweizer Patrick Wieser nicht geschafft, zum siebten Mal die Nase vorn zu haben. Sieger wurde der Bulgare Shaban Mustafa, der für die 42 profilierten Kilometer gerade einmal 3:16 Std. brauchte. An den fabelhaften Streckenrekord von 2:56 des legendären Jonathan Wyatt aus dem Jahr 2008 kam er aber längst nicht heran. Bei den Damen gewann eine Lokalmatadorin in 4:12 Std.: die Liechtensteinerin Lea Tauers.
Wieder einmal haben es die Veranstalter des LGT Alpin Marathon geschafft, ein schönes und intensives Lauferlebnis durch die alpine Bergwelt ihrer Heimat zu bieten. Sie setzen dabei Tradition und Beständigkeit sowie einen Parcours, bei dem man jenseits der Extreme auch so manchem Newcomers in der Szene die wundervolle Berglandschaft wirklich noch weitgehend laufend erlebend kann. In einer Zeit, in der sich so vieles so schnell und nicht nur zum Positiven ändert, kann man sich auch mit so einem Konzept erfolgreich vom Rest abheben.